2024-04-25T14:35:39.956Z

Der Spieltag
Aystettens Torhüter Lukas Hohenberger fliegt vergeblich, Damian Canovic grätscht vergeblich – Meitingens Jan Blochum (links) hat das Spielgerät in letzter Minute zum 2:2 ins Netz gechippt.	   F.: Karin Tautz
Aystettens Torhüter Lukas Hohenberger fliegt vergeblich, Damian Canovic grätscht vergeblich – Meitingens Jan Blochum (links) hat das Spielgerät in letzter Minute zum 2:2 ins Netz gechippt. F.: Karin Tautz

Ausgleich in der Nachspielzeit

Meitingen startet wieder mal eine erfolgreiche Aufholjagd +++ Das Derby gegen Glött entscheidet Lauingens Nachwuchsstürmer +++ Bubesheim stolpert beim Stadtwerke SV

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Schon in der vergangenen Saison hatte der TSV Meitingen einige spektakuläre Aufholjagden hingelegt - und das setzt sich nun in der Bezirksliga Nord fort. Im Derby gegen den SV Cosmos Aystetten lag der TSV mit 0:2 zurück und holte doch noch einen Punkt. Drei Zähler fuhr dagegen der FC Lauingen durch das 3:1 im Nachbarschaftsduell mit der SSV Glött ein. An die Spitze schoss sich der VfR Neuburg, der den TSV Wemding mit 6:1 bezwang. Während der SC Bubesheim beim Stadtwerke SV Augsburg klassisch ausgekontert wurde. Nach starken Regenfällen fiel die Partie zwischen dem TSV Möttingen und dem TSV Neusäß wegen Unbespielbarkeit des Platzes aus.
TSV Meitingen - SV Cosmos Aystetten 2:2
Kommen die Cosmonauten in die Lechauen, haben diese immer ihren vermeintlichen Helfer im Gepäck: ein Donnerwetter. Gut fünf Minuten vor dem Anpfiff schien gar die Welt wieder unterzugehen. Zur Erinnerung: In der Meisterschaftssaison des TSV Meitingen vor zwei Jahren wurde das Eröffnungsspiel gegen den SV Cosmos Aystetten aufgrund von Donner, Blitz und Regen sogar abgebrochen. Trotz starken Regens pfiff Schiedsrichter Tobias Heuberger die Partie pünktlich an und eröffnete damit wieder ein furioses Spiel zwischen dem TSV Meitingen und dem SV Cosmos Aystetten, das durch einen Treffer des eingewechselten Jan Blochum in der Nachspielzeit 2:2 endete.
Bereits in der fünften Minute zimmerte Dejan Mijailovic beim Freistoß die Kugel an die Latte. Die Mannschaft von TSV-Spielertrainer Florian Prießnitz tat sich sichtlich schwer, auf dem nassen Untergrund ins Spiel zu finden. Doch nach einer guten Viertelstunde fand die mit Spielern aus der Zweiten aufgefüllte TSV-Truppe in die Spur und spielten sich eine Großchance nach der anderen heraus. Erst scheiterte Martin Winkler zweimal aus kurzer Distanz (17./23.). Wenige Minuten danach zog Andreas Kratzer knapp am Kasten von Lukas Hohenberger vorbei. Der große Unterschied zwischen dem Landesliga-Absteiger und den Cosmonauten: die Chancenverwertung. Die zweite große Möglichkeit durch Dejan Mijailovic fand den Weg zum 0:1 über die Linie (39.).
Der Meitinger Matthias Schuster hatte nicht seinen besten Tag, und Benjamin Hoff machte sein grippaler Infekt extrem zu schaffen. Prießnitz vollzog einen Doppelwechsel zur Halbzeit und brachte Philipp Wieser und Alexander Heider. Obwohl Meitingen das Spiel machte, baute Cosmos die Führung aus. Als Florian Bauer in der 66. Minute den Ball beim Klärungsversuch unglücklich direkt vor die Füße von Maximilian Drechsler köpfte, konnte der zum 0:2 einschießen.
Die berühmt-berüchtigte Schlussphase des TSV Meitingen eröffnete Martin Winkler, doch Lukas Hohenberger parierte (71.). Winkler bediente mit der nachfolgende Ecke Andreas Kratzer, der die Kugel zum 1:2-Anschlusstreffer in die Maschen wuchtete (72.). Daraufhin reagierte Prießnitz noch einmal, wollte unbedingt den Ausgleich und brachte mit Jan Blochum einen weiteren Offensivakteur. Und das Risiko wurde belohnt. In der 91. Minute bekam Blochum den Ball durchgesteckt und machte mit einem sensationellen Lupfer den Ausgleich.
Schiedsrichter: Tobias Heuberger (Möttingen) - Zuschauer: 250

