2024-04-23T13:35:06.289Z

Ligavorschau
Mit einem schweren Auswärtsspiel beim FC 08 Villingen beginnt für Patrick Onuoha (rotes Dress) und den SC Pfullendorf am Samstag bei Aufstiegsaspirant FC 08 Villingen die zweite Saisonhälfte. SZ-Archiv: Bodon
Mit einem schweren Auswärtsspiel beim FC 08 Villingen beginnt für Patrick Onuoha (rotes Dress) und den SC Pfullendorf am Samstag bei Aufstiegsaspirant FC 08 Villingen die zweite Saisonhälfte. SZ-Archiv: Bodon
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Auftaktspiel beim Titelfavoriten

Fußball-Verbandsliga: FC 08 Villingen - SC Pfullendorf (Samstag, 15 Uhr)

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Pfullendorf / sz - Es hätte einfacher kommen können für den SC Pfullendorf zum Auftakt in die Restserie der Fußball-Verbandsliga Südbaden, in der es für die Linzgauer darum geht, in den verbleibenden 13 Spielen so viele Punkte zu sammeln, dass es für den Klassenerhalt reicht. Aktuell steht der SCP auf einem Abstiegsplatz, erst Rang 14 bedeutet nach aktuellem Stand der Dinge die Rettung. Doch der Spielplan zwingt der Mannschaft von Trainer Marco Konrad gleich zu Beginn die Reise zu einem der dicksten Liga-Brocken auf: zum Oberliga-Mitabsteiger und aktuellen Tabellendritten FC 08 Villingen. "Das ist von der Spielstärke her keine Verbands-, sondern eine Oberligamannschaft. Villingen ist der Topfavorit auf den Titel", sagt Konrad, der seine Mannschaft seit dem 12. Januar auf die Rückserie vorbereitet hat. Aber der Ex-Profi (SSV Ulm, SC Pfullendorf) sagt auch: "Man hat ja am vergangenen Wochenende am Waldkircher Sieg gegen den Freiburger FC gesehen, dass Überraschungen möglich sind. Warum sollte uns nicht auch eine gelingen?"

Ja, warum eigentlich nicht? Zumal der SCP mit dem Rückenwind von vier Siegen in Folge vor der Winterpause in den Friedengrund kommt. Eine Serie, die wohl selbst Menschen mit Fünf-Dioptrien-Vereinsbrille nicht mehr für möglich gehalten hätte. Zur Erinnerung: Am Wochenende vor der Siegeserie (2:1 Linx, 3:2 Waldkirch, 3:1 Rielasingen/Arlen, 3:1 SV Mörsch) hatte der Sportclub mit 0:1 beim Tabellenvorletzten SV Solvay Freiburg verloren, der jetzt, nach dem Bötzinger Mannschaftsrückzug, mit gerade mal acht Punkten das Tabellenende ziert. Der Abstieg in die Verbandsliga schien von diesem Moment an vorgezeichnet.

Es folgte das kleine Fußballwunder, das zeitlich einherging mit der Nachricht, dass der Club mit der Firma Extra Games einen neuen und zudem offenbar sehr ambitionierten Hauptsponsor für die kommenden Saison in Aussicht habe. Diese Perspektive schien der gesamten Mannschaft Flügel zu verleihen. Nach SZ-Informationen hat Extra Games nun bereits zur Winterpause die Verpflichtung der vier Neuzugänge möglich gemacht, mit denen sich die Pfullendorfer verstärkt haben. Die vier Spieler bezeichnet Konrad als "Lichtblicke für uns". Für das offensive Mittelfeld und den Angriff kamen Manuel Perkovic (RK Rovinj) und Ahmad Youssef (Syrien/VfB Friedrichshafen), für die Defensive (Mittelfeld und Innenverteidigung) Benjamin Sturm (SSV Ulm) und Rückkehrer Marllex Abdulai (zuletzt vereinslos).

