2024-03-28T15:56:44.387Z

Totopokal
Ab aufs Siegerselfie: der Jubel fand bei den Wolfsegger Kickern im Anschluss an den Sensationssieg über Donaustauf kein Ende mehr. Foto: privat
Ab aufs Siegerselfie: der Jubel fand bei den Wolfsegger Kickern im Anschluss an den Sensationssieg über Donaustauf kein Ende mehr. Foto: privat

"Auge" sieht Pokalsensation von Wolfsegg

Viertelfinale: Die "Wölfe" fighten bis zum Geht-Nicht-Mehr und schlagen Donaustauf sensationell n.E. +++ Matchwinner Kasprzak: der ESV-Keeper hält vier Viehhausener Strafstöße

"Kein Pokal für Auge": mit diesem Slogan hatte die SpVgg Wolfsegg im Vorfeld den Pokalkracher gegen Donaustauf beworben. So wirklich geglaubt hatte im Lager der "Wölfe" keiner an die Sensation, maß sich der Kreisklassist doch mit dem wohl baldigen Landesligisten - umso größer war die Freude gegen 21.10 Uhr, als Michael Leitner den entscheidenden Strafstoß im Elfmeterschießen verwandelte und die Staufer somit aus dem Pokalwettbewerb kegelte. Auch im anderen Viertelfinale am heutigen Abend fiel die Entscheidung vom Punkt: der ESV Regensburg schlug hier überraschend Viehhausen mit 8:7.

SpVgg Wolfsegg - SV Donaustauf 4:2 n.E. (1:0, 1:1)
Nach Leitners entscheidendem Elfmeter lagen sich die Spieler der SpVgg Wolfsegg freudetaumelnd in den Armen, und mit ihnen die rund 200 Anhänger. Soeben hatte der Kreisklassist - unter den Augen von Klaus Augenthaler - für einen der größten Erfolge der Vereinsgeschichte gesorgt, denn noch nie zuvor standen die "Wölfe" auch nur im Pokal-Viertelfinale. Es war eine taktische, aber auch kämpferische, Meisterleistung, die Wolfsegg auf's Parkett legte. Donaustauf tat sich von Anfang an schwer, dem Gegner sein Spiel aufzuziehen. Die besseren Chancen hatte dennoch der Gast: Schädler (11./31.) und Wagner (34.) hatten aussichtsreiche Schusschancen, Diesenbacher (37.) setzte einen Freistoß an die Querstange. Die SpVgg auf die Defensive konzentriert, in Minute 37 aber gandenlos effektiv: nach Diesenbachers Alutreffer konterte man den Gegner mustergültig aus. Stefan Brem stand nach einem Abpraller goldrichtig und schob die Murmel links unten ein - erste Wolfsegger Chance, erstes Tor. Auch nach dem Pausentee ließ sich der Kreisklassist nicht aus dem Konzept bringen. Er spielte weiterhin sehr konzentriert und fokussiert, stand hinten sicher. Ab und an kam der SV dennoch durch: Schädlers Schuss (58.) wurde auf der Linie geklärt, Schmid (61.) und Vasilic (62.) mit einem Abseitstor hatten weitere Chancen. Kubik (78.) hätte für die Vorentscheidung sorgen können, er vergab allerdings eine 100%-ige, als er die Murmel aus kürzester Distanz nicht im Kasten unterbrachte. Aufgrund einer langen Verletzungspause waren es am Ende zehn Minuten Nachspielzeit. In dieser drängte und drückte Donaustauf, Wolfsegg machte aber hinten zu und ließ nichts anbrennen. Bis zur 98. Spielminute, ehe Martin Wischinski, dem im 16er irgendwie der Ball vor die Füße sprang und er draufhielt, doch noch den Ausgleich markierte. Im anschließenden Elfmeterschießen zeigten die Staufer Nerven: Schädler verschoss, Blazevic und Heigl scheiterten an SpVgg-Goalie Schmid. So war es an Michael Leitner, den entscheidenden Elfer für Wolfsegg zu verwandeln. "Nicht unverdient" hätte Wolfsegg aus Sicht von Donaustaufs Chefanweiser Thomas Semmelmann gewonnen. "Von der ersten bis zur letzten Minuten haben sie gefightet, gekämpft. Wir haben das Spiel diktiert, hatten viel Ballbesitz, aber konnten uns kaum zwingende Chancen herausspielen." Sehr viele Kleinigkeiten wir Ballbeherrschung und Abspiele hätten die Schützlinge falsch gemacht, so Semmelmann, für den die Pokalpleite dennoch "kein Beinbruch" ist.

