Auswärtsfinale beim besten Neuling

Das Hinspiel haben die Bayreuther noch in guter Erinnerung: 2:1 behielten sie Anfang August im strömenden Regen glücklich die Oberhand, den entscheidenden Treffer markierte der eingewechselte Sebastian Glasner in der dritten Minute der Nachspielzeit. Es war einer von lediglich drei Saisontreffern des in dieser Spielzeit von Verletzungen gebeutelten 31-jährigen Angreifers, der auch heute wegen Fersenproblemen passen muss.
Dass die Garchinger dafür Revanche einfordern werden, ist den Altstädtern klar. Und da wäre noch das letztwöchige 1:8 der Garchinger gegen den Spitzenreiter SpVgg Unterhaching. „Diese Niederlage nehme ich auf meine Kappe“, sagt VfR-Trainer Daniel Weber. „Wir haben da einiges ausprobiert und sind damit gescheitert“, gesteht der 43-Jährige. Er wollte den Unterhachingern in der Anfangsviertelstunde mit hohem Tempo begegnen, doch baute sein Team den Tabellenführer durch viele eigene Fehler auf. „Und dann haben die Hachinger ja aus allen Lagen getroffen. Vielleicht war das ein Warnschuss zur rechten Zeit“, hat der Trainer die Pleite schon einigermaßen abgehakt.
„Nach dieser deutlichen Niederlage werden sie sich mit Sicherheit rehabilitieren wollen“, vermutet der Altstädter Interimstrainer Marc Reinhardt, der dem Neuling großes Lob zollt: „Der VfR stellt die Überraschungsmannschaft dieser Saison. Bei denen läuft sehr vieles richtig, sonst würden sie nicht da oben stehen.“ Dem pflichtet Weber bei: „Es läuft derzeit sehr gut. Wir haben momentan 32 Zähler auf dem Konto, es sind in den verbleibenden zwei Spielen bis zur Winterpause noch sechs zu holen. Und den einen oder anderen wollen wir schon verbuchen.“
Den letzten Altstädter Auftritt im Grünwalder Stadion nutzte Weber zu einer intensiven Spionagetour, steht doch nach dem Spiel gegen die Bayreuther das Jahresfinale bei den kleinen Löwen an. „Da konnte ich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.“ Doch große Erkenntnisse gewann er nicht. „Die Löwen spielen ja immer wieder in anderen Besetzungen, und bei den Bayreuthern fehlt gegen uns ein Spieler mit einer Gelbsperre.“ Innenverteidiger Philipp Hannemann muss heute zusehen und wird voraussichtlich durch Tobias Weber ersetzt. VfR-Coach Weber erinnert sich an das Hinspiel: „Da haben wir eine tolle Leistung gezeigt und mussten uns unglücklich geschlagen geben. Hoffentlich können wir wieder Paroli bieten, denn die Bayreuther haben eine sehr robuste Truppe.“
Und diese robuste Truppe will nach zwei ungeschlagenen Begegnungen und vier Zählern auch im Stadion am See nicht leer ausgehen. „Diese vier Punkte waren sehr wichtig“, blickt Trainer Marc Reinhardt zurück: „Wir haben uns von den Abstiegsplätzen wieder etwas absetzen können und sind zweimal vor allem in der Defensive richtig gut aufgetreten. Bei den kleinen Löwen haben wir eine solide Mannschaftsleistung gezeigt und verdient den Punkt mitgenommen, auch wenn die Sechziger in der zweiten Hälfte etwas mehr vom Spiel hatten.“ Die Altstädter verfolgen ein ehrgeiziges Ziel: „Jetzt wollen wir die letzten beiden Partien in Garching und am nächsten Freitag in Weismain gegen den FC Memmingen auch noch unbesiegt bleiben“, kündigt Reinhardt an.
Bis auf Glasner, Hannemann und Rekonvaleszent Simon Ruß können die Altstädter auf ihr stärkstes Aufgebot zurück greifen. Doch auch die Garchinger werden aller Voraussicht nach nahezu komplett antreten. Den Ausfall seines besten Torschützen, Manuel Eisgruber (bereits zwölf Treffer), nimmt Trainer Weber gelassen. Die Lücke sollen Dennis Niebauer (8) und Stefan De Prato (7) schließen.

VfR Garching: Maus, Zieger – Göpfert, Mayer, Ball, D. Niebauer, Salassidis, M. Niebauer, Müller, S. De Prato, F. De Prato, Staudigl, Baki, Goia, Kuqi, Hauck, Rohrhirsch, Widmann.
SpVgg Oberfranken Bayreuth: Berchthold, Hempfling – Böhnlein, Dengler, Horter, Jainta, Kaymaz, Krämer, Makarenko, Özdemir, Renger, Schmitt, Seiter, Strangl, Ulbricht, Weber, Weimar, Wolf.
SR: Michael Emmer (Passau).