2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
Alte Bekannte: Jürgen Klopp (links) holte Torsten Ziegner damals von Erfurt nach Mainz. Bei den Profis saß der heutige Trainer des FSV Zwickau einmal auf der Bank. 	Archivfoto: Sascha Kopp
Alte Bekannte: Jürgen Klopp (links) holte Torsten Ziegner damals von Erfurt nach Mainz. Bei den Profis saß der heutige Trainer des FSV Zwickau einmal auf der Bank. Archivfoto: Sascha Kopp

Auftakt unter Freunden

Die zweite Mannschaft des FSV Mainz 05 empfängt den FSV Zwickau und Trainer Torsten Ziegner

Mainz. Als der Spielplan der Dritten Liga feststand, gingen die Nachrichten direkt hin und her. „Ja, wir haben uns geschrieben“, sagt Sandro Schwarz, der Trainer des FSV Mainz 05 II, lachend. Empfänger der Nachricht war Torsten Ziegner, seinerseits Trainer des FSV Zwickau. Der Aufsteiger aus der Regionalliga Nordost kommt am Samstag (14 Uhr) zum Saisonauftakt an den Mainzer Bruchweg.

Schwarz und Ziegner kennen sich aus gemeinsamen Mainzer Zeiten. In der Aufstiegssaison 2004 trug Ziegner das 05-Trikot – auch wenn er nur in der zweiten Mannschaft und nicht bei den Profis eingesetzt wurde. Mit Sandro Wagner ist der 38-Jährige befreundet. „Wir haben die letzten drei Silvester miteinander gefeiert“, sagt Schwarz.

Doch die Freundschaft der beiden Trainer muss jetzt hinten anstehen. Statt Käsefondue und Bleigießen steht am Samstag der Kampf um die ersten drei Punkte der neuen Saison auf dem Programm. Die Zwickauer sind für Schwarz ein unangenehmer Gegner. „Ein topmotivierter Aufsteiger, der auch ein paar Zuschauer mitbringen wird“, glaubt der 05-Trainer. Trotz des Umbruchs im Team, das 13 Neuzugänge integrieren musste, will Schwarz am Samstag direkt Ergebnisse sehen. „Wir müssen den Anspruch haben, drei Punkte zu holen“, sagt er. Dass plötzlich viele neue Gesichter dabei sind, empfindet der 37-Jährige auch für sich selbst als bereichernd. „Es tut gut, mal neue Leute im Besprechungsraum zu haben.“ Die Zugänge müssten mit Neugierde und Offenheit an die Sache herangehen. „Das gilt für die Jungs und für mich auch“, sagt Schwarz.

Wobei er in der Vorbereitung auf die neue Spielzeit keinerlei Schwierigkeiten beim Kennenlernen festgestellt hat. „Wir waren sechs Tage im Trainingslager. Und da hatte man das Gefühl, dass die Kameraden schon länger zusammen sind als sechs Wochen.“

Jetzt überwiegt bei den Mainzern, die die vergangene Saison auf dem zwölften Platz beendeten, die Vorfreude. Angst, dass nach der guten Vorbereitung und acht Siegen in acht Testspielen die Leichtigkeit in Leichtsinn umschlagen könnte, hat Schwarz nicht. „Wir haben dafür gesorgt, dass keiner mit Perücke aufläuft und sind fokussiert“, verspricht er.

Eigentlich hat der U 23-Trainer vor dem Spiel am Samstag nur ein Problem. Er kann nur elf Spieler auf den Platz schicken. „In der Vorbereitung hatte jeder seine Einsatzzeiten“, sagt Schwarz, der davon ausgeht, dass er seine Mannschaft nach der „harten Entscheidung“ über die Aufstellung noch einmal „besser kennenlernen“ wird. Doch es gelte jetzt für die Spieler, damit umzugehen. Ein bis zwei Positionen hat Schwarz noch nicht festgelegt. Auch die Torwartfrage ist noch nicht abschließend geklärt. Sowohl der Einsatz von Lukas Watkowiak als auch der von Marco Aulbach sind möglich. Verzichten müssen die Mainzer auf Patrick Manthe (Meniskusresektion), Dennis Franzin (Knochensplitterentfernung), Mike Andreas (Außenbandriss) und Noah Korczowski (Schambeinentzündung). Der Einsatz von Neuzugang Maximilian Rossmann (grippaler Infekt) ist fraglich.

Das Ziel der Mainzer ist dennoch klar: Drei Punkte sollen zum Auftakt her. Dafür ruht auch die Freundschaft zwischen Sandro Schwarz und Torsten Ziegner. Zumindest vorübergehend. In dieser Woche stand das Handy nämlich still.



Aufrufe: 030.7.2016, 09:00 Uhr
Julia SlobodaAutor