Bei der knappen und unglücklichen 3:2-Niederlage im letzten Spiel gegen den TSV Eller stimmte immerhin die Einstellung und der Kampfgeist. Dass es am Ende nicht zu einem Punktgewinn gereicht hat, war wohl mehreren Tatsachen geschuldet. "Wir waren anfangs zu passiv und läuferisch schlicht zu schwach", stellte Coach Dirk Krewet bereits unmittelbar nach dem Abpfiff fest. "Die erste Halbzeit haben wir völlig verschlafen." Erst nach einer intensiven Halbzeitansprache keimte neue Hoffnung. Plötzlich war alle Verkrampfung verschwunden und auch die mentale Stärke wieder zurück.
Doch durch vermeidbare Zeitstrafen schwächten sich die Wittlaerer selbst. Nachdem zunächst Kapitän Maurice Beume für fünf Minuten zum Zuschauen verdammt wurde, verordnete Schiedsrichter Jannis Schneider auch Philipp Kuschel eine Denkpause. "Und trotzdem hat das Team nicht aufgegeben", hielt Krewet fest, obwohl er über die temporären Feldverweise natürlich nicht erfreut gewesen sein konnte.
Mit Germania Ratingen kommt am Sonntag (11.00 Uhr, Sportplatz am Grenzweg) nun beileibe kein Aufbaugegner nach Wittlaer. Das weiß auch Coach Krewet. Und dennoch drücken seine Gesichtszüge puren Optmismus und Vertrauen in seine Schützlinge aus, wenn er auf den weiteren Saisonverlauf blickt. "Wir sind nicht gut gestartet, damit müssen wir leben. Allerdings bin ich davon überzeugt, dass sich die Jungs noch deutlich steigern können", sagt er. Das Saisonziel Klassenerhalt ist immerhin noch nicht in aussichtslose Ferne gerückt. Zwei Punkte beträgt derzeit der Rückstand auf den DSC 99, der den ersten Nichtabstiegsplatz belegt.
Ohnehin ist die Liga in dieser Saison "unheimlich ausgeglichen, die Leistungsdichte enorm hoch", betont Krewet immer wieder. Das belegt auch die Tatsache, dass zwischen Rang drei - der möglicherweise zur Aufstiegsrelegation berechtigt - und dem rettenden Ufer lediglich eine Differenz von fünf Zählern besteht. Doch auf eben jenem dritten Platz lauert Ratingen auf einen Ausrutscher der Konkurrenz an der Tabellenspitze. Dass die anstehende Partie für die Wittlaerer also kein leichtes Unterfangen wird, liegt auf der Hand. Hoffnung macht immerhin der Gedanke an die Leistung des überraschenden 3:2-Sieges gegen Turu. Auch dank dieses Triumphes ist die Krewet-Truppe auf heimischem Geläuf noch ungeschlagen.