2024-05-10T08:19:16.237Z

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Foto: volksfreund.de/Sebastian Schwarz
Foto: volksfreund.de/Sebastian Schwarz

Aus der Traum: Salmrohr steigt nicht auf

0:1-Niederlage gegen Nöttingen im Rückspiel der Aufstiegsrunde vor mehr als 2800 Zuschauern

Der FSV Salmrohr hat in einem Klasse-Spiel am Sonntag im Salmtalstadion 0:1 gegen den baden-württembergischen FC Nöttingen verloren und damit seine Chance verpasst, in die Regionalliga aufzusteigen.

FSV Salmrohr – FC Nöttingen 0:1 (0:0) (Hinspiel: 0:0)

Das war’s. Aus der Traum vom Aufstieg in die Viertklassigkeit trotz drohender Insolvenz. Der FSV Salmrohr hat es am Sonntagnachmittag nicht geschafft, den FC Nöttingen aus der Oberliga Baden-Württemberg auf eigenem Platz im altehrwürdigen Salmtalstadion zu besiegen. Die Sensation blieb aus.

Das rassige, schnelle und hochklassige Fußballspiel endete vor sage und schreibe 2849 Zuschauern mit 0:1. Für Nöttingen traf Torjäger Michael Schürg nach einem kapitalen Abwehrfehler der Salmrohrer in der 79. Minute.


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Die linke Seite des FSV sah dabei gar nicht gut aus. Eingeleitet von einem Patzer von Matondo Makiadi und weiterer Unsicherheiten bekam letztendlich der FCN-Torschützenkönig Schürg das Leder, stand bei Ballabgabe allerdings knapp im Abseits. Viele Male zuvor in diesem Spiel ging die Fahne des Schiedsrichterassistenten an dieser Stelle nach oben, nun blieb sie unten. Die gesamte Salmrohrer Abwehrkette bleib wie angewurzelt stehen, statt Schürg hinterherzulaufen, wartete auf den Abseitspfiff – vergeblich. Schürg hatte im Sechzehner alleine gegen den an diesem Tag enorm starken Sebastian Grub im Salmrohrer Tor keine Mühe. Flach schob er zum Sieg- und Aufstiegstreffer ein.

„Das war verdient. Das muss man sportlich ganz fair anerkennen“, sagte FSV-Abwehrspieler Lars Schäfer kurz nach Abpfiff. Nöttingen war insgesamt erneut die leicht bessere Mannschaft, allerdings hatte der FSV im Gegensatz zum Hinspiel ordentlich zugelegt. „Uns haben vorne einfach die Ideen gefehlt. Bis zum Sechzehner haben wir richtig gut gespielt, sind da aber hängengeblieben“, analysierte Schäfer.

Mehr Chancen der Nöttinger

Acht zu vier Großchancen für Nöttingen gab es zu zählen, wie im Hinspiel vergab der FC die Möglichkeiten leichtfertig – inklusive einem Lattenkracher kurz vor der Halbzeitpause von Mario Bilger. Ebenfalls wie im Hinspiel war die allergrößte Gelegenheit der Salmrohrer ein Freistoß von Matthias Fischer. Wo der in Nöttingen am vergangenen Donnerstag das Lattenkreuz traf, schoss Fischer diesmal aus 25 Metern um Zentimeter am kurzen Pfosten vorbei (63.). Tobias Baier (11.), Julian Bidon (14.) und Robin Mertinitz (73.) vergaben noch Tormöglichkeiten.

