2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Die Hagenower (in Schwarz) hielten auf Rostocker Kunstrasen gut dagegen und verdienten sich so den Punkt.martin wojatzky
Die Hagenower (in Schwarz) hielten auf Rostocker Kunstrasen gut dagegen und verdienten sich so den Punkt.martin wojatzky

Ausgleich mit der letzten Aktion

Hagenower SV holt beim Rostocker FC nach 1:3-Rückstand zur Pause noch späten Punkt

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Alles, was zum Hagenower SV hielt, stürmte beim Schlusspfiff jubelnd den Rostocker Kunstrasen. Mit der allerletzten Aktion des Spiels hatte Christian Friedrich zum 3:3 getroffen und dem Verbandsliga-Aufsteiger so beim Gastauftritt in der Hansestadt einen Punkt gesichert.

Keine Frage, ein Ausgleich in der 93. Minute ist immer glücklich. Aber die Hagenower hatten sich dieses Erfolgserlebnis nach zuvor sieben Niederlagen in Folge redlich verdient. „Läuft das Spiel noch ein paar Minuten länger, gehen wir hier sogar als Sieger vom Platz“, sprach HSV-Trainer Silvio Lange von einer großartigen Moral, die sein Team nach dem 1:3-Rückstand zur Pause bewiesen hätte.

Wer den ziemlich trostlosen Hagenower Heimauftritt eine Woche zuvor gegen Friedland verfolgt hatte (0:3), dürfte es kaum für möglich gehalten haben, dass die gleiche Mannschaft dem spielstarken Rostocker FC so Paroli bieten könnte. Mit ihrem zweiten Angriff beendeten die Gäste ihre Torflaute, die bis zum 1:4 in Friedland Anfang Dezember zurückreichte. Erik Zschaubitz spielte auf der linken Seite seine Schnelligkeit aus und fand mit einer Flanke über die gegnerische Abwehr hinweg den durchlaufenden Danilo Grewe – 0:1 (5.). Die Führung hatte allerdings nicht lange Bestand. Ein Rettungsversuch von Christian Tügel kam zu spät. Nach Ansicht des Schiedsrichterassistenten hatte der Ball die Torlinie in der Luft bereits mit vollem Umfang überschritten (10.). Die Hagenower zeigten sich wenig beeindruckt, kamen auch in der Folge zu Chancen. Und als Marco Schwabe alleine auf das Tor zulief, „lächelte“ schon die neuerliche Führung. Doch der RFC-Keeper konnte mit der Fußspitze klären. Dafür klingelte es auf der anderen Seite. Die Heimelf verstand es in der ersten Halbzeit, mit guter Spielanlage die nicht gerade üppige Breite des Platzes optimal auszunutzen. „Das war klasse herausgespielt“, räumte Lange nach dem 2:1 (40.) neidlos ein. Und die Rostocker setzten gleich noch eins drauf, sorgten mit dem 3:1 (43.) für lange Gesichter auf der gegnerischen Bank. „Wir haben uns in der Kabine gefragt, wie das sein kann, nach dieser doch relativ ausgeglichenen Halbzeit mit zwei Toren hinten zu liegen.“

Von Resignation aber keine Spur. „Wir haben ja gemerkt, dass der RFC defensiv nicht eben sattelfest agierte.“ Die Schlussfolgerung war ein aggressiveres und offensiver ausgelegtes Vorgehen, mit dem man den Gegner sichtlich beeindruckte. Vielleicht fühlten sich die Rostocker auch schon zu sehr in der Komfortzone. In jedem Fall schaffte es der HSV, das Geschehen in einer fair geführten Partie (nur einmal Gelb für den RFC) zunehmend in die gegnerische Hälfte zu verlagern. Lediglich eine brenzlige Szene galt es zu überstehen. Danilo Grewe verhinderte mit langem Bein ein geplantes Zuspiel in die Tiefe, hatte dabei Glück, dass der „eiernde“ Ball am Pfosten und nicht im eigenen Netz landete. Ein 4:1 wäre sicher dem K.o. gleichgekommen. Die Gäste ließen darüber hinaus nichts mehr zu und entwickelten ihrerseits viel Druck. Sie mussten allerdings viel Geduld aufbringen. Es dauerte bis zur 80. Minute, bevor Jan Geese einen von Jens Banthin in den Strafraum gechipten Freistoß zum 3:2 einköpfte. Die bangen Blick gingen jetzt immer wieder in Richtung Uhr. Wegen einer Behandlungspause packte der Schiedsrichter noch einmal ein paar Sekunden auf die Nachspielzeit drauf. Und diese Zugabe nutzten die Hagenower. Matti Homberger schlug einen langen Pass diagonal auf den eingewechselten Andreas Wascher. Dessen Eingabe sorgte für ein Gewühl im Rostocker Strafraum. Letztlich fiel der Ball Christian Friedrich vor die Füße, der überlegt zum 3:3 einschob. Anpfiff, Abpfiff – das war’s.

Hagenower SV: Tack – Grewe, Tügel, Klose, Homberger, Friedrich, Geese, Banthin, Klimaschka (72. Wascher), Zschaubitz, Schwabe (72. Dietrich)

Aufrufe: 027.2.2017, 08:00 Uhr
Thomas WillmannAutor