2024-04-24T13:20:38.835Z

Allgemeines
Der Eine geht, der Andere kommt: Nach nur einer Saison verlässt der Youngster Mergim Bajrami (hellblaues Trikot) den Bayernligisten Jahn Forchheim, um sich höherklassig zu versuchen. Als Nachfolger ist mit dem Brucker Tim Basener (in weiß) das nächste Talent schon in den Startlöchern. F: Huber, Zink
Der Eine geht, der Andere kommt: Nach nur einer Saison verlässt der Youngster Mergim Bajrami (hellblaues Trikot) den Bayernligisten Jahn Forchheim, um sich höherklassig zu versuchen. Als Nachfolger ist mit dem Brucker Tim Basener (in weiß) das nächste Talent schon in den Startlöchern. F: Huber, Zink

Bajrami geht, Basener kommt

Forchheimer Kader zur neuen Saison nimmt Konturen an

Der Kader der SpVgg Jahn Forchheim für die kommende Spielzeit nimmt wenige Tage vor dem letzten Spiel der laufenden Runde Konturen an. Nachdem die Gespräche mit den verbleibenden Akteuren fast abgeschlossen sind und noch ein Abgang zu vermelden ist, rückt die Besetzung der freien Stellen in den Mittelpunkt. Die erste auswärtige Verstärkung ist schon offiziell.

Uwe Schüttinger geht tatsächlich einem bürgerlichen Beruf nach. Das vergisst leicht, wer derzeit mit dem Multi-Funktionär der SpVgg Jahn zu tun hat. Das Vorstandsmitglied trainiert zusätzlich zwei Jugendmannschaften - im Sommer wird aus seiner erfolgreichen U17 die neue A-Jugend - und trägt die Hauptverantwortung für das Personal der 1. und 2. Herrenmannschaft. Der 48-Jährige ist in diesem Frühling nicht zu beneiden, gilt es doch im Team von Trainer Michael Hutzler einen mittelgroßen Umbruch zu vollziehen und die abstiegsbedrohte Kreisliga-Reserve auf eine solidere Basis zu hieven. Eine Aufgabe für einen ambitionierten Architekten mit dem Improvisationstalent eines Hobby-Bastlers. Dabei bemüht sich Schüttinger immer um einen freundlichen Ton, wenn er von Termin zu Termin hetzt und deshalb schwer erreichbar ist. Kurz vor Pfingsten hat er nun einen erheblichen Teil seiner Arbeit erledigt.

Das Gerüst steht

Einen Haken kann Schüttinger hinter Maximilian Göbhardt und Adem Selmani setzten, die sich als erste Leistungsträger fest für eine weitere Saison an den Jahn gebunden haben. Gefolgt sind dem Duo mittlerweile Maximilian Bauernschmitt, Kevin Woleman, Bastian Schäferlein, Sven Becker, Tobias Eisgrub und Klaus Faßold. Thomas Roas hat ohnehin Vertrag bis 2016 und keine konkreten Abwanderungswünsche geäußert, verrät Uwe Schüttinger. Eine Zusage haben die Forchheimer auch von ihrem stellvertretenden Kapitän Hayri Özdemir. Gerade beim schon im Winter umworbenen Abwehrchef besteht jedoch die Gefahr, dass der Sportvereinigung in der Sommerpause noch ein reizvolles Angebot eines Regionalliga-Klubs einen Strich durch die Rechnung macht. Während die Zukunft von Dominik Zametzer und Oliver Seybold nach aktuellem Stand noch offen ist, müssen in jedem Fall die sicheren Abgänge der Stammkräfte Rüdiger Beck (Karriereende), Steffen Konrad (SpVgg Erlangen), Ferdinand List und Kapitän Florian Clausnitzer (beide ATSV Erlangen) kompensiert werden.

Ein Geheimnis sind noch die Namen des neuen Torhüter-Duos, das den Verantwortlichen vorschwebt. Zudem benötigt besonders die Offensivabteilung Zuwachs. Kandidaten für sämtliche Positionen, die sich beim Probetraining in den vergangenen Wochen vorstellen durften, hätten einen sehr ordentlichen Eindruck gemacht, ist aus internen Kreisen zu hören. „Wir sind uns mit mehreren Spielern schon einig, wollen aber nicht wie andere täglich vorschnelle Pressemeldungen herausgeben, um eine positive Stimmung zu bekommen. Die ist bei uns sowieso vorhanden. Ohne mit den betroffenen Vereinen Kontakt aufgenommen zu haben, kommentieren wir keine Namen“, betont Schüttinger.

Jungspund für Jungspund

Eines der neuen Gesichter für den Jahn steht allerdings schon fest. Vom Nachbarn und Konkurrenten FSV Erlangen-Bruck, der in der Relegation noch um den Verbleib in der Bayernliga bangen muss, kommt der 20 Jahre junge Tim Basener. „Wir beobachten ihn schon seit knapp eineinhalb Jahren und sind uns mit Tim einig. Er passt genau in unser Profil eines jungen, offensiv denkenden Talents mit Entwicklungspotenzial aus der näheren Region“, so der Forchheimer Teammanager. Die Einzelheiten des Wechsels sind noch auszuhandeln. Der in Neunkirchen heimische Basener empfahl sich in Erlangen bereits als A-Jugendlicher, mit der er in der Bayernliga spielte, für Einsätze in den Herrenmannschaften und schaffte als offensiver Mittelfeldmann mittlerweile den Sprung ins Bayernliga-Team. Der Blondschopf absolvierte seit der Saison 2013/2014 knapp 50 Partien (7 Tore) im FSV-Trikot und gehörte meist zur Start-Elf. „Er kam meist über die Außenbahn und ist auch bei uns am Flügel eingeplant“, erklärt Schüttinger.

Geplant hätte man gerne auch mit Mergim Bajrami, den sie erst im vergangenen Sommer aus der Ansbacher Bayernliga-U19 nach Forchheim geholt haben. Der 20 Jahre alte Dribbelkünstler (30 Einsätze, 9 Tore) konnte sich nach einer Anlaufphase immer öfter aufdrängen und war nach der Winterpause mit der auffälligste Akteur im Jahn-Sturm. Jetzt naht der schnelle Abschied. „Ich habe meine Entscheidung getroffen und möchte es in der Regionalliga versuchen. Das passt auch, weil ich gerade meine Ausbildung abschließe und für das Fach-Abitur wieder zur Schule gehe. So viel Zeit für höherklassigen Fußball habe ich vielleicht nie mehr“, sagt der Nürnberger, der am Dienstag ein Probetraining bei der Fürther U23 absolvierte. Gehandelt wird der Name Bajrami auch bei der SpVgg Bayreuth. „Wir haben versucht, den Gimi umzustimmen und zu überzeugen, dass es für seine Entwicklung gut wäre, noch ein Jahr bei uns zu bleiben. Damit er seine Leistungen auf einem konstanten Level bestätigen kann. Das ist leider nicht gelungen“, stellt Uwe Schüttinger fest. Konkrete Angebote für Bajrami habe der Verein indes nicht vorliegen. Der ersehnte erleichternde Moment, wenn auch für Uwe Schüttinger sämtliche Gespräche vorüber sind, liegt noch etwas entfernt.

Aufrufe: 020.5.2015, 20:17 Uhr
Kevin Gudd (NN Forchheim)Autor