2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines
Aslan Ulubiev (rechts) und dem BSC war das Glück nicht hold | Foto: Benedikt Hecht
Aslan Ulubiev (rechts) und dem BSC war das Glück nicht hold | Foto: Benedikt Hecht

Bahlinger SC bringt sich selbst um den Lohn

Kaiserstühler unterliegen TSG 1899 Hoffenheim II 2:3

Niederlagen sind unangenehm, doch die Niederlage des Bahlinger SC gegen die TSG Hoffenheim schmeckte noch etwas bitterer. Drei individuelle Fehler brachten die Kaiserstühler um den verdienten Lohn.
Ein Punkt gegen die Reserve wäre sicherlich möglich gewesen, wenn nicht sogar ein Dreier an diesem Samstagnachmittag. Doch alles wäre, hätte, wenn ist am Ende Makulatur. Mit leeren Händen standen die Kaiserstühler nach 90 Minuten auf dem Feld, sackten auf den Boden, starrten ins Leere.

"Glücklich ist unser Sieg heute", wusste TSG-Coach Marco Wildersinn, über ein negatives Ergebnis hätten sich die Kraichgauer nicht beschweren dürfen. Keinen guten Tag erwischten die Gäste, waren nicht fokussiert genug, die Spannung im Spiel der TSG-Reserve fehlte. Etwas anderes zeichnete die Hoffenheimer aus: Abgebrühtheit und die nötige Cleverness vor dem Tor. Bezeichnend sagte Wildersinn: "Ich kann mit dem dreckigen Sieg sehr gut leben."

Als Unglücksrabe auf Seiten des BSC darf der 19-jährige Verteidiger Frano Buhovac bezeichnet werden. Die Gegentore eins und drei gingen auf seine Kappe. Vor dem 0:1 verunglückte Buhovac ein Rückpass zu Torwart Dennis Müller - zu kurz geriet sein Versuch - TSG-Stürmer Benjamin Trümner sprintete dazwischen, umkurvte Müller und versenkte das Leder im verwaisten Gehäuse. 31 Minuten waren zu diesem Zeitpunkt absolviert. Die bessere Lösung für Buhovac wäre wohl gewesen, den Ball ins Seitenaus oder nach vorne zu schlagen.

Beim 1:3 legte Buhovac Felix Lohkemper im eigenen Sechzehner, eigentlich hätte es gereicht, in diesem Laufduell neben dem Angreifer herzulaufen und ihn ins Toraus abzudrängen. So entschied der Unparteiische Pascal Müller auf Strafstoß, eine Chance, die sich Nico Rieble nicht nehmen lies, er verlud Müller (71.).

Dabei kam die Reaktion des BSC nach dem 0:1-Rückstand postwendend, keine fünf Minuten später sorgte Tobias Klein dafür, dass alles wieder offen war. Erich Sautner schlug einen Freistoß aus halblinker Position, Klein lauerte am kurzen Pfosten und zimmerte den Ball in die Maschen (35.). Alles wieder auf Anfang auf der Ponderosa. Die beiden Tore belebten die Partie, die Intensität nahm wieder zu.

Mit Schwung startete der BSC aus der Pause, und einer Überraschung: Alslan Ulubiev kam für Johannes Fiand, dabei hatte Ulubiev noch kein richtiges Training seit seiner Verletzung absolviert. Die Kaiserstühler drückten, erarbeiteten sich ein Übergewicht. Marco Waldraff zimmerte einen Freistoß an die Latte (49.), nur wenig später besaß Rico Wehrle - wie schon gegen Mannheim als rechter Verteidiger aufgeboten - die riesen Gelegenheit. Alleine lief der 22-Jährige auf TSG-Keeper Ricco Cymer zu, überlegte einen Moment zu lange und scheiterte am Torwart. Der Spielverlauf wäre wohl ein anderer geworden. Dessen war sich auch BSC-Coach Milorad Pilipovic bewusst: "Wir hätten heute nicht verlieren müssen, haben aber verpasst, das 2:1 zu machen."

Nachlegen wollten die Bahlinger nach der Topleistung beim SV Waldhof Mannheim, doch fehlte in Pilipovics Augen seinem Team der Zugriff auf die Begegnung. "Drei individuelle Fehler sind zuviel", erklärte Pilipovic. Beim 1:2 fehlte die Zuordnung in der BSC-Defensive. Lohkemper erhielt unbewacht das Leder und schob zur erneuten TSG-Führung ein (63.). Die Partie war auf den Kopf gestellt. Acht Minuten später der bereits erwähnte Elfmeter zum 1:3. Geschlagen gaben die Kaiserstühler sich aber nicht, eine Flanke von Wehrle klärte die TSG-Abwehr, der Abpraller landete bei Waldraff dessen Schuss flach im Eck einschlug. Ein letztes Mal mobilisierte der BSC alle Kräfte, drängte auf den Ausgleich - ohne Erfolg.

Bahlinger SC - TSG 1899 Hoffenheim II 2:3 (1:1)
Bahlinger SC: Müller, Adam, Klein, Bührer, Waldraff, Nopper (72. Göppert), Fiand (46. Ulubiev), Sautner (83. Metzinger), Wehrle, Ilhan, Buhovac
TSG 1899 Hoffenheim II: Cymer, Fesser, Dehm, Rieble, Canouse, Mann, Öztürk, Sessa (74. Waack), Trümner (78. Rossipal), Lohkemper (87. Ademi), Schindler
Schiedsrichter: Müller (Löchgau) - Zuschauer: 1270
Tore: 0:1 Trümner (31.), 1:1 Klein (36.), 1:2 Lohkemper (63.), 1:3 Rieble (71. Foulelfmeter), 2:3 Waldraff (73.)

Aufrufe: 026.3.2016, 19:31 Uhr
Benedikt Hecht (BZ)Autor