Tore: 0:1 Dejan Mijailovic (39.), 0:2 Maximilian Drechsler (66.), 1:2 Andreas Kratzer (72.), 2:2 Jan Blochum (91.)


Stadtwerke SV Augsburg - SC Bubesheim 4:1
Ein verdienter Erfolg gelang dem Stadtwerke SV gegen die favorisierten Bubesheimer. „Dieser Sieg tut der Mannschaft und unserer ganzen Abteilung gut. Den Schwung müssen wir mitnehmen“, so Abteilungsleiter Peter Billy. Einen gelungenen Einstand feierte Neuzugang François Esse Akpaloo vom TSV Pfersee mit seinem Tor zum 1:0 (7.). Einen von Torhüter Dzemil Abazi verursachten Foulelfmeter nutzte Bubesheims Torjäger Michael Wende zum 1:1 (26.). Auf die Siegerstraße brachte der eingewechselte Edin Ganibegovic den Stadtwerke SV mit seinen Treffern zum 2:1 und 3:1. Den Schlusspunkt setzte Spielertrainer Ajet Abazi mit dem 4:1. „Das Ergebnis täuscht etwas. Die erste Halbzeit war ausgeglichen“, stellte Abazi fest. Der Knackpunkt für Bubesheim sei wohl die Gelb-Rote Karte für Abwehrchef Waldemar Schaab in der 47. Minute gewesen, meinte Abazi. „Unser Überzahlspiel haben wir zum verdienten Sieg genutzt.“
Solche Spiele erlebt man vielleicht drei Mal in seinem Leben“, meinte dagegen Bubesheims Abteilungsleiter Karl Dirr. Großes Manko des SCB sei die Chancenverwertung gewesen. Allein in der ersten Halbzeit sei vier Mal einen Augsburger Abwehrspieler auf der Torlinie angeschossen worden.
Schiedsrichter: Jonathan Schädle (Wörnitzstein) - Zuschauer: 80

Tore: 1:0 Esse Francois Akpaloo (7.), 1:1 Michael Wende (26./Foulelfmeter), 2:1 Edin Ganibegovic (52.), 3:1 Edin Ganibegovic (55.), 4:1 Ajet Abazi (86.)

Gelb-Rot: Waldemar Schaab (47./SC Bubesheim)


Der gefeierte Youngster: Lars Jaud (rechts) machte nach der Pause die ersten beiden Treffer für seinen FC Lauingen im Derby gegen Glött. Hier gratuliert en Michael Przyklenk zum 2:0. F.: Karl Aumiller

FC Lauingen - SSV Glött 3:1
Die strittigste Szene im Derby ereignete sich in der 48. Minute: Als Lauingens Julian Eberhardt im Strafraum regelwidrig gestoppt wurde, zog sich der Referee den Unmut der einheimischen Fans zu. Alle warten auf den fälligen Elfmeter und einen möglichen Platzverweis. Doch der Schiri zeigte zur allgemeinen Verwunderung Eberhardt die Ampel-Karte – und entschied auf Freistoß für die Lilien. Letztlich konnte aber auch dies den 3:1-Erfolg der Mohrenstädter nicht verhindern.
Im torlosen ersten Durchgang hatte zwar der Gastgeber ein leichtes Chancenplus durch Eberhardt und zweimal Christoph Marek, doch die Glötter Abwehr stand ansonsten gut. Mit einem Blitzstart begann die zweite Hälfte: Dauerläufer Nico Breskott eroberte im Mittelfeld den Ball, der via Marek zu Lars Jaud gelangte. Der 19-Jährige drang in den Strafraum ein und verwandelte aus halblinker Position zum 1:0 (47.). Nach erneuter Balleroberung in Strafraumnähe brachte Youngster Nico Breskott seinen Kapitän Markus Nsouli ins Spiel, der sich unwiderstehlich zur Grundlinie durchsetzte und Laud am Fünf-Meter-Raum bediente – 2:0 (65).
Glött steckte nicht auf, berannte in Überzahl das FCL-Gehäuse und erzielte durch den schussgewaltigen Peter Matkey den Anschlusstreffer (70). Wenig später hatte Hans-Jörg Schauler den Ausgleich auf dem Fuß. Auf der Gegenseite verhinderte SSV-Keeper Fabian Kuchenbaur gegen Marek die Vorentscheidung. Die leitete Marek dann kurz vor Ende ein, als er nach einem langen Ball des eingewechselten Simon Weber von SSV-Schlussmann Kuchenbaur regelwidrig im Strafraum gestoppt wurde. Den fälligen Strafstoß verwandelte Peter Stegner – 3:1.
Schiedsrichter: Manfred Keil (Wassertrüdingen) - Zuschauer: 250

