2024-05-10T08:19:16.237Z

Kommentar
Macher mit der Urkunde, die alles sagt: Jörg Fischer und das Meisterstück.	Foto: Schepp
Macher mit der Urkunde, die alles sagt: Jörg Fischer und das Meisterstück. Foto: Schepp

Aufstieg geschafft, Herausforderung folgt

HESSENLIGA: +++ Am Anfang stand eine Vision...+++

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Am Anfang stand eine Vision. Vor zwei Jahren, als der freiwillige Rückzug des FSV Fernwald und das gescheiterte Projekt ,,FC Mittelhessen" ein Vakuum in dem eh schon als fußballerische Diaspora geltenden Mittelhessen hinterließ, rief der SC Teutonia Watzenborn-Steinberg unter Federführung von Jörg Fischer ein Projekt ins Leben. Ein Projekt, anfangs von Vielen durchaus argwöhnisch beäugt, dem heimischen Fußball wieder ein Gesicht zu geben.

Es begann ein rasanter, ja fast atemberaubender Aufschwung, der jetzt mit dem Aufstieg in die Regionalliga Südwest gekrönt wurde. Ein Verein in der 4. Liga, das tut dem Fußball in der heimischen Region gut, das ist toll für die vielen Fußball-Fans in Mittelhessen, auch wenn sie in der kommenden Saison vermutlich bis nach Wetzlar fahren müssen, um die Teutonen zu sehen.

Chapeau den Machern des gerade einmal 350 Mitglieder starken Vereins, der in seiner wechselvollen Geschichte schon viele Höhe und Tiefen durchlebt hat. Macher und Geldgeber Jörg Fischer hat es geschafft, im Verein eine Aufbruchstimmung zu erzeugen. Und auch beim Publikum, dass zuletzt in vorher kaum für möglich gehaltener Zahl zum Sportplatz ,,An der Neumühle" strömten. ,,Wir wollen etwas bewegen", sagte Fischer kurz nach der gewonnen Meisterschaft. Das ist tatsächlich schon gelungen, das verdient Applaus.

Jetzt wartet mit der halbprofessionellen Regionalliga Südwest eine ungleich größere Herausforderung. ,,Das ist eine ganz andere Welt" meinte Verbandsfußballwart Jürgen Radeck am Samstag in Watzenborn-Steinberg. Für die Teutonen heißt es, eine schlagkräftige Truppe zu bauen, das Problem der Heimspielstätte zufriedenstellend zu lösen und die Strukturen im Umfeld weiter zu optimieren. Das Beispiel TSV Steinbach zeigt, wie schwer es werden kann, sich in der vierten Liga zu behaupten. Die Euphorie ist da, jetzt bleibt abzuwarten, ob die Zuschauer auch bei weniger sportlichem Erfolg strömen. Es ist auch eine Abstimmung mit den Füßen, ob sich der Aufwand lohnt. Es wird spannend. .

Hans-Ulrich Winter



Aufrufe: 022.5.2016, 21:30 Uhr
Hans-Ulrich Winter (Gießener Anzeiger)Autor