2024-04-19T07:32:36.736Z

Allgemeines

Bald wieder Sport im TuS Heeslingen?

Finanzverfahren: Bernhard Eckhoff erwartet volle Rehabilitation

Heeslingen. Ausgesprochen kämpferisch präsentierte sich am Montagabend Bernhard Eckhoff, Vorsitzender des TuS Heeslingen, bei der Jahreshauptversammlung des ungeachtet der Finanzaffäre immer noch existenten Traditionsvereins. ,,Ich erwarte eine volle Rehabilitation", zeigte sich das letzte verbliebene TuS-Vorstandsmitglied für einen etwaigen Gerichtsprozess optimistisch. Er denke mittelfristig sogar wieder über neue Sportangebote (,,natürlich nicht in Konkurrenz zum SC") nach.
Nachdem der TuS Heeslingen im November 2011 nach der Hausdurchsuchungsaktion der Finanzbehörden bundesweit in die Schlagzeilen geraten war, ist es spätestens seit der Übertragung der Fußball-Spielrechte an den 2013 neu gegründeten Heeslinger SC ruhig um den Traditionsverein geworden. Die Konten wurden von den Finanzbehörden eingefroren. Wer heute im Bördeort Sport treiben will, kann dies nur noch im HSC. Von einstmals über 1000 Mitgliedern sind lediglich 158 geblieben. Knapp 30 davon waren Eckhoffs Einladung zur Hauptversammlung gefolgt.
Diesen legte der Vorsitzende die finanzielle Lage des Vereins dar und stellte erst einmal fest, dass der TuS im Zuge des Verfahrens ,,keine Zahlungen an die Finanzbehörden geleistet" habe und es auch keinerlei fällige Ansprüche daraus gebe. Gegen alle Forderungen seien Widersprüche eingelegt, beziehungsweise gerichtliche Schritte eingeleitet worden. Das Landessozialgericht habe im November 2013 die Rechtsauffassung des Vereins bestätigt (die ZZ berichtete). Seitdem habe er von den Behörden nichts mehr gehört.
Über den Großteil der Forderungen von rund 700000 Euro brauche man sich daher ,,gar nicht mehr zu unterhalten", so Eckhoff. ,,Und den Rest kriegen wir auch noch vom Tisch", zeigte er sich für eine etwaige Hauptverhandlung zuversichtlich.
An Außenständen habe der Verein aktuell noch einen fast 30 Jahre alten Kredit über rund 30000 Euro, 2500 Euro Minus auf dem Konto sowie einige aufgrund der Kontensperrung nicht mehr zu begleichende Rechnungen. Außerdem bestünden noch berechtigte Forderungen der Finanzbehörden über ,,vielleicht 10000 bis 15000 Euro". Insgesamt summiere sich das auf rund 90000 Euro.
,,Diese werden nicht bestritten und die werden wir auch zahlen", so Eckhoff, der in diesem Zusammenhang auf die vom TuS geschaffenen Vermögenswerte hinwies. ,,Wir haben fünf Sportplätze, das Vereinsheim und die Tribüne gebaut."
Für alle weiteren im Raum stehenden Forderungen - insbesondere der Rentenversicherung - bestehe keine rechtliche Grundlage, wie der Beschluss des Landessozialgerichts deutlich gezeigt habe. ,,Es gibt keinen Grund, einen Verantwortlichen des TuS zu verurteilen", stellte Eckhoff klar.
Obwohl er vor Gericht von einer ,,totalen Rehabilitation" ausgehe, zeigte sich der Vorsitzende in einem persönlichen Statement tief betroffen von den Auswirkungen, die das ganze Verfahren auf die verantwortlichen Personen im TuS-Vorstand gehabt habe. ,,Was sich hier im Ort in der Zeit abgespielt hat, das ist beschämend und traurig für die Bevölkerung in Heeslingen", so Eckhoff. Nicht einer habe seine Hilfe angeboten, stattdessen seien Lügen und Gerüchte verbreitet worden. ,,Ich sehe Leute, die mir immer noch aus dem Weg gehen. Die vier Gerichtsvollzieher und das Inkassobüro, mit denen ich deswegen zu tun hatte, haben mehr Verständnis gezeigt, als die Leute hier vor Ort."
Aufrufe: 01.10.2014, 11:32 Uhr
Zevener Zeitung / Von Oliver MojeAutor