Schiedsrichter: Jan Dirrigl; Zuschauer: 250;
Tore: 1:0 Brem (37.), 1:1 Wischinski (90.+8);
Das Elfmeterschießen: Wolfsegg verschießt, J. Blazevic scheitert an Schmid, 2:1 Kubik, 2:2 Vasilic, Kubik verschießt, Schädler verschießt, 3:2 Steinbauer, Heigl scheitert an Schmid, 4:2 Leitner.
a


ESV Regensburg - FC Viehhausen 8:7 n.E. (1:1, 3:3)
Dank einer ganz starken kämpferischen Leistung steht Kreisklassist ESV Regensburg überraschend im Halbfinale. "Spieltechnisch war das auch aufgrund des schmalen Kaders nicht berauschend", sagte ESV-Trainer Tuna Karaca unmittelbar nach dem Schlusspfiff, "dafür war die Mannschaftsleistung überragend. Kämpferisch und läuferisch war das heute genau das, wie wir spielen wollen." Die Eisenbahner erwischten einen Blitzstart: Mustafa Baklan (1.) war es, der seine Farben nach keiner gespielten Minute in Front brachte. Viehhausen, davon wenig beeindruckt, hatte in der Folge erste Offensivaktionen, die aber zunächst erfolglos blieben. Nach einer guten halben Stunde stellte Fabian Zinner (32.) schließlich alles wieder auf Null. Eine intensive Partie war es über 90 Minuten. Der ESV kämpfte, biss sich in diese Partie - und wurde in Abschnitt zwei belohnt: erst brachte Engin Candan (65.) den Hausherr wieder in Führung, ehe Baklan zum Zweiten (78.) zur Vorentscheidung traf. Der Kas schien gegessen - "meine Jungs waren gedanklich wohl schon im Halbfinale", so Karaca - aber denkste: Viehhausen schlug in Gestalt von Fabian Zinner (80./81.), der binnen zwei Minuten auf 3:3 stellte, zurück. In den Schlussminuten drängte der Kreisligist auf den Siegtreffer, der ihm aber nicht gelang; es ging ins Elfmeterschießen. Kevin Kasprzak avancierte in diesem zum Matchwinner: vier (!) Elfmeter des FCV entschärfte er, um schließlich selbst den 8:7-Siegtreffer zum markieren. "Er hat uns ins Halbfinale getragen. Ich bin mächtig stolz auf ihn", lobte Karaca seinen Schlussmann. Aufgrund des "unbändigen Kampfes" sei es ein verdienter Sieg gewesen. Viehhausens Spielertrainer Armando Zani sah das nicht anders. Enttäuschend sei die gezeigte Leistung und das Ergebnis: "Der ESV hat alles gegeben und sich das Weiterkommen verdient. Diesselbe Leidenschaft hätt ich mir von meienr Mannschaft gewünscht. Wir hätten es nicht verdient gehabt, weiterzukommen", blickte er auf das Match zurück.

Schiedsrichter: Marius Heerwagen; Zuschauer: 50;
Tore: 1:0 Baklan (1.), 1:1 Zinner (32.), 2:1 Candan (65.), 3:1 Baklan (78.), 3:2 Zinner (80.), 3:3 Zinner (81.);
Das Elfmeterschießen: 3:4 Greindl, 4:4 Halenka, 4:5 Zinner, 5:5 Alfahd, 5:6 P. Plank, 6:6 Baklan, 6:7 Zani, 7:7 Canipek, Viehhausen verschießt, 8:7 Kasprzak.


Aufrufe: 06.4.2016, 21:56 Uhr
Florian WürtheleAutor