2024-05-02T16:12:49.858Z

Halle
Lange glaubte man, der Sportring mit Ludwig Prokscha (am Ball) würde mit seinem eleganten Spiel ins Finale einziehen können. Dann kam in der Vorschlussrunde das Aus gegen den späteren Vizemeister TSV
Lange glaubte man, der Sportring mit Ludwig Prokscha (am Ball) würde mit seinem eleganten Spiel ins Finale einziehen können. Dann kam in der Vorschlussrunde das Aus gegen den späteren Vizemeister TSV

Aus sieben Metern glücklos

Sportring auf Rang vier bei der Kreismeisterschaft

Es war mehr als ein Achtungserfolg, den der Sportring Bayreuth bei der Endrunde um den Kreistitel in der Speichersdorfer Sportarena erreichte: Mit dem vierten Rang durfte der Kreisklassist nach dem Vizetitel bei der Bayreuther Stadtmeisterschaft die beste Platzierung unter dem Hallendach in der Vereinsgeschichte feiern.

Den Sieg und den Kreistitel sicherte sich mit der DJK Bamberg einer der beiden Favoriten: Allerdings brauchte der Nord-Bayernligist erst eine Verlängerung und ein Siebenmeterschießen, um im Finale den Kreisligisten TSV Burgebrach mit 7:5 niederzuhalten.

Der hatte sich nach einem dramatischen Halbfinale gegen den Sportring den Einzug ins Endspiel gesichert. Daryl Mackall hatte da die erste Chance für den Sportring (3.), scheiterte aber mit seinem Alleingang an Torwart Florian Dörnbrack. Den Schützlingen von Trainer Martin Fraß war das Selbstbewusstsein und das Vertrauen in die eigene Stärke deutlich anzumerken. Burgebrach fand langsam ins Spiel und wurde stärker, doch antwortete der Sportring mit dem nicht unverdienten 1:0 durch Daniel Ryl. Burgebrach antwortete mit wütenden Angriffen, doch wurde Torwart Matthias Roese zum Turm in der Schlacht und hatte bei einem Pfostentreffer des Kreisligisten auch noch das Glück des Tüchtigen. Gegen das 1:1 durch Lukas Denzler 62 Sekunden vor Schluss war aber auch er machtlos, das Siebenmeterschießen musste den Ausschlag geben. Tobias Streng fand dabei in Dörnbrack seinen Meister und wurde zur tragischen Figur: Er war nämlich der einzige, der vom Punkt nicht verwandeln konnte.

Trainer Fraß war die Enttäuschung schon ein wenig anzumerken. „Ausgerechnet Tobias, unserem stärksten Spieler, musste das passieren. Er hat ja schließlich dafür gesorgt, dass wir so weit gekommen sind.“ Am Ende durfte sich der Sportring über den vierten Platz freuen: Im Kreisklassen-Duell mit der SpVgg Rattelsdorf, in dem man deutlich merkte, dass bei beiden Teams nach den verlorenen Halbfinals die Luft raus war, zog er im Siebenmeterschießen nach sage und schreibe 25 verwandelten Schüssen mit 12:13 den Kürzeren, weil Stefan Brendel im 26. Anlauf nur die Querlatte traf. Dabei wäre durchaus mehr drin gewesen, hatte Ryl 15 Sekunden vor Schluss der regulären Spielzeit noch mit einem Schuss an die Unterkante der Querlatte Pech gehabt und damit das Siegtor verpasst. Dennoch freute sich der Coach über das Abschneiden seiner Truppe. „Es war der bislang größte Erfolg des Sportrings unter dem Hallendach. So weit sind wir noch nie gekommen.“

Es war in der Tat eine beeindruckende Vorstellung, die der Kreisklassist ablieferte. Man merkte deutlich, dass sich der Sportring in den vergangenen drei Jahren auch sehr mit Futsal beschäftigt hat. Spielerisch zählten die Wagnerstädter zu den besten Teams. Lediglich im ersten Match gegen die SpVgg Rattelsdorf (0:3) haperte es noch ein wenig, weil einige Akteure noch nicht eingetroffen waren. Doch dann ließen Streng und Co. keinen Gegentreffer mehr zu, sicherten sich den Gruppensieg und gewannen auch das Viertelfinale gegen den Kreisklassen-Kollegen aus dem Kreis Bamberg, TSV Schammelsdorf, zu Null (4:0).

