2024-03-28T15:56:44.387Z

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Ist immer noch nicht beschwerdefrei: Olympia Laupheims Mittelfeldspieler Marc Nilius. Volker Strohmaier
Ist immer noch nicht beschwerdefrei: Olympia Laupheims Mittelfeldspieler Marc Nilius. Volker Strohmaier
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Aufgeben verboten

Fußball, Verbandsliga: Marc Nilius kämpft um sein Comeback bei Olympia Laupheim

Laupheim / sz - Vor Beginn der Restrunde in der Fußball-Verbandsliga steht hinter dem Einsatz eines Spielers beim FV Olympia Laupheim weiterhin ein großes Fragezeichen. Seit zehn Monaten laboriert Marc Nilius an einer komplizierten Knochenhautentzündung, die nicht ausheilen will. Die Verletzung ähnelt der des Bayern-Stars Franck Ribéry und sorgt für große Sorgenfalten beim 26-jährigen Mittelfeldspieler der Olympia: "Ich weiß einfach nicht, ob es noch einmal so richtig weitergehen wird."

Ein paar Kurzeinsätze in der zweiten Mannschaft hat es vor Weihnachten schon gegeben, allerdings begleitet von starken Schmerzen. "In den ersten 15 Minuten eines Spiels ist es kaum auszuhalten, danach wird es - vermutlich auch durch das Adrenalin - deutlich besser", beschreibt Marc Nilius seine letzten Comebackversuche. Zudem sei der Schmerz am Folgetag nach dem Spiel extrem groß. Dennoch will der studierte Wirtschaftsingenieur, der bei einem renommierten Unternehmen in Senden als Controller arbeitet, (noch) nicht aufgeben. "Dafür fühle ich mich mit 26 Jahren einfach zu jung."

Hoffnung auf neue Therapie

Nilius will es noch mal wissen. In der Rückrunde will er unbedingt spielen, sei es in der zweiten Mannschaft der Laupheimer in der Landesliga oder noch besser im Verbandsligateam, das am Samstag mit dem Nachholspiel gegen die Sportfreunde Schwäbisch Hall in die restlichen Spiele der Rückrunde startet. Dabei setzt Marc Nilius auch und vor allem auf eine neue Therapieform, die er in der Biberacher Nova-Clinic antreten will. Ansonsten stehen weitere Besuche beim Physiotherapeuten auf dem Programm.

Mit Beginn der Vorbereitung am 18. Januar ist Nilius wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen und hat auch einige Vorbereitungsspiele bestritten. "Wirklich besser geworden ist es nicht, die neue Therapie ist fast schon meine letzte Hoffnung." Hoffnung hat Nilius auch, was den Klassenerhalt der Olympia in der Verbandsliga betrifft: "Ich bin überzeugt, dass wir das schaffen. Die Mannschaft ist stark genug und der Trainerwechsel hat sicher auch nicht geschadet, weil dadurch einfach neue Reize gesetzt werden." Beim Landesligateam ist der 26-Jährige etwas skeptischer: "Das wird eine sehr große Herausforderung für Trainer Stefan Rampf in seinem letzten halben Jahr für die Olympia, weil es einen verschärften Abstieg geben wird."

Am Ende der Saison will Nilius dann entscheiden, ob er mit dem aktiven Fußball noch weitermachen kann oder nicht. Schon in den kommenden Wochen soll es laut Olympia-Spielleiter Karl-Heinz Lemke Gespräche über einen weiteren Verbleib in Laupheim geben: "Sein Vertrag läuft am Saisonende aus, wir werden uns zeitnah unterhalten." Unabhängig davon hat Nilius in der Sportschule Ruit schon damit begonnen, seinen Trainerschein zu machen. "Ich kann mir schon vorstellen, in nächster Zukunft als Trainer zu arbeiten", sagt Nilius, "am besten noch ein paar Jahre als Spielertrainer."

Schon als Fünfjähriger hatte Marc Nilius mit dem Kicken begonnen, damals bei den Bambini des TSV Rißtissen. Von dort ging es schon in der D-Jugend zum SSV Ulm 1846, ehe er in der B-Jugend nach Laupheim wechselte. Damit ist er seit zehn Jahren schon für die Olympia aktiv. Im zweiten A-Jugend-Jahr wurde Nilius bereits in der Verbandsliga eingesetzt und avancierte dort noch als A-Jugendlicher zum Stammspieler.

Nilius erlebte noch die Trainer Oliver Unsöld und Roland Regenbogen bei der Olympia. Dann wartete die erste große Verletzung auf Marc Nilius. Die Leidensgeschichte begann. Rund sieben Monate musste der vielseitige Linksfuß wegen einer hartnäckigen Schambeinentzündung auf das Fußballspielen verzichten. Einziger Vorteil - auch heute noch: Es bleibt mehr Zeit für seine Freundin Nadine Rolser, die seit 2013 für den FC Basel in der Schweizer Ersten Frauenliga spielt. Nadine Rolser holte mit Basel den Schweizer Pokal und damit die erste Trophäe für die FCB-Frauen. Solche Erfolge wird Marc Nilius wohl in seiner Karriere nicht mehr feiern, für ihn spielt das aber auch keine Rolle. "Wieder gesund zu werden hat für mich Priorität."

Aufrufe: 025.2.2016, 20:52 Uhr
Schwäbische Zeitung / Von Michael MaderAutor