Aufstiegsheld nimmt seinen Hut

Was dreieinhalb Jahre lang so erfolgreich funktionierte, wurde vergangenes Wochenende jäh beendet. Bereits beim jüngsten Auftritt des SV Mergelstetten beim zweitplatzierten TV Steinheim (Endstand 1:1) in der Fußball-Kreisliga A 3 stand Michael Sachs nicht mehr in der Coachingzone. Offiziell – auch für sein Team – galt der 53-Jährige als krank, inoffiziell aber war er bereits am Vorabend zurückgetreten.

Über die genauen Gründe schweigt er sich aus. Aber: Mit der sportlichen Situation habe dieser Schritt definitiv nichts zu tun. Aktuell belegt der von zahlreichen Teams als Meisterschaftsfavorit gehandelte SV Mergelstetten, der mit Sachs in der Saison 2013/14 in einem wahren Herzschlagfinale gegen den TKSV Giengen aufgestiegen war, Tabellenplatz sieben.

„Es ist etwas vorgefallen, das mich sehr enttäuscht und Vertrauen nachhaltig zerstört hat. Da geht es allein um zwei Personen, nicht um das Ganze“, sagt Sachs, der keine dreckige Wäsche waschen will. Schließlich sei der SVM das beste gewesen, was ihm fußballerisch je hätte passieren können. Zudem habe er ohnehin vorgehabt, seine Trainertätigkeit nach dieser Saison zu beenden. „Da macht es keinen Sinn, jetzt ein großes Fass aufzumachen. Ich wollte es der Mannschaft so leicht wie möglich machen, möglichst ohne große Unruhe“, sagt er.

Die Verantwortlichen des SV Mergelstetten indes hätten zwar von der Unruhe rund um die erste Mannschaft gewusst, seien aber dennoch überrascht gewesen von Sachs' Entscheidung. „Wir wollten es eigentlich bis zum Winter durchziehen, aber Michi meinte, er erreiche das Team nicht mehr, zudem sei kein Vertrauen mehr zwischen ihm und der Mannschaft gegeben“, erklärt Thomas Vetter, Fußball-Abteilungsleiter des SV Mergelstetten.

Bis Dezember soll das Team vom mehrköpfigen Trainerteam betreut werden. „Dann werden wir sehen, ob wir einen hauptamtlichen Trainer brauchen“, so Vetter weiter. Schließlich sei ein Platz unter den ersten drei nach wie vor das Saisonziel des SVM.