2024-04-16T09:15:35.043Z

Ligabericht
Mit der Einwechslung von Stoßstürmer Raffael Szymanski kommt mehr Bewegung in die Offensive der Teutonen, die sich noch mit 2:0 in Wiesbaden durchsetzen.  	Foto: Bär
Mit der Einwechslung von Stoßstürmer Raffael Szymanski kommt mehr Bewegung in die Offensive der Teutonen, die sich noch mit 2:0 in Wiesbaden durchsetzen. Foto: Bär

Azaouaghi führt Regie und trifft zur Führung

HESSENLIGA: +++ Teutonen siegen verdient nach Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit +++

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WIESBADEN . Willkommen zurück an der Tabellenspitze der Hessenliga. Der SC Teutonia Watzenborn-Steinberg hat den Ausrutscher des bisherigen Spitzenreiters Rotweiss Frankfurt (2:3 beim SV Buchonia Flieden) genutzt und dank eines 2:0 (0:0)-Erfolgs beim SV Wiesbaden den Platz an der Sonne erobert.

"Aufgrund der zweiten Halbzeit haben wir verdientermaßen gewonnen. Das 0:0 zur Pause kann man durchaus als glücklich aus unserer Sicht betrachten", bilanzierte Trainer Daniel Steuernagel, der mit bisherigen Verlauf der Restrunde zufrieden ist: ,,Wir haben sieben Punkte aus diesen drei Spielen geholt - die hatten wir uns im Vorfeld auch vorgenommen."

SV Wiesbaden - Watzenborn-Steinberg 0:2 (0:0)

In der Landeshauptstadt wie schon beim 1:0 über Hadamar in der Vorwoche baute Steuernagel auf ein 3-5-2-System. Für den angeschlagenen Patrick Neubert rückte Raul Guzu in die Dreierkette neben Michael Bodnar und Viktor Talevski. Im Mittelfeld beorderte Steuernagel Niclas Mohr für den gesperrten Vaclav Koutny auf die Außenbahn. Mohrs Part im Zentrum übernahm der wieder genesene Ilias Azaouaghi.

In Durchgang eins verbuchten die Wiesbadener, deren Zukunft nach dem Ausstieg des Hauptsponsors Kartina TV in den Sternen steht, Vorteile. Von der Hessenliga bis zur Kreisoberliga scheint alles denkbar. Diese Ungewissheit hatte gleichwohl keine Auswirkungen auf die Leistung der Schützlinge von Coach Djuradj Vasic. Der Rangfünfte verbuchte bis zum Seitenwechsel drei Gelegenheiten zur Führung durch Bartosz Franke, Chris Hübner und Marko Kopilas.

Die Gäste verdankten es nicht zuletzt ihrem Keeper Yannik Dauth (,,Er ist im Moment in überragender Form"), dass sie nicht in Rückstand gerieten. Der 23-Jährige überzeugte durch seine Präsenz und verhinderte insbesondere bei der Einschussmöglichkeit von Franke das Gegentor zum 0:1.

Die Teutonen hatten dagegen Schwierigkeiten im Vorwärtsgang. ,,Wir hatten Probleme damit, von hinten rauszuspielen. Wie haben uns nicht genug freigelaufen und die Räume nicht besetzt. Da blieben oft nur lange Bälle", haderte Steuernagel mit dem Spielaufbau. ,,Wir haben aus unserer guten Phase kein Kapital geschlagen. Letztlich war klar, dass die Mannschaft, die in Führung geht, auch gewinnt", fasste sein Gegenüber Vasic zusammen.

Steuernagel zog in der Kabine Konsequenzen aus dem Gesehenen und stellte sein Team zum zweiten Abschnitt um: 4-2-3-1 lautete nun die Strategie. Top-Torjäger Rafael Szymanski (,,Er hat sehr viel gearbeitet und viele Bälle festgemacht") kam für Gino Parson und bildete die Stoßspitze. Raul Guzu musste Barbaros Koyuncu weichen, der fortan mit Denis Weinecker auf den Flügeln wirbelte.

Zudem agierte Azaouaghi weiter vorne als Zehner und füllte diese Rolle exzellent aus. ,,Da ist er total aufgeblüht", schwärmte sein Trainer, der bei seiner gesamten Elf einen Ruck bemerkte: ,,Da haben alle gezeigt, was in ihnen steckt. Wir haben uns auch ganz anders bewegt. Ich kann niemanden hervorheben."

In der 49. Minute waren die Wiesbadener mit Fortuna im Bunde, als sich Torhüter Nico Adami einen Wackler leistete und das Leder ans Aluminium sprang. Eine Viertelstunde später schließlich war der SC beim Führungstor auf keine Hilfe angewiesen. Azaouaghi fasste sich aus 25 Metern ein Herz und beförderte das Spielgerät unhaltbar für Adami zum 1:0 in die Maschen.

Als sinnbildlich für die Stärke der Watzenborner bezeichnete Steuernagel den Vorlauf zum vorentscheidenden 2:0: ,,Uns zeichnet aus, dass wir nach vorne attackieren und dem Gegner Stress bereiten." In der 74. Minute eroberte Azaouaghi die Kugel und spielte geistesgegenwärtig Szymanski frei, dessen Vorarbeit Louis Goncalves vollstreckte. Damit war der Drops gelutscht, obwohl Dauth in der 85. Minute noch den Versuch des Ex-Fernwälders Rudi Hübner entschärfte und Teutone Koyuncu zwei Zeigerumdrehungen darauf den besser postierten Szymanski übersah, dem somit das 3:0 vorbehalten blieb.

Der 29-Jährige ärgerte sich lediglich kurz darüber, seinen Vorsprung in der Torschützenliste auf die beiden Frankfurter Varol Akgöz und Cem Kara nicht ausgebaut zu haben. Die Tabellenführung war mehr als ein Trost. ,,Da wollen wir so lange wie möglich stehen", meinte Coach Steuernagel und hatte dabei sicherlich ein Datum im Kopf: Den 21. Mai - und zwar nach dem 34. und letzten Spieltag.

SV Wiesbaden: Adami; Iten, Kopilas, Gündüz (67. Muca), Seidelmann, Franke (76. Ernst), C. Hübner, Pajic, R. Hübner, Reljic, Bahssou.

SC Teutonia Watzenborn-Steinberg: Dauth; Bodnar, Guzu (46. Koyuncu), Talevski, Simon, Schadeberg, Goncalves, Azaouaghi, Mohr, Weinecker (90. Jörg), Parson (46. Szymanski).

Tore: 0:1 Azouaghi (64.), 0:2 Goncaleves (74.). - Schiedsrichter: Boulghalegh (Rüsselsheim). - Zuschauer: 130.



Aufrufe: 013.3.2016, 21:00 Uhr
Thomas Suer (Gießener Anzeiger)Autor