Während die Nöttinger nach Abpfiff ausgiebig ihren Aufstieg in die viertklassigkeit feierten (Trainer Michael Wittwer: „Wir sind heute natürlich überglücklich. Nachdem wir im Aufstiegsrennen und im Pokal knapp gescheitert waren“), waren die Salmrohrer Spieler teils niedergeschlagen und vor allem enttäuscht. „Die Enttäuschung, die ich in mir trage ist sicher verständlich“, sagte Trainer Uwe Schüller. Er gratulierte „fairerweise“ dem Gegner. „Wenn man beide Spiele sieht, kann man schon akzeptieren, dass Nöttingen die spieltechnisch bessere Mannschaft war“, sagte Schüller. Das nicht gegebene Abseits zum Tor steigere die Enttäuschung. „Man kann sich vorstellen wie die Spieler jetzt ind er Kabine sitzen. Dennoch: Ich muss nochmal betonen, was die Mannschaft in den vergangenen Monaten geleistet hat.“ Es sei „sowas von außergewöhnlich“, was die Spieler auch charakterlich geleistet habe, „das werden die Verantwortlichen sicher auch in irgendeiner Art und Weise honorieren.“

FSV Salmrohr - FC Nöttingen 0:1 (0:0)

FSV Salmrohr: Sebastian Grub, Pascal Meschak, Daniel Petersch, Lars Schäfer, Matthias Fischer (82. Daniel Braun), Dominik Zwick (82. Sebastian Schäfer), Robin Mertinitz, Dominik Kinscher (72. Matondo Makiadi), Daniel Schraps, Julian Bidon, Tobias Baier - Trainer: Jörg Stölben, Uwe Schüller

FC Nöttingen: Robin Kraski, Holger Fuchs, Timo Brenner, Moritz Bischoff, Mario Bilger, Thorben Schmidt, Mario Hohn (30. Simon Frank), Felix Zachmann (35. Marc Schneckenberger), Sebastian Hofmann, Tobias Müller, Michael Schürg (91. Sascha Paseka) - Trainer: Michael Wittwer

Schiedsrichter: Kai Vonderschmidt (Mühlheim) - Zuschauer: 2849

Tor: 0:1 Michael Schürg (78.)


Hintergrund Insolvenz:


Das bedeutet die drohende Insolvenz für den FSV Salmrohr jetzt: Sollte der FSV die Insolvenz nicht abwenden können, greift die Regelung der Fußballverbände, dass der Verein in der kommenden Saison ohne Wertung antreten muss. Salmrohr würde in diesem Fall am Ende der Spielzeit 2014/15 aus der Oberliga in die Rheinlandliga absteigen.

Nach TV-Informationen, unter anderem von Oberliga-Spielleiter Hans-Bernd Hemmler bestätigt, hat es vergangene Woche ein Treffen von Vereinsvertretern, Insolvenzanwälten, Sachwalterin und Vertretern der Verbände gegeben. Dabei sollten Möglichkeiten erörtert werden, ob im Fall einer Eröffnung des Insolvenzverfahrens durch das Gericht, ein Zwangsabstieg verhindert werden kann.

„Es wurden alle Argumente ausgetauscht“, sagt Hemmler. Weitere Informationen über den Ausgang der Gespräche gibt es derzeit auch auf Anfrage nicht.

Extra Personalplanungen:


Karl-Heinz Kieren, sportlicher Leiter des FSV Salmrohr, hat nach dem verlorenen Spiel am Sonntag einen Einblick in die Personalplanungen für die neue Saison gegeben. Neben den bereits bekannten Abgängen (Alexander Adrian, Matthias Fischer und Robin Mertinitz) werden Torwart Sebastian Grub (Homburg) und U18-Nationalspieler Dominik Kinscher (Kaiserslautern) den Verein verlassen. „Dass Sebastian geht, tut mir unheimlich leid“, sagte Kieren. „Wir verlieren einen großartigen Typen, wir verlieren einen großartigen Torwart.“

Verlängert haben ihre Verträge Torwart Daniel Ternes, Matondo Makiadi, Sebastian Schäfer, Christian Schroeder, Pascal Meschak und Daniel Petersch. Neu hinzu kommen werden Timo Heinz aus Badem (wie berichtet), Stürmer Tobias Bauer aus Roßbach/Verscheid und Sebastian Schmitt von der U23 der Trierer Eintracht.

Das Trainerduo Uwe Schüller/Jörg Stölben bleibt im Amt.


Aufrufe: 01.6.2014, 17:51 Uhr
Sven EisenkrämerAutor