2024-05-10T08:19:16.237Z

Analyse
Tolle Geste. Um ihre Solidarität mit dem verletzten Max Drechsler zu bekunden, liefen alle Aystetter mit der Nummer 9 aufs Spielfeld.  Foto: Oliver Reiser
Tolle Geste. Um ihre Solidarität mit dem verletzten Max Drechsler zu bekunden, liefen alle Aystetter mit der Nummer 9 aufs Spielfeld. Foto: Oliver Reiser

Aystetten zeigt große Geste, Dinkelscherben großen Teamgeist

Der TSV legt mit dem 4:2-Sieg im Spitzenspiel das Image der »grauen Maus« ab

Verlinkte Inhalte

„Ihr seid nur eine Punktelieferant“, sangen die Fans des SV Cosmos Aystetten schon vor dem Spiel. Doch damit lag die Truppe, die sich „Drinking Army Aystetten“ nennt, und bereits am Vormittag auf dem Steppacher Sandberg einen Spielabbruch verursacht haben soll, falsch. Der TSV Dinkelscherben, hat in dieser Saison spätestens seit dem 4:2-Erfolg im Spitzenspiel das Image der grauen Maus abgelegt.

Haderte man bei der 1:2-Niederlage beim BC Adelzhausen in der vergangenen Woche noch mit dem Schiedsrichter und sich selbst, so nahmen die Lila-Weißen diesmal ihr Herz in beide Hände und boten den technisch überlegenen Aystettern mit Einsatz, Kampf und Teamgeist die Stirn. Trainer Michael Finkel wäre vor dem Spiel mit einem Punkt zufrieden gewesen: „In den ersten 20 Minuten haben wir Glück gehabt, dass wir im Spiel geblieben sind. Am Ende haben wir dann verdient gewonnen, weil wir die Kleinigkeiten, die so ein Spiel entscheiden, für uns genutzt haben.“

Der SV Cosmos Aystetten zeigte schon vor dem Spiel eine große Geste. Alle Spieler liefen mit einem T-Shirt mit der Nummer 9 und dem Aufdruck „Max“ ein, um ihre Solidarität für den verletzten Mitspieler Max Drechsler auszudrücken. Der Kapitän stand ebenso am Spielfeldrand, wie Ex-Trainer Pavlos Mavros, der seinen ehemaligen Schützlingen hinterher Trost spendete.

Der gestürzte Tabellenführer kann sie Situation schon am Sonntag wieder korrigieren, wenn der neue Spitzenreiter FC Ehekirchen zum nächsten Gipfeltreffen in Aystetten aufkreuzt.

Von der Abwärtsspirale gehüpft sind der TSV Gersthofen, der TSV Zusmarshausen und der TSV Neusäß. Der Landesliga-Absteiger feierte beim 4:2 gegen den TSV Rain II nach sieben sieglosen Spielen den zweiten Sieg in Folge. Am Sonntag sind die Schwarz-Gelben zum Vorrundenende beim TSV Zusmarshausen zu Gast, der nach dem 1:1 beim TSV Nördlingen II zuletzt ebenfalls zweimal ungeschlagen blieb, die Rote Laterne aber immer noch nicht abgeben konnte.

Nach der 2:4-Niederlage beim TSV Wemding scheint sich auch der TSV Neusäß wieder gefangen zu haben. Gegen den SC Bubesheim, einen der Topfavoriten, gab es ein 1:1. Für Trainer Marco Löring zu wenig: „Wir haben ein sehr gutes Spiel gemacht. Aber wir hätten gewinnen müssen.“ Aufreger des Tages war eine Notbremse an Fabian Krug, der allein aufs Tor zu marschierte. Statt Strafstoß und Elfmeter entschied der Unparteiische auf Stürmerfoul, weil Krug anschließend mit dem Bubesheimer Torwart zusammenstieß. „Diese Entscheidung werde ich nie verstehen“, echauffierte sich Löring. Als positive Erkenntnis bleibt ihm eine Weiterentwicklung seiner jungen Mannschaft: „Wir haben gelernt, dass man nicht nur Fußball spielen sondern auch kämpfen muss.“

Aufrufe: 020.10.2015, 07:33 Uhr
Augsburger Landbote / Oliver ReiserAutor