2024-05-02T16:12:49.858Z

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Gute Laune in der neuen Umkleide: die B-Junioren-Fußballer des FSV Preußen Bad Saarow am Mittwochabend vor ihrem Training  ©MOZ
Gute Laune in der neuen Umkleide: die B-Junioren-Fußballer des FSV Preußen Bad Saarow am Mittwochabend vor ihrem Training ©MOZ

Bad Saarow baut sich seine Umkleide selbst

Wenn's kein anderer macht: In Eigenleistung haben Mitglieder und Freunde des FSV Preußen ein neues Sozialgebäude am Sportplatz errichtet

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Nach sechs Jahren, die geprägt waren von einer Mischung aus Zuversicht und Skepsis, wird heute gefeiert. Der FSV Preußen Bad Saarow eröffnet sein neues Sozialgebäude am Sportplatz. Eingeladen sind alle Spender und Sponsoren, die zum schwierigen Gelingen des Projekts beitrugen.

Die Geschichte begann 2009, als die Fußballer einen Antrag auf Fördermittel stellten. "Es hieß, wir hätten gute Chancen", sagt der stellvertretende Vorsitzende des Vereins, Guido Schüler. Doch die Hoffnungen wurden enttäuscht, denn Geld gab es nicht. Also stand der Verein weiter vor seinem großen Problem. Die Baracke, in der sich die Spieler umzogen und duschten, war völlig marode, und die Frage, wie man zu einem neuen Gebäude kommen könnte, ungelöst.

Vor zwei Jahren - zwischenzeitlich war bei der Baracke wegen Schimmel-Befalls bereits das Hygieneamt des Kreises Oder-Spree eingeschritten - ließen die Vereinsmitglieder dann Taten folgen, im Wortsinn. Von der Gemeinde gab es 40000 Euro. Das reichte für den Rohbau eines neuen Sozialgebäudes. "Aber nur für das Material", sagt Schüler.

Also packten die Fußballer an. Gelernte Maurer gaben die Anleitung, und in Eigenarbeit wuchs die Hülle des Gebäudes empor. Danach ging es Schritt für Schritt mit dem Innenausbau weiter. "Immer, wenn Geld oder Material vorhanden war", erläutert der Vorsitzende Uwe Maaß. "10 bis 15 Leute waren dann an den Wochenenden im Einsatz", erzählt Bernd Gestewitz, Berater im Vorstand. Das Resultat: Die Preußen sind nun stolze Eigentümer eines Bungalows, in dem es je zwei große und kleine Umkleiden, zwei Duschräume und ein Zimmer für die Schiedsrichter gibt. Wie sehr Improvisationskunst gefragt war, verdeutlicht die Geschichte, wie es zum grauen Putz an der Fassade kam. "Wir hätten eigentlich eine andere Farbe gewählt, aber die graue haben wir geschenkt bekommen", sagt Schüler.

Der Alltag beim FSV Preußen ist zurzeit ohnehin alles andere als grau. Denn Hauptsache ist: Das Haus ist fertig. Von sechs Mannschaften, die der Verein im Spielbetrieb hat, kann es nun genutzt werden. Für Sommer ist eine Feier zum 25-jährigen Vereinsbestehen in Vorbereitung, und die Männermannschaft steht kurz vor der Meisterschaft in der Kreisoberliga. Ein weiterer Schritt dorthin soll am Sonnabend, 15 Uhr, beim Heimspiel gegen die SG Hangelsberg gemacht werden. Für alle, die beim Bau mit anpackten, gibt es Freibier und Fleisch vom Grill.

Aufrufe: 025.4.2015, 10:58 Uhr
MOZ.de / Bernhard SchwieteAutor