2024-04-24T13:20:38.835Z

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Der SB Chiemgau Traunstein um Stefan Mauerkirchner (hier im ersten Saisonspiel beim FC Deisenhofen) hat in Zukunft viel vor. F: Hielscher
Der SB Chiemgau Traunstein um Stefan Mauerkirchner (hier im ersten Saisonspiel beim FC Deisenhofen) hat in Zukunft viel vor. F: Hielscher

Aufbruchstimmung in Traunstein: SB Chiemgau will hoch hinaus

Ex-Profi und Ex-Augsburg-Coach Rainer Hörgl hat mit dem Fusionsklub einiges vor +++ Infrastruktur vom allerfeinsten lässt keine Wünsche offen

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Neu auf der Landesliga-Bühne ist der SB Chiemgau Traunstein. Der Klub ist vor drei Jahren aus der Fusion des 1. FC Traunstein und des ESV Traunstein entstanden. Gespielt wird im Jakob-Schauermaier-Sportpark, einem zur Fusion neu gebauten Schmuckkästchen. Die Stadt hat 3,8 Millionen Euro investiert und damit auch die Gegner der seit fast zwei Jahrzehnten diskutierten Fusion verstummen lassen. Der Verein ist gut aufgestellt, setzt auf den eigenen Nachwuchs und ist durchaus ambitioniert für höhere Ziele. Der Neuling peilt einen Mittelfeldplatz an. Mittelfristig ist es aber schon der Wunsch in der Region Chiemgau, einen Bayernligisten zu etablieren. Leiter der Fußball-Abteilung ist Ex-Profi Rainer Hörgl (58).

Fast zwei Jahrzehnte hat es gedauert, bis der Zusammenschluss der Vereine 1. FC und ESV zum SB Chiemgau Traunstein 2012 in die Realität umgesetzt worden ist. 1.300 Mitglieder zählen die Rot-Weißen. Traunstein ist bereits DFB-Stützpunkt und setzt auf die Karte Nachwuchsarbeit. Als Abteilungsleiter konnte – seit einem Jahr offiziell im Amt – Ex-Profi Rainer Hörgl gewonnen werden, der zehn Kilometer entfernt in Neukirchen am Teisenberg zu Hause ist. Der Ex-Profi trainierte im Nachwuchs beim FC Bayern München, war beim Grazer AK tätig und beim SV Wacker Burghausen. 2006 gelang ihm mit dem FC Augsburg der Aufstieg in die 2. Bundesliga. Hörgl arbeitet im Beruf für eine Spieleragentur in Österreich. "Bei uns herrscht eine gewissen Aufbruchstimmung", sagt Hörgl. Mit der tollen Sportanlage mit neun Rasen-Spielfeldern und einem Kunstrasenplatz neuester Generation hat der Fusionsklub natürlich beste Voraussetzungen. Die Traunsteiner wollen versuchen in der Region ein Zentrum zu werden. Immerhin ist Traunstein im Südosten des Freistaats auch Unistandort und Kreisstadt. "Unser Ziel ist es ein Zentrum zu werden, daher auch der Begriff Chiemgau in unserem Vereinsnamen. Wir haben hier beste Bedingungen", erläutert Hörgl.

Neu-Landesligist setzt auf junges Trainergespann.

Die Philosophie des Vereins ist es am Standort Traunstein auszubilden. Das soll die Basis für die Zukunft sein. "Der Nachwuchs ist unsere Trumpfkarte. Das soll der Weg sein. Wir wollen eine breite Basis schaffen", lässt Hörgl wissen. Mit Felix Kaiser, Lukas Schützinger und Max Eibl sind drei Spieler aus der U19 in den Kader der ersten Mannschaft aufgerückt. Hörgl sprich von ein paar "gezielten Ergänzungen", die den Kader konkurrenzfähig machen sollen. Es gibt zwei interessante Neuzugänge, die das belegen. Scott Kennedy kommt aus Calgary. Der Kanadier kann auf der linken Seite variabel eingesetzt werden. Mit Davut Tahir ist ein Mittelfeldspieler dazu gestoßen, der im Nachwuchs bei Viktoria Köln gespielt hat. Mit Armend Behrami (22) ist ein Nachwuchstrainer als Assistent an die Seite zu Cheftrainer Adam Gawron (34) aufgerückt. Somit sind die Traunsteiner auch auf den Trainerpositionen jung aufgestellt.

Hohe Ambitionen: Zuschauerschnitt von 800 Besuchern.

Beim SBC Traunstein hoffen die Verantwortlichen, dass die neue Saison ein Erfolg wird. Die tolle Tribüne bietet Platz für 800 Besucher. Mit im Schnitt 500 Besuchern in der vorigen Saison in der oberbayerischen Bezirksliga Ost war der SB der Zuschauerkrösus aller Bezirksligen. Nun rechnet man mit einem durchschnittlichen Besuch von 800 Fans. Denn in der näheren Umgebung gibt es keinen Landesliga-Fußball. Töging (56 Kilometer) und Rosenheim (50) sind die am nächsten gelegenen Konkurrenten. Zum ersten Heimspiel gegen Töging kamen 740 Fans, im zweiten Match gegen Planegg-Krailling immerhin 540. Mit elf Punkten Vorsprung als Meister aufgestiegen, wollen die Chiemgauer ihre Region auch in der Landesliga Südost begeistern. Mit vier Punkten aus drei Partien, darunter ein 1:0 gegen den starken FC Töging, ist der Neuling ordentlich gestartet. "Mit den Auftakpartien können wir ganz zufrieden sein. Die einzige Niederlage haben wir immerhin gegen den verlustpunktfreien Spitzenreiter kassiert. Wir haben bisher in den drei Spielen Höhen und Tiefen kennengelernt. Jetzt geht es für uns darum, Konstanz in unsere Leistungen reinzubekommen", erklärt SB-Coach Adam Gawron das nächste Ziel. Sollte der Klassenerhalt gelingen, was kaum einer bezweifelt, kann der nächste Schritt nur Bayernliga heißen. Das Umfeld ist bestens geebnet, die Voraussetzungen sind optimal. Nun müssen die Traunsteiner Kicker nur noch auf dem Platz alle Vorgaben umsetzen. Dann steht einem Start in eine rosige Zukunft nichts im Wege.


Aufrufe: 029.7.2015, 14:51 Uhr
D. Meier / mwiAutor