2024-03-28T15:56:44.387Z

Analyse
Verbissene Zweikämpfe liefern sich seit eh und je SC Epe/Malgarten (in Schwarz) und SV Hesepe/Sögeln. Archivfoto: Rolf Kamper
Verbissene Zweikämpfe liefern sich seit eh und je SC Epe/Malgarten (in Schwarz) und SV Hesepe/Sögeln. Archivfoto: Rolf Kamper

Aufsteiger TSV Ueffeln im Aufwind

1. Kreisklasse Nord B: Zwischenbilanz zur Winterpause aus Bramscher Sicht

Die Zeiten sind vorbei, als die 1. Kreisklasse Nord B einer Bramscher Stadtmeisterschaft gleichkam. Nacheinander stiegen SV Hesepe/Sögeln, FCR Bramsche und TuS Engter auf; aber nur die traditionsreichen Blau-Gelben haben sich eine Etage höher komfortabel eingerichtet und bereichern die Kreisliga Nord, um mit Stammgast SC Achmer und Bezirksliga-Absteiger FC Kalkriese die Bramscher Farben zu vertreten. Eine Etage tiefer zeigen sieben heimische Vertreter in der 13er Klasse, dass Masse nicht Klasse bedeutet.

Engter zählt immerhin nach dem direkten Wiederabstieg inzwischen zu den Verfolgern von Tabellenführer SV Hunteburg, der trotz einer Niederlagenserie Aufstiegskandidat Nummer eins ist. Die Mannschaft vom neuen SVH-Trainer Steffen Strauß erleidet 2012 das gleiche Schicksal wie die Engteraner und sucht im vierten Jahr danach mit bescheidenem Erfolg, an die alten Zeiten anzuknüpfen. Allerdings haben sich die Heseper nach kapitalem Fehlstart zusammengerissen, stabilisiert und manchen Favoriten stolpern lassen.

Wenigstens einmal ist der SC Epe/Malgarten Spitzenreiter, der im zweiten Jahr unter dem jungen Trainer Hendrik Westerhaus nicht ganz so gut wie im Vorjahr startet. Ohne den früheren Kapitän Ole Klingenburg und Torjäger Goswin Kotte klopft der SCE-Talentschuppen immer wieder oben an, fällt aber ohne die notwendige Konstanz ins Verfolgerfeld zurück. Im Honigmoor geht wegen der Rückschläge die Welt nicht unter. Vielmehr bastelt der 27-jährige Westerhaus an einer Mannschaft, die noch Lehrgeld zahlt – für den fest eingeplanten Aufstieg. Nur der Zeitpunkt ist offen.

Die übrigen Vertreter aus unserem Verbreitungsgebiet streiten sich mit Herringhausen um die rote Laterne. Während der Wittlager Konkurrent aber aus den letzten acht Spielen zehn Punkte geholt hat, verharren die Riester (13.), Kalkrieser (12.) und Bramscher Reserven (11.) mit einstelliger Punktausbeute in der Abstiegsregion und sind weit davon entfernt, mehr Punkte zu holen als abzugeben. Sascha Thienel (FCR) hat nach dem personellen Umbruch immer noch keine Mannschaft gefunden, die sich als Einheit begreift und zielstrebig auftritt. Der Spielertrainer hofft, seinen Kader in der Winterpause taktisch und spielerisch auf Vordermann zu bringen.

Motivation, Geschlossenheit und Zuverlässigkeit machen auch dem neuen Mann auf der Riester Bank zu schaffen. Patrick Kreutzmann kann mit Leistung und Einstellung seiner Mannschaft nicht zufrieden sein. Der SCR-Spielertrainer muss aber das Handicap verkraften, über Wochen ohne richtigen Torwart auszukommen und mit 42 die meisten Gegentore zu kassieren; mit Matthias Lindemann stand zuletzt ein „Gelernter“ zwischen den Pfosten, der die Abwehr stabilisieren kann; allerdings ist die Bilanz von 14 Toren in 13 Begegnungen indiskutabel. Auch in Kalkriese kehrt mit Volker Warskulat ein neuer Besen, dem es nach schleppender Vorbereitung trotz des grandiosen 6:3-Auftaktsieges in Hesepe nicht gelingt, durchzustarten und an die Leistungen der Vorjahre anzuknüpfen. Warskulat und der neue Kotrainer Karsten Görtemöller wollen die spielfreie Zeit zum Neustart nutzen, um früh das Abstiegsgespenst aus der Varus-Arena zu vertreiben.

Ein kleiner Lichtblick ist Aufsteiger TSV Ueffeln. Trainerlegende Henner Stossun hat Geduld mit dem Neuling, den Kameradschaft und mannschaftliche Geschlossenheit auszeichnen. Es dauert, bis sich Schwarz-Gelb an Tempo und Körpereinsatz gewöhnt. Mit drei Heimsiegen verschafft sich Ueffeln Luft im Abstiegskampf und hat gute Ansätze gezeigt, um auch auswärts für die eine oder andere angenehme Überraschung zu sorgen.

Aufrufe: 013.12.2015, 17:20 Uhr
Bernhard Tripp, Bramscher NachrichtenAutor