Tore: 1:0 Lars Jaud (48.), 2:0 Lars Jaud (65.), 2:1 Peter Matkey (69.), 3:1 Peter Stegner (88./Foulelfmeter)

Gelb-Rot: Julian Eberhardt (50./FC Lauingen)

TSV Wemding - VfR Neuburg 1:6
Mit einem Schützenfest beim TSV Wemding hat sich der VfR Neuburg an die Tabellenspitze geschossen. Gleich drei Spielern des Aufsteigers, der bereits nach 35 Minuten mit 4:0 vorne lag, gelang dabei ein Doppelpack. Stefan Klink, der auch in der vorigen Woche beim 3:2 zum Auftakt gegen den TSV Rain II zweimal getroffen hatte, Alexander Müller und Kadir Aktas stellten den souveränen Erfolg der Lilaweißen sicher.
Dabei hatte das Spiel ausgeglichen begonnen. Beide Teams versuchten, offensiv zu agieren. Doch Torszenen blieben aus. Nach einer Viertelstunde kippte die Begegnung aber in Richtung des VfR, der bis zur Pause für klare Verhältnisse sorgte. Zunächst verfehlte Stefan Klink knapp, doch wenige Momente später war Alexander Müller nach einem Fehler im Spielaufbau enteilt und markierte das 1:0. Mitte der ersten Hälfte beschäftigte Müller gleich drei Verteidiger, den abgewehrten Ball verwertete Klink aus gut 20 Metern ins lange Eck. Keine Minute später gab es eine Ecke für Neuburg: Kadir Aktas durfte ungestört zum 3:0 einköpfen.
Der TSV Wemding wirkte in dieser Phase völlig von der Rolle. Offensiv kam nichts, defensiv war die Verunsicherung zu spüren. Wiederum Aktas war es, der nach einer erneuten Ecke zum 4:0 einköpfte (35.). Nach dem ersten gelungenen Wemdinger Spielzug stand Sinan Kulac vor Gäste-Keeper Matthias Kollar – doch statt zu schießen, entschied er sich für einen Querpass ins Leere.
Auch nach der Pause hatte Kulac eine gute Szene, doch diesmal legte er sich den Ball zu weit vor. Die Lilaweißen behielten die Fäden weiter souverän in der Hand und ließen nicht mehr viel anbrennen, agierten jedoch nicht mehr so zielstrebig wie im ersten Durchgang.
Nach einem Flügellauf von Daniel Haller verwertete Rudolf Dahms die Hereingabe zum 1:4. In der Folge hatte der TSV noch einige Möglichkeiten, doch der zweite Treffer wollte nicht gelingen. Dafür erhöhte Neuburg bei zwei Vorstößen in der Schlussphase noch durch Müller und Klink auf 6:1.
Schiedsrichter: Daniela Göttlinger (Adelsried) - Zuschauer: 120

Tore: 0:1 Alexander Müller (15.), 0:2 Stefan Klink (22.), 0:3 Kadir Aktas (24.), 0:4 Kadir Aktas (36.), 0:5 Alexander Müller (61.), 1:5 Rudolf Dahms (84.), 1:6 Stefan Klink (87.)



