2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Der TSV Bad Abbach (in grau) ist nun Kelheims Alleinunterhalter in der Landesliga.  Archivfoto: Roloff
Der TSV Bad Abbach (in grau) ist nun Kelheims Alleinunterhalter in der Landesliga. Archivfoto: Roloff

Bad Abbach startet bei Titelkandidat

Kelheims einziger Landesligist spielt in Cham. „Ehrgeizig, erfolgshungrig, emotional“ – sagt der neue Coach über sich selbst.

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Da war’s nur noch einer: Nachdem der Kelheimer Sprengel in der abgelaufenen Spielzeit mit ATSV Kelheim, TSV Bad Abbach und TV Schierling gleich dreifach mit Landesliga-Fußball gesegnet war, wird diese Kost in der neuen Saison nur noch auf der Freizeitinsel des TSV gereicht. Bad Abbach startet mit einem echten Klassiker durch. Die Kicker werden am Samstag, 16 Uhr, beim ASV Cham zum Oberpfalzderby gebeten.

„Die Liga ist kein Wunschkonzert.“ Stefan Wagner

Für Abbach beginnt die siebte Spielzeit auf Landesebene in Folge. Cham ist im sechsten Jahr dabei ein und hegt ehrgeizige Ambitionen, denn der ASV möchte auf die starke Vorsaison als Tabellenfünfter aufbauen und zählt zum Kreis der Mitfavoriten. Der Kader wurde mit Talenten aus der eigenen Nachwuchsschmiede ergänzt. Michael Plänitz von Regionalliga-Absteiger FC Amberg ist der einzige Neuzugang für die eingespielte Truppe.

Daniel Zollner fällt verletzt aus

Der TSV Bad Abbach startet nach Platz elf im Vorjahr mit einem neuen Trainergespann durch. Stefan Wagner ist der neue Mann auf der Kommandobrücke. Unterstützt wird der 47-Jährige von Co-Trainer Florian Dieterle. Die Ansprüche fürs erste Auswärtsspiel sollen realistisch angesetzt werden. „Einen erfolgreichen Start mit Punkten auf dem Konto wünscht sich jeder, aber diese Liga ist kein Wunschkonzert“, sagt Wagner. „Beinahe die halbe Liga hat Cham als Meisterkandidat auf dem Zettel. Also sind wir keineswegs der Favorit. Die Sache lässt sich entspannt angehen, wir haben nichts zu verlieren. Letztlich hängt ein gelungener Auftakt nicht allein vom Ergebnis ab. Erst nach einigen Spielen wird man erkennen, wo man steht.“ Die Vorbereitung sei laut Wagner durchweg positiv verlaufen. Von den Testspielergebnissen dürfe man sich nicht blenden lassen. „Die Resultate sind Schall und Rauch. Entscheidend ist, dass die Truppe jetzt gut in Schuss ist. Die Jungs haben hart trainiert.“ Der Kader wird in Cham bis auf den an der Patellasehne verletzten Daniel Zollner komplett sein.

„Es stimmt charakterlich im TSV“

Nach elf erfolgreichen Jahren als Verantwortlicher beim VfB Bach treibt Wagner seit Vorbereitungsbeginn das Leistungsniveau der Abbacher Kicker voran. Der Übungsleiter fühlt sich wohl in seinem neuen Umfeld: „Ich bin super im Verein und von der Mannschaft aufgenommen worden. Ich habe das Gefühl, dass es charakterlich beim TSV absolut stimmt. In den letzten Jahren wurde hier gute Arbeit geleistet. Viele Spieler sind schon lange dabei. Auf diesen Zusammenhalt setze ich“, so Wagner.

„Von meiner Mannschaft fordere ich immer viel.“ Stefan Wagner

Dass es auch in Bad Abbach personelle Umwälzungen gab, sei dennoch notwendig gewesen. Bei anderen Vereinen herrsche eine ganz andere Fluktuation. Die Neuzugänge Florian Fischer (ATSV Kelheim), Dieterle (SpVgg Hainsacker), Urban Wazlawik (FC Tegernheim), Tobias Schlagbauer (SV Burgweinting), Pascal Haltmayer (SF Dinkelsbühl), Patrick Liebl (SV Fortuna Regenburg), Calvin Zethmeier, Lukas Wittmann (beide JFG Donautal Bad Abbach) sorgen für frischen Wind.

Sie sollen auch die Abgänge Thomas Rappl (SpVgg Hankofen), Patrick Lang (FC Tegernheim), Max Vogl, Sebastian Gerl (beide VfB Bach), Tobias Amann (SC Regensburg), Tobias Grätz (TSV Oberisling) und Tobias Jahrstorfer (TV Oberndorf) auffangen.

Der neue Trainer im MZ-Interview

Herr Wagner, wie sehen Sie den TSV Bad Abbach aufgestellt?
„Es ist gelungen, einen vernünftigen Kader zusammenzustellen. Es gab einige Abgänge, insbesondere in der Defensive, die nicht einfach zu ersetzen sind. Es wird einige Zeit beanspruchen, um in der Abwehr etwas Neues zu basteln.“

Wollen Sie die Spielanlage ändern?
„Wir werden ein komplett neues System mit viel Ballbesitz spielen. Es wird sich zeigen, ob wir damit erfolgreich sind. Die Mannschaft besitzt die nötigen Qualitäten. Das liegt auch daran, dass die Offensive gut verstärkt wurde und die Spieler aus der zweiten Reihe frischen Wind bekommen haben.“

Welche Ziele sehen Sie?
„Unser Augenmerk liegt auf einem vernünftigen Start in die Liga. Natürlich möchten wir uns von den unteren Tabellenplätzen distanzieren. Mein persönliches Ziel ist ein einstelliger Tabellenplatz. Das wäre angesichts der Vorsaison ein schöner Erfolg.“

Wie würden Sie sich selbst als Trainer beschreiben?
„Ich bin ein ehrgeiziger, erfolgshungriger Trainer, der auch emotional voll bei der Sache ist. Von der Mannschaft fordere ich immer viel ein. Die Erfolge der letzten Jahre waren harte Arbeit.“

Wer sind die Favoriten in der Landesliga?
„Der ASV Cham bildet eine geschlossene Einheit, die gezielt verstärkt wurde. Vizemeister SV Fortuna Regensburg hat zwei, drei Profis geholt. Interessant wird der SV Gebenbach, der erfahrene Bayernliga-Spieler verpflichtet hat. Und es wird spannend, ob der SV Donaustauf ganz vorne mitmischen kann.“
Aufrufe: 015.7.2016, 17:00 Uhr
Alexander RoloffAutor