Fehlen wird am Samstag hingegen Angreifer Omar Jatta, der dem Begriff "Stürmersuche" mit seinem obskuren Verhalten eine ganz neue Bedeutung zukommen lässt: Jatta war zu Beginn der Vorbereitung nämlich abgetaucht, niemand wusste wo er steckte, ehe er Marco Konrad nach Tagen der Ungewissheit dann doch mal zurückrief (wir berichteten). Der Gambier fehlte in der gesamten Vorbereitungshase und ist aktuell vom Verein freigestellt. Gekündigt wird er nicht. Konrad sagte im Laufe dieser Woche, dass er Jatta wieder im Kreise der Mannschaft aufnehmen werde, sobald dieser "seine Angelegenheiten geregelt hat", deretwegen er fehle.

Villingen will Meister werden

Bei Villingen hat sich in der Winterpause personell nichts Nennenswertes getan. Trainer Jago Maric und "Vorstand Strategie" Martin Braun sahen offenbar keinen Handlungsbedarf. Warum auch? Viel besser laufen als in der Vorrunde kann es ohnehin nicht. Im letzten Testspiel vor dem Auftakt fertigten die Nullachter nun Landesligatabellenführer FC Radolfzell auf dem Radolfzeller Kunstrasen mit 7:1 ab. Und obwohl die Villinger wie auch der SCP am vergangenen Wochenende spielfrei hatten, durften sie sich angesichts der Pleite des direkten Konkurrenten Freiburger FC in Waldkirch schon wieder als Gewinner fühlen.

Die Nullachter (49 Punkte) haben als Dritter zwei Spiele weniger als der neue Tabellenführer FC Denzlingen (53) und der Zweite Freiburger FC (52) ausgetragen, der zum Auftakt überraschend in Waldkirch verlor (1:2). Die beiden Rivalen sollen noch überflügelt werden. "Meine Jungs freuen sich nach sechs Wochen Vorbereitung, dass es wieder losgeht", berichtet Coach Jago Maric. Allerdings ist es wegen einer Grippe nicht hundertprozentig sicher, ob er auf der Bank sitzen kann. Maric sieht sein Team gut vorbereitet für die noch ausstehenden 14 Begegnungen. "Wir haben das Beste aus den teilweise schwierigen Bedingungen gemacht", sagt der Villinger Trainer. Lediglich Turan Sahin und Mario Ketterer, die drei Wochen krankheitsbedingt pausieren mussten, haben etwas Rückstand.

"Für Pfullendorf geht es auch um sehr viel. Wir dürfen aber nicht übermotiviert sein, sondern müssen geduldig spielen", betont Maric. Er wird voraussichtlich die Formation aufs Feld schicken, die am Samstag beim letzten Test gegen den FC Radolfzell (7:1) begonnen hat. Nicht dabei ist allerdings urlaubsbedingt Daniel Niedermann. Für ihn steht wieder Dragan Ovuka zur Verfügung, der im letzten Vorbereitungsspiel berufsbedingt gefehlt hatte. Wer morgen auf der Torwartposition spielt, ließ Maric noch offen. Ausgetragen wird die Partie auf dem Kunstrasen im Friedengrund.

Jago Maric war mit dem Verlauf der Vorbereitung zufrieden: "Die Jungs haben super mitgezogen. Und verletzt hat sich auch keiner." In der Rückserie fordert der Nullacht-Coach nochmal eine Steigerung von seiner Mannschaft, in der mit Abwehrchef Dragan Ovuka und Torjäger Nedzad Plavci zwei Ex-Pfullendorfer stehen: "Wir müssen noch besser spielen, wenn wir aufsteigen wollen."

Dasselbe gilt für den SCP. Nur lautet dessen Ziel Klassenerhalt.

Aufrufe: 024.2.2017, 20:14 Uhr
Schw�bische Zeitung / Von Oliver Kothmann und MichAutor