Aufsteiger Falkensee will die Top-Teams ärgern

Diese Pausenansprache hatte es am späten Mittwochabend offenbar in sich: Bereits nach wenigen Minuten nach dem Halbzeitpfiff saß Dominik Kunowski wieder auf seinem Platz auf der Bank. 1:6 lagen die völlig überforderten Eintrachtler schon nach 45 Minuten zurück. Vor allem den agilen Staakener Angreifer Lars Kobus bekam die Falkenseer Hintermannschaft nie in den Griff. Vier Mal netzte er folgerichtig ein. Kunowski: "Wir waren vom Kopf her überhaupt nicht da. Auch wenn wir in der Vorbereitung vier bis fünf Mal pro Woche trainiert haben, darf das keine Ausrede für so eine erste Halbzeit sein. In der zweiten Hälfte haben wir dann ansatzweise gezeigt, dass wir es besser können. Vielleicht ist so ein schöner Schlag vor den Kopf aber auch gut am Ende der Vorbereitung."

Denn schon am kommenden Sonntag wird es ernst beim Start in die neue Kreisliga-Saison. "Die Staffeleinteilung ist der Hammer. Sie habe alle starken Teams in unsere Gruppe gesteckt", sagt der 26-jährige Eintracht-Coach. Doch die Falkenseer haben keine Angst vor den Gegnern aus Rathenow oder Brandenburg: "Wir haben selbst eine sehr gute Truppe und können alle Top-Teams ärgern, wenn wir die Disziplin beibehalten. Und wenn es noch besser wird, ist es natürlich gut. Die Truppe hat auf jeden Fall das Potenzial, noch höher zu spielen", ist sich Kunowski sicher.

Dominik Kunowski ist mit 26 Jahren einer der jüngsten Männertrainer in Brandenburg. F: Bock

Ein Spieler ragt besonders heraus: Stürmer Jan Kibbieß ist die personalisierte Torgefahr. Drei Mal hintereinander hat er in den vergangenen Spielzeiten die Torjägerkrone in seiner Liga geholt. Und mit jeweils mehr als 50 Saisontreffern rangierte er auch im Ranking Brandenburgs bester Schützen ganz weit vorne. Kunowski: "Die Mannschaft hat Spaß miteinander, das beflügelt Jan. Er hat für uns in den vergangenen Jahren auf viel Geld bei anderen Teams verzichtet, weil er die Perspektiven und Ziele des Vereins sieht. Es passt einfach mit ihm."

Kibbieß soll gemeinsam mit seinem Sturmpartner Fabian Fritsch auch dieses Jahr ein Garant dafür sein, dass nach den drei Aufstiegen in Folge eine weitere Falkenseer Erfolgsserie noch möglichst lange Bestand hat. Seit der Amtsübernahme von Dominik Kunowski vor knapp zwei Jahren hat die Eintracht kein einziges Liga-Spiel mehr verloren. "Ich habe ihnen mein Spielsystem regelrecht eingetrichtert. Als ich hier anfing, gab es kein richtiges System. Da hat alles nur über den Spaßfaktor funktioniert. Jetzt ist es eine Einheit geworden und wir haben aus der Mannschaft ein Team geformt. Und der nächste Schritt wird sein, dass es wie eine Familie wird. Dafür ziehen wir auch unsere U23 mit heran, damit wir bei Bedarf auf sie ständig zurückgreifen können. Alle sind sowas von motiviert, das macht einfach riesen Spaß", sagt Kunowski stolz.