Aufstieg oder nicht - Rot-Schwarz Kiel im Ungewissen

,,Es gab noch nie eine Saison in Kiel, die von zwei Mannschaften so dermaßen dominiert wurde. Dieses sich ewig hinziehende Warten auf eine endgültige Entscheidung wird den Leistungen beider Mannschaften nicht gerecht. Unglaublich, dass man uns so lange hinhält", macht Trainer Ole Jacobsen seinem Frust über die Ungewissheit Luft. Den sportlichen Verlauf der Saison resümierend, sprüht Jacobsen vor Stolz: ,,Es war eine herausragende, eine brillante Serie. Wir haben mit 78 Punkten und 112:34 Toren noch einmal unsere Leistung aus dem Aufstiegsjahr 2013 überboten. Das haben wir kaum für möglich gehalten."

Keiner im Umfeld der Meimersdorfer hatte vor Beginn der Spielzeit den Aufstieg ernsthaft angepeilt, gerade wegen der starken Konkurrenz aus Schilksee, einem Team, das mit SH-Liga erprobten Akteuren gespickt war. Es wurde gar kein Saisonziel ausgegeben, sondern der Spaß am Spiel in den Vordergrund gestellt. Ein Rezept, das sich am Ende als goldrichtig herausstellte. Der Coach räumt ein, dass es auch das eine oder andere glücklich gewonnene Spiel unter den 25 Siegen gab: ,,Knappe Siege, auch mit Toren in den Schlussminusten, erkämpfst du dir dann aber auch als Team."

In Rückblicken werden gerne einzelne, besonders wichtige Spieler herausgehoben. Bei Rot-Schwarz läge es nahe, den Torschützenkönig Nehren (37 Treffer) zu nennen. Für Jacobsen steht jedoch ein herausragendes Kollektiv über allem: ,,So viele Punkte holst du eben nicht, wenn du von einzelnen Spielern abhängig bist. Wir haben viel rotiert und viele verschiedene taktische Gerüste angewandt, denen sich immer alle untergeordnet haben. Diese Leistung war ein absoluter Mannschaftserfolg." Schmunzelnd, weil eine Floskel aussprechend, fügt er hinzu: ,,Die Offensive gewinnt ein Spiel, die Defensive gewinnt Meisterschaften."

Getragen vom kontinuierlichen Erfolg war auch die Stimmung in der Mannschaft stets hervorragend: ,,Wenn man fast nur gewinnt, dann ist die Laune natürlich gut. Wir achten auch bei Neuzugängen darauf, dass sie charakterlich in die Mannschaft passen. Bei uns wird auch neben dem Fußballplatz viel miteinander unternommen. Natürlich kann bei einem 30-Mann-Kader nicht jeder voll zufrieden sein mit seinen Einsatzzeiten, doch die Missstimmungen hielten sich in Grenzen", konstatiert Jacobsen.

Auch für die kommende Saison werden die Männer in Rot-Schwarz bestens gerüstet sein. Seit Donnerstag wird sich darauf akribisch vorbereitet. Am 14. Juli geht es in ein Kurztrainingslager nach Wismar. Auch diese gewissenhafte Art der Vorbereitung ist Schlüssel zum Erfolg von Rot-Schwarz Kiel.