2024-04-25T14:35:39.956Z

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BSC-Coach Milorad Pilipovic | Foto: Reinhardt
BSC-Coach Milorad Pilipovic | Foto: Reinhardt

Bahlinger Pokal-Aus: Schlappmacher statt Mutmacher

Beim Bahlinger SC setzt nach dem Pokal-Aus das Rätselraten ein

Es hätte ein Muntermacher werden sollen für die Regionalliga-Kicker des Bahlinger SC – das Halbfinalspiel im südbadischen Verbandspokal am Mittwochabend beim FC 08 Villingen. Doch stattdessen wurde es ein Schlappmacher. Der BSC verlor als Titelverteidiger verdient 0:1 (0:0) beim eine Klasse tiefer spielenden Oberligisten. Anschließend setzte das Rätselraten über die Gründe für den uninspirierten Auftritt der Mannschaft von Trainer Milorad Pilipovic ein, die am Samstag (14 Uhr) zum nächsten Punktspiel beim 1. FC Saarbrücken antritt.
Immerhin Einigkeit hatte die Niederlage bewirkt. Denn sowohl Trainer Milorad Pilipovic als auch der Vereinsvorsitzende Dieter Bühler sprachen von der schlechtesten Saisonleistung. „Wir haben einen Motivationsschub für den Abstiegskampf erhofft und müssen jetzt mit einem Riesenrückschritt umgehen“, ergänzte der Coach. Somit hatte die mit zwei Bussen und zahlreichen Privat-PKW angereiste Anhängerschar vom Kaiserstuhl auf dem Friedengrund-Gelände anfangs zwar die stimmliche Herrschaft unter den rund 800 Besuchern – aber rein gar nichts zu bejubeln. Von der ersten bis zur letzten Minute blieb beim BSC vieles Stückwerk. „Einige Spieler dachten wohl, mit wenig Einsatz viel erreichen zu können. Das geht jedoch nicht“, kritisierte Pilipovic sein Team harsch. Aber auch der Trainer hatte seine Mannschaft, die binnen 14 Tagen fünf Partien auszutragen hat, nicht stärken können: Seine vier Auswechslungen verpufften. Und alle 15 eingesetzten BSC-Akteure waren nicht in der Lage, die tief stehende Villinger Auswahl auszuspielen, die neben dem Siegtor von Stjepan Geng (75.) zuvor noch zwei Aluminiumtreffer zu verzeichnen hatte (51./60.) und mit ihren Kontern über den wuseligen Nedzad Plavci torgefährlicher agierte als die Gäste.

Bahlingens Mannschaftsführer Dennis Bührer wollte nach der Partie gar nichts sagen; was aber immerhin viel sagt über seine Gefühlslage. Mitspieler Rico Wehrle war da auskunftsfreudiger. Hätte er ein Auto zum TÜV gebracht und dieselbe Mängelliste vorgelegt wie nach dem Kick in Villingen, dann hätte er mit Sicherheit keine neue Prüfplakette erhalten. Denn Wehrle sprach von elementaren Dingen, die im Pokal-Halbfinale bei seiner Mannschaft entweder ganz fehlten oder in unzureichendem Maße vorhanden waren: Aggressivität, Zweikampfverhalten und Tempo. Eine Erklärung hierfür hatte der Spieler aber genauso wenig wie Pilipovic und Bührer.

In den Gehirnwindungen von Trainer und Klub-Boss ratterte es derweil. Nachvollziehbar. Denn wie soll eine Mannschaft, die vier Spieltage vor Saisonschluss fünf Punkte Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz hat, dies aufholen, wenn ihr schon bei einem Oberligisten fast nur lange und hoch gespielte Bälle ins Zentrum einfallen? Wie soll der Tabellen-14. nach einer 1:3-Heimniederlage gegen Homburg, bei der sie zwei Elfmeter verschoss, und dem Pokal-Aus in Villingen gegen gestandene Regionalliga-Mannschaften wie 1. FC Saarbrücken (Tabellen-6.), Hessen Kassel (7.) und Kickers Offenbach (4.) bestehen, bevor es am letzten Spieltag daheim gegen den Abstiegsmitkonkurrenten SC Freiburg II (15.) geht?
Aufrufe: 05.5.2016, 18:20 Uhr
Georg Gulde (BZ)Autor