Die Stimmung schwappte über, als Hunderte von Fans nach Spielende den Rasen stürmten. Es waren bengalisches Feuer und Rauch dabei, aber das störte diesmal keinen. Schon zuvor hatten die Fans skandiert: "Nie mehr Oberliga, nie mehr, nie mehr." Und als Jennifer Engels die Spatzen-Hymne "Forever SSV" sang, waren die schweren Zeiten, die der Verein - unter anderem mit drei Insolvenzen - erlebt hat, vergessen. Der Jubel bei Fans, Spielern, Trainern, die um die Bierdusche nicht herumkamen, und Offiziellen war überwältigend.
Vor der Partie hatten die Spatzen von Rolf Niggel, Präsidiumsmitglied des Württembergischen Fußball-Verbands, den Wimpel für die Württembergische Meisterschaft und einen silbernen Teller für den Oberliga-Titel bekommen. Dann wurden sechs Spieler verabschiedet, die den Verein verlassen: Marian Fedor, der gegen Ravensburg anstelle von Holger Betz das Tor hüten durfte, Felix Körber, Stefan Hess, Robert Henning, Bastian Heidecker, der mit einem frech geschossenen Elfer Ulm mit 1:0 in Führung brachte (38.) und Joe Colletti, der spätere Schütze zum 3:1 (89.). Das 2:1 besorgte Burak Coban (67.), nachdem Daniel Hörtkorn das 1:1 gelungen war. Ein schöner Saisonabschluss für die SSV-Kicker.
Etwas leer ausgegangen ist am Samstag David Braig, immerhin von den Fans zum Spieler des Monats Mai und zum Spieler des Jahres gewählt. Weder traf er ins Schwarze, noch wurde er als Top-Torjäger der Liga (26 Treffer) geehrt. Seine Stimmung war trotzdem blendend. Und gestern flog das Team gleich nach Mallorca - zum Weiterfeiern.
SSV 46 Fußball: Fedor - Henning (63. Hess), Krebs, Sturm, Wagner - Hörger (75. Pangallo), Kücük - Barwan (84. Bagceci), Heidecker (69. Colletti), Coban - Braig.