2024-04-25T14:35:39.956Z

Turnier
Hoch hinaus: Auch die Alte Herren von Ennepetal (blaue Trikots) bewiesen beim Turnier um den Rheingrafenschild gegen TuRa Niederhöchstadt Kopfballstärke.
Hoch hinaus: Auch die Alte Herren von Ennepetal (blaue Trikots) bewiesen beim Turnier um den Rheingrafenschild gegen TuRa Niederhöchstadt Kopfballstärke.

Aus nach 70 Ausgaben?

Altherren-Fußballturnier um den Rheingrafenschild hat deutlich an Flair verloren

Bad Kreuznach. Das 70. Altherren-Fußballturnier des VfL Bad Münster um dem Rheingrafenschild war möglicherweise das letzte. Obwohl die Gastgeber über eine stattliche Datenbank mit Stammgästen verfügen und zudem Vereinsadressen aus dem Internet sowie alle Verbände angeschrieben hatten, kamen für das älteste und einst größte AH-Turnier in Deutschland gerade einmal 16 Mannschaften zusammen, von denen auch noch zwei kurzfristig wegen Personalmangel absagten.

Mindestens 20 Teilnehmer sollen es 2018 werden

Angestrebt waren 16er-Felder in beiden Altersklassen, damit sich der Aufwand lohnt und auch interessante Gruppen für die Vereine zusammen kommen. „Wir geben uns alle Mühe, aber es wird immer weniger“, seufzte VfL-Vorsitzender Uwe Eckert. In diesem Jahr habe man das Traditionsturnier wegen des Jubiläums auch mit kleinem Feld durchgezogen, obwohl man dabei draufgelegt habe. Für die nächste Auflage stehen allerdings Konsequenzen an: „Wenn sich nicht mindestens 20 Teams melden, sagen wir die Veranstaltung ab“, unterstrich Eckert, dass er einen erneuten Verlust gegenüber seinen Mitgliedern nicht verantworten könne, zumal man auch keine eigene Fußballabteilung habe.

Dieser Schritt würde dem inzwischen eingespielten Organisations-Team aber sehr weh tun, weil eben sehr viele Freundschaften entstanden seien: So war Neptunus Rotterdam wieder angereist, obwohl man keine Mannschaft stellen konnte, stattdessen gingen die Männer Golf spielen. Enge Kontakte bestehen auch zwischen Gastvereinen und örtlichen Spielern:

So sind stets Bavaren-Kicker als Gastakteure dabei, die Disibodenberger AH unterstützt seit Jahren Handwerk Rabenstein. „Ein Ende des Turniers wäre auch ein Verlust für die Region“, wies Michael Stiep von der Turnierleitung auf die Außenwerbung für den Verein und auch auf die zahlreichen Übernachtungsgäste hin: Alleine die Wattenscheider hatten 70 Personen dabei. Ein Problem sei der noch laufende Ligabetrieb, was durch die gelockerte Festspielregel für Ü40-Spieler noch verschärft werde, weil diese jetzt vermehrt bei den Aktiven eingesetzt werden könnten.

Diverse Kompromisse sind denkbar, aber komplex

Für das kommende Jahr will man unterschiedliche Möglichkeiten ausloten, was aber immer nur halbe Lösungen sein können: Mit einem Eintagesturnier könnte man vielleicht örtliche Teams gewinnen, die jetzt gar nicht mehr dabei waren, aber gleichzeitig Wochendgäste vergrämen. Genauso verhält es sich mit der Spielfeldgröße. Mit Kleinfeld könnte man Spielermangel vorbeugen, laut einer Rundfrage bei den Teilnehmern verliere das Turnier aber ohne Großfeld sein besonderes Flair.

Unterstützung haben auch die Gastvereine zugesagt, die im nächsten Jahr gerne wiederkommen möchten und daher in ihrer Region die Werbetrommel rühren wollen.

Bei der Ü40 setzte sich ASV Wuppertal im Finale 2:0 gegen Vorjahressieger Horchheim durch. Bei der Ü50 ging es um einen nagelneuen Rheingrafenschild, nachdem die Coburger die bisherige Trophäe nach dreimaligem Gewinn in Folge endgültig behalten durften. Die Oberfranken setzten jetzt ihre Erfolgsserie fort und sicherten sich mit 4:1 gegen Handwerk Rabenstein erneut den Wanderpreis. Einen Extrapokal gab es für Heinrich Jabs (Korbach), der mit 77 Jahren ältester Spieler war.



Aufrufe: 017.5.2017, 11:00 Uhr
Heidi SturmAutor