2024-05-10T08:19:16.237Z

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Kristin Engel, hier noch im Trikot des SV Henstedt-Ulzburg, kickt seit dem Sommer für den TSV Ratekau und ist zum zweiten Mal als Fußballerin des Jahres nominiert.
Kristin Engel, hier noch im Trikot des SV Henstedt-Ulzburg, kickt seit dem Sommer für den TSV Ratekau und ist zum zweiten Mal als Fußballerin des Jahres nominiert.

Aufhören ist auch nach 23 Jahren kein Thema

Kristin Engel ist erneut für die Wahl zu Schleswig-Holsteins Fußballerin des Jahres nominiert

Nominierung Nummer zwei für Kristin Engel, die bereits vor zwei Jahren unter die zehn besten Fußballspielerinnen Schleswig-Holsteins gewählt wurde. Damals und auch im ersten Halbjahr 2016 noch in Diensten des Zweitligisten SV Henstedt-Ulzburg, seit Sommer nun also zwei Ligen tiefer.

Der Wechsel zum SH-Ligameister TSV Ratekau hatte dabei weniger sportliche als vielmehr berufliche Gründe. Zum Klassenerhalt Henstedt-Ulzburgs in der 2. Bundesliga Nord trug Engel ein gutes Stück bei, allerdings fordert ihr Beruf als Ergotherapeutin ebenfalls sein Recht:

„Der Aufwand mit beispielsweise den sehr langen Auswärtsfahrten ist auf Dauer einfach zu hoch geworden. Da ich mittlerweile in Reinfeld lebe, standen auch das mehrmals wöchentliche Training in Henstedt-Ulzburg in keinem Verhältnis mehr. Ich muss aber dazu sagen, dass ich den Zweitliga-Fußball manchmal doch schon sehr vermisse. Ich wusste zunächst ja nicht wirklich, was mich in Ratekau und der SH-Liga überhaupt erwartet. Nach gut einem halben Jahr weiß ich, dass ich es mir einfacher vorgestellt hatte. Ich werde mehr gefordert, als ich erwartet hatte, und das ist gut so. Schön ist auch, dass ich hier eine ganze Reihe weiterer ehemaliger Zweitliga-Spielerinnen wiedertreffe.“

In Ratekau, zurzeit Tabellenzweiter hinter dem SVHU II, hat Trainer Maik Lietzau für Engel eine taktisch andere Rolle als die meist klassische „Sechs“ in Henstedt-Ulzburg vorgesehen. In Ostholstein liegt ihr Part auf der rechten Seite der Dreier-Abwehrkette.

Lietzau über seinen Neuzugang: „Kristin ist eine unglaubliche Spielerin. Sie bringt alles mit, was man als gute Fußballerin braucht: Einstellung, Fleiß, Wille und Technik sind nur einige gute Eigenschaften von ihr. Sie hat sich innerhalb kürzester Zeit als feste Größe in die Mannschaft eingebracht und hätte es verdient, Fußballerin des Jahres zu werden.“

Die Position, die „Kisse“ mit dem Kennzeichen Lockenkopf in Ratekau spielt, ist für sie zweitrangig. Vielmehr gilt, dass ein Ende nach 23 Jahren Fußball (mit dem Start beim ATSV Stockelsdorf) überhaupt noch kein Thema ist: „Ich kann doch jetzt nicht einfach aufhören. Ich denke, das werde ich ganz spontan tun.“ Trotz der damit verbundenen Mehrfachbelastung: Mit dem Gedanken an einen möglichen Aufstieg in die Regionalliga könnte sich Engel durchaus anfreunden: „Warum auch nicht! Wenn wir hier den Erfolg haben, sollten wir den Schritt von mir aus gehen.“

In den letzten Jahren hatte Ratekau aus verschiedenen Gründen mehrfach verzichtet, eine Entscheidung für diese Saison wurde noch nicht getroffen. Lietzau dazu: „Der Wille ist da. Wir arbeiten daran, sodass es theoretisch möglich gemacht werden könnte.“ Mit der Rückkehr von der Spielgemeinschaft mit dem NTSV Strand 08 hin zum TSV Ratekau wurde zu Saisonbeginn eine Voraussetzung dafür geschaffen.
Aufrufe: 025.1.2017, 09:00 Uhr
SHZ / sunAutor