2024-04-24T13:20:38.835Z

Pokal
Die Führungsqualitäten des Hennefer Spielers Andy Habl (links) haben sich offenkundig auch bis nach Köln herumgesprochen. Foto: Bröhl
Die Führungsqualitäten des Hennefer Spielers Andy Habl (links) haben sich offenkundig auch bis nach Köln herumgesprochen. Foto: Bröhl

Bäumers Plädoyer für die Mannschaft

Der Hennefer Trainer stellt sich vor dem Halbfinale gegen den Drittligisten Fortuna Köln vor seine Elf - Interview mit Fortuna-Trainer Uwe Koschinat - FuPa.TV und FuPa-Liveticker sind aktuell dabei

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Hennef. Zu Marco Bäumers wichtigsten Arbeitsprinzipien zählt, sich schützend vor seine Mannschaft zu stellen und sie mit Händen und Füßen zu verteidigen. Vor dem Verbandspokal-Halbfinale gegen den Drittligisten Fortuna Köln (Sa., 14.30 Uhr) sieht sich der Trainer des Fußball-Mittelrheinligisten FC Hennef veranlasst, genau das zu tun. „Im Umfeld ist eine Erwartungshaltung entstanden, der meine Jungs gar nicht mehr gerecht werden können“, sagt der 43-Jährige.

Natürlich sei auch er mit dem siebten Platz nicht zufrieden; nach dem Regionalliga-Abstieg und dem damit verbundenen Umbruch könne aber „niemand erwarten, dass wir jeden Gegner aus dem Stadion schießen. Nach den ganzen Erfolgen, die wir in den letzten Jahren hatten, würde ich mir ein bisschen mehr Demut wünschen.“ Man habe dreimal in Folge die Mittelrheinliga-Meisterschaft gewonnen und sei nun zum dritten Mal innerhalb von fünf Jahren ins Verbandspokal-Halbfinale eingezogen; das sei keine Selbstverständlichkeit, „auch wenn es von vielen so wahrgenommen wird“.

In der Tat ist Hennef neben Freialdenhoven, das am 6. April im zweiten Halbfinale beim Regionalligisten Viktoria Köln antreten muss, der einzig verbliebene Mittelrheinligist im Wettbewerb. Mit Fortuna Köln bekam man nun den Topfavoriten zugelost. „Wir wissen, dass wir gegen einen solchen Gegner im Normalfall nur eins von zehn Spielen gewinnen“, sagt Bäumer. Er hat den Rivalen um den Ex-Windecker Michael Kessel und Ex-Troisdorfer Julius Biada gegen Stuttgart II (1:3) beobachtet und warnt insbesondere vor der Standardstärke der Fortuna. Gut, dass mit Andy Habl, Denis Wegner, Martin Notz und Marcel Radschuweit routinierte und kopfballstarke Akteure zurückkehren.

Bäumers Motivationskünste dürften am Samstag derweil weniger gefragt sein: „Mindestens 1000 Zuschauer werden am Samstag da sein. Ein Endspiel, das live von der ARD übertragen wird, sollte ohnehin Anreiz genug sein“, so der Coach. Bei einem Sieg winkt ein rauschendes Fest; einen Finaleinzug würde nämlich ganz bestimmt niemand mehr als Selbstverständlichkeit abtun.

Und was sagt der Gegner?

Mit Fortuna-Trainer Uwe Koschinat (44) sprach Tim Miebach:

Herr Koschinat, als Trainer des SC Fortuna Köln müssen Sie derzeit den Spagat zwischen Drittliga-Abstiegskampf und Verbandspokal meistern. Wie wichtig ist Ihnen der Cup-Wettbewerb?

Uwe Koschinat: Der Klassenerhalt ist zwar existenziell noch wichtiger, aber wir wollen unbedingt den Cup holen und so in den DFB-Pokal einziehen. Das wäre enorm wichtig für den Verein – sowohl finanziell als auch aus Renommee-Gründen.


Uwe Koschinat

Wie intensiv haben Sie sich mit dem FC Hennef beschäftigt?

Koschinat: Wir haben den Gegner beim 1:1 gegen Freialdenhoven beobachtet. Grundsätzlich halte ich Hennef für ein Team, das in wichtigen Spielen stets abliefert. Denis Wegner ist für mich zudem ein Unterschiedsspieler – genau wie Rachid Bouallal. Und auch Andy Habl sticht als Führungspersönlichkeit heraus.

Werden Sie Ihre erste Garde ins Rennen schicken?

Koschinat: Ja. 2013 haben wir im Halbfinale in Hennef nur mit ganz viel Dusel mit 4:3 gewonnen – das sollte Warnung genug sein.

Aufrufe: 023.3.2016, 21:00 Uhr
Rhein-Sieg-Anzeiger/Tim MiebachAutor