Hollenbachs Simon Fischer setzt sich zwar in dieser Szene durch, am Ende ging er aber mit dem Aufsteiger leer aus. F.: Melanie Nießl

TSV Hollenbach - BC Adelzhausen 0:1
Es bleibt dabei: Der TSV Hollenbach kann gegen den BC Adelzhausen nicht gewinnen. Vor der Kulisse von knapp 400 Besuchern beentführte die Truppe von Andreas Brysch durch ein spätes Tor von Patrick Schuch (81.) drei Zähler. Dabei war für Brysch schon nach einer guten Viertelstunde der Arbeitstag als Spieler beendet. Nachdem Thomas Popfinger unglücklich ausgerutscht war und Simon Fischer mit hohem Tempo von der halblinken Seite Richtung Strafraum steuerte, holte ihn Brysch von den Beinen. Schiedsrichter Marco Röthlein legte die Aktion als Notbremse aus und zückte „Rot“. Eine harte Entscheidung.
Der anschließende Freistoß brachte wie zahlreiche weitere im Laufe des Spieles aus Hollenbacher Sicht nichts ein. Schon nach zwei Minuten war Simon Fischer am Flügel durchgebrochen, passte flach zur Mitte, wo sein Bruder Patrick den Ball leichtfertig ans Außennetz setzte. Brysch beorderte nach seinem Platzverweis Michael Albustin in die Innenverteidigung, eine sehr gute Notlösung, wie sich herausstellte. Hollenbach gab bis zum Seitenwechsel zwar die Taktzahl an, doch zwingende Möglichkeiten ließ die hoch konzentrierte BCA-Abwehr kaum zu.
Auch die Gästeoffensive, immer wieder angekurbelt von Sebastian Kinzel, meldete sich nach einer kleinen Auszeit etwa zehn Minuten vor der Pause zurück, doch außer einer Reihe von Eckbällen brachte auch sie nichts Zählbares zustande. Aufregung herrschte kurz vor dem Kabinengang, als Simon Fischer von Thomas Grimmer und Michael Albustin im Sechzehner der Gäste in die Zange genommen und deutlich hörbar „umgelegt“ wurde. Röthleins Pfeife jedoch blieb stumm. Eine der wenigen Fehlentscheidungen des ansonsten tadellosen Unparteiischen.
Der zweite Abschnitt entwickelte sich mit zunehmender Dauer zum Langweiler. Adelzhausen verteidigte in Unterzahl clever gegen umständliche Gastgeber, die den Weg zum Tor vornehmlich über die Mitte suchten und sich dabei regelmäßig verfingen. Einzige Ausnahme blieb die gute Gelegenheit von TSV-Neuzugang Tobias Schmid der, von Patrick Fischer angespielt, aus spitzem Winkel freistehend den Ball am langen Eck vorbeischoss (66.).
Als 80 Minuten gespielt waren, deutete eigentlich alles auf eine Nullnummer hin, zumal sich beide Torhüter, Jürgen Dumbs bei Adelzhausen und Patrick Varga für Hollenbach, bis dahin nicht wirklich ernsthaft auszeichnen mussten, weil ihre Vorderleute alles hoch konzentriert blockten. Ein Trugschluss, wie sich herausstellte, denn neun Minuten vor dem Ende spielten die Autobahnanrainer doch noch ihre ganze Routine aus. Sebastian Kinzel zog einen Eckball Richtung kurzes Eck, wohin sich Patrick Schuch reaktionsschnell bewegte und den Ball mit dem Oberschenkel in die Maschen drückte.
Danach warfen die Hollenbacher nochmals alles nach vorne, doch die Gefahr beschränkte sich auf einige Eckbälle, die zumeist Jürgen Dumbs gekonnt herunterpflückte. Am Ende eines wohltuend fairen Landkreisderbys setzte sich die geballte Ladung an Routine verdient gegen Unerfahrenheit durch. Verdient deshalb, weil die Adelzhauser es verstanden, den bemühten und durchaus couragiert auftretenden Aufsteiger 75 Minuten lang in Unterzahl nicht zur Entfaltung kommen zu lassen, ohne sich dabei einzuigeln und im entscheidenden Moment schließlich selbst eiskalt zuzuschlagen.
Schiedsrichter: Marco Röthlein (Buch) - Zuschauer: 400
Tor: 0:1 Patrick Schuch (81.)

Rote Karte: Andreas Brysch (17./BC Adelzhausen)


Aufrufe: 031.7.2016, 22:13 Uhr
Augsburger Allgemeine / wabAutor