2024-04-24T07:17:49.752Z

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F: Thomas Rinke
F: Thomas Rinke

Ausschluss TV Nordhorn: Eintracht nimmt Stellung

Eintracht Nordhorn-Obmann Schelkes nimmt Stellung - Fusion mit TV Nordhorn gefährdet - Unterstützung von allen Seiten

Es war wie der Einschlag einer Bombe, der am Dienstagabend die Fußballregion erschütterte: Der Türkische Verein Nordhorn soll aus dem Landessportbund und damit aus dem Niedersächsischen Fußballverband ausgeschlossen werden, da der Verein der Zahlungsaufforderung des Mitgliedsbeitrags von 180€ nicht nachgekommen war. Betroffen hiervon ist auch die Eintracht aus Nordhorn, die mit dem TV fusionieren wollte. Christof Schelkes, Fußballobmann der Eintracht, spricht über die Auswirkungen, wie es nun weitergeht, welche Möglichkeiten bleiben und wie die Hoffnung aussieht.

Nachdem am gestrigen Abend die Katze aus dem Sack gelassen wurde, dass der Türkische Verein Nordhorn der Zahlungsaufforderung von 180€ Mitgliedsbeitrag des Landessportbundes (LSB) nicht nachgekommen sei und deshalb aus dem NFV ausgeschlossen werde, wurden seitdem viele Hebel in Bewegung gesetzt, um die Ursache und mögliche Lösungen des Problems zu finden.

Aufgrund der großen Aufregung um dieses Thema war zunächst vieles Spekulation oder unklar. Heute hat sich der Fußballobmann von Eintracht Nordhorn, Christof Schelkes, mit uns in Kontakt gesetzt, um den aktuellen Stand der Dinge, der sich im Laufe des Tages entwickelt hat, zu erläutern. Die Eintracht selber ist direkt von dieser überraschenden Entwicklung betroffen, da man sich schon seit einigen Monaten mit dem TV über eine Fusion zur kommenden Saison geeinigt hatte.

"Wenn sich am aktuellen Stand nichts ändert, dann ist diese Fusion komplett hinfällig", erläuterte der gleichermaßen überraschte wie enttäuschte Schelkes. Er bestätigte dabei, dass es sich tatsächlich um den Sachverhalt handeln würde, dass der TV die 180€, trotz mehrmaliger Aufforderung, nicht bezahlt habe. "Wir haben uns heute mit dem Kreissportbund zusammengesetzt, um die Sache zu durchleuchten", erklärt Schelkes weiter. "Dem Trainer des TAV, Deniz Baysoy, wurde der gesamte Sachverhalt während einer Autofahrt mitgeteilt, er war ebenfalls schockiert. Spieler, Vorstand, Trainer - keiner hatte vorher davon etwas erfahren und auf einmal heißt es: "Euer Verein wird aufgelöst!", das ist schlimm!"

Ergun Karsli, zuständiges Vorstandsmitglied des TAV, beteuerte und beschwor, dass er die Zahlungsaufforderungen nie zu Gesicht bekommen habe.

Nach einer längeren Diskussion, bei der die Ursache des offensichtlichen Fehlers auf keiner Seite ausgemacht und daher auch nicht gefunden werden konnte, zeigte sich der KSB, vertreten durch den zuständigen Finanzverwalter Helmut Loeks, kompromissbereit und sicherte seine Unterstützung in der Klärung der Angelegenheit zu, sodass die Sache von Seiten des KSB vom Tisch war.

"Dies hat allerdings keine Auswirkung auf die Entscheidung des höher gestellten LSB, diese ist, laut deren Aussagen, unanfechtbar", berichtet Schelkes. Um die Sache doch noch regeln zu können, habe man ein Schreiben aufgesetzt, das dorthin verschickt werden solle, um die Entscheidung zu korrigieren und die Auflösung des TAV rückgängig machen zu können.

Dass keine bösen Absichten hinter dem "Ignorieren" der Zahlungsaufforderungen gesteckt haben, belegt Schelkes mit der Tatsache, dass sich beide Vereine noch am gestrigen Morgen mit einem Trainer, der für die zukünftige gemeinsame zweite Mannschaft verantwortlich hätte sein sollen, geeinigt hätten. "Solche Gespräche führt man doch nicht, wenn man weiß, wie es um den TAV steht."

Besonders bitter sei für Schelkes jedoch die Tatsache, dass in der Angelegenheit nicht mehr Bemühungen seitens der Dachverbände gekommen wären, um auf die nicht erfolgten Zahlungsaufforderungen aufmerksam zu machen. "Das muss man sich so vorstellen: Es wird eine Rechnung verschickt, auf welche keine Antwort kommt. Das gleiche Prozedere wiederholt sich mehrmals, immer geht die Rechnung an die gleiche Adresse. Irgendwann reicht es den Verantwortlichen dann verständlicherweise und sie sagen: "OK, dann muss der Verein die vorgesehenen Konsequenzen tragen!". Es wäre jedoch angebracht gewesen, einfach einmal direkt mit den Verantwortlichen in Kontakt zu treten, um sie persönlich auf den fehlenden Mitgliedsbeitrag aufmerksam zu machen. Dies stößt bei beiden Verein (TV und Eintracht) gerade übel auf. Gerade vor dem Hintergrund der Fusion hätte man auch bei der Eintracht wichtige Ansprechpartner in der Sache finden können. Da wird einem Verein eher der Todesstoß verpasst, als ihn auf einen Fehler aufmerksam zu machen!"

Vor diesem Hintergrund ist der Ärger beider Vereine verständlich, auch wenn sich Schelkes davon distanziert irgendjemandem persönliche Vorwürfe machen zu wollen, gerade vor dem Hintergrund, dass man die Unterstützung des KSB zugesichert bekommen habe. Nun erhalten beide Vereine von allen Seiten, aus vielen Vereinen aus Nordhorn, moralischen Beistand. Hiervon zeige sich Schelkes sehr erfreut und dankbar. Sein Ziel sei auch weiterhin die erfolgreiche Fusion der beiden Vereine.

Und wie geht es nun weiter? "Das Geld wurde heute bezahlt", erklärt Schelkes das weitere Vorgehen. "Morgen wird das Schreiben zum LSB geschickt. Es werden weitere Treffen stattfinden müssen, um die Situtation in den Griff zu kriegen."

Sollte dies nicht gelingen, so wäre der Türkische Verein tot und die Fusion hinfällig. Schon jetzt könnten Spieler, die eigentlich im neuen gemeinsamen Verein spielen und etwas aufbauen wollten, sofort zu einem anderen Verein wechseln. Damit dies nicht passiert sei schnelles Handeln wichtig.

Zum Schluss stellt Schelkes noch eine Sache klar: "Es ist mir besonders wichtig, dass alle wissen sollen, dass es niemandes Absicht war und schon gar kein Kalkül hatte, dass es zu beschriebener Situation gekommen ist." In der Zwischenzeit sollen nämlich schon Spekulationen aufggekommen sein, dass die Situation sehenden Auges beschworen wurde, damit die Eintracht die Spieler des TV ohne Fusion sofort übernehmen könne. "Dem ist natürlich nicht so", versicherte er abschließend.

Es bleibt abzuwarten, wie es in der Kausa weitergehen wird. Schon morgen könnte sich ein neuer Stand ergeben. Sobald es Neuigkeiten in der Angelegenheit gibt, wird FuPa.net davon berichten.


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Aufrufe: 021.1.2015, 19:30 Uhr
Fabian PieperAutor