Starke Bindlacher

Doch auch die übrigen Vertreter aus dem Kreis Bayreuth brauchten sich nicht zu verstecken. Angenehm überraschte der Kreisliga-Spitzenreiter TSV Bindlach: In der scheinbar schwereren Gruppe B blieben die von Trainer Michael Schreiber gut eingestellten Bären ohne Niederlage. Auffällig waren dabei Sebastian und Michael Kögler sowie Torwart Andreas Spengler. Nach einem 1:1 gegen den Nord-Bayernligisten SV Memmelsdorf war gegen den späteren Turniersieger, die DJK Bamberg, sogar ein Sieg möglich, doch vergab Patrick Schreiber zehn Sekunden vor Schluss frei stehend eine klare Einschusschance.

Im Viertelfinal-Duell der beiden Spitzenreiter der Kreisligen Bayreuth-Kulmbach und Bamberg gegen den TSV Burgebrach waren erst einmal hüben wie drüben Pfostentreffer angesagt. Beide Mannschaften setzten auf die Offensive, und im zweiten Spielabschnitt ging es binnen 64 Sekunden Schlag auf Schlag, wobei sich Burgebrachs Torwart Dörnbrack sogar per Fernschuss in die Torschützenliste zum 2:2 eintragen durfte. André Distler traf für Burgebrach mit einem Kracher in der letzten Minute nur den Pfosten, es ging ins Siebenmeterschießen. Nach verwandelten zwölf Schüssen wurde Bindlachs Markus Schobert zur entscheidenden Figur, als er weit über den Kasten zielte, Julian Weigl indes verwandelte sicher zum 8:9-Endstand.

Wacker gehalten

Auch der SC Altenplos enttäuschte nicht: Der mit Aushilfscoach Roland Ötter (Spielertrainer Timo Füßmann war privat verhindert) und nur zu siebt angetretene Kreisligist feierte in der Vorrunde immerhin zwei Siege und zog sicher ins Viertelfinale ein. Dort bekam man es mit der DJK Bamberg zu tun, hielt sich aber wacker gegen den hohen Favoriten, wobei Torwart Sven Kolmann ein sicherer Rückhalt war. Bei einem doppelten Aluminiumtreffer in der Anfangsphase war er allerdings mit Fortuna im Bunde. Christos Makrigiannis stand dann in der achten Minute goldrichtig und überwand den SCA-Keeper erstmals, Jürgen Endres stellte in der zehnten Minute mit dem 2:0 die Weichen auf Sieg. Die 0:5-Pleite wird am Ende der Altenploser Vorstellung nicht ganz gerecht.

Ein Reinfall indes war das Abschneiden des Gastgebers TSV Kirchenlaibach: Der Bezirksligist, der für die Endrunde gesetzt war und sich nicht qualifizieren musste, fand überhaupt nicht in die Spur und schied bereits in der Vorrunde als Gruppenletzter aus. Wenigstens gab es einen Punktgewinn im letzten Treffen gegen die SpVgg Rattelsdorf.

Fortsetzung folgt

Kreismeister DJK Bamberg, der Vize TSV Burgebrach sowie der SV Memmelsdorf als Titelverteidiger sind für die Bezirksmeisterschaft am kommenden Samstag qualifiziert. Ab 13 Uhr trifft das Trio auf die Meister und Vizemeister der Kreise II (Coburg-Kronach) und III (Hof-Marktredwitz). Gruppe A setzt sich zusammen aus dem Ausrichter SV Mitterteich, dem Dritten des Kreises III, VfB Helmbrechts, der DJK Bamberg und dem Meister des Kreises II, TSV Mönchröden. Gruppe B sieht den Vizemeister des Kreises II, TSV Marktzeuln, den Meister des Kreises III, SpVgg Selbitz, den TSV Burgebrach und den SV Memmelsdorf am Start. Die Endrunde um den bayerischen Titel mit den sieben Bezirksmeistern und dem Ausrichter TSV Vilsbiburg (Bezirksliga) geht dann am darauffolgenden Wochenende (Samstag, 26. Januar) in Niederbayern über die Bühne.

Aufrufe: 014.1.2013, 10:51 Uhr
Herbert SteiningerAutor