2024-03-28T15:56:44.387Z

FuPa Portrait
F: Patten
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Aufbruchstimmung bei Frisia 03 Risum-Lindholm

"Kampflos geben wir die Klasse nicht her!"

Einfach wird es nicht, aber interessant und hoffentlich auch spannend – da sind sich alle im Umfeld des SV Frisia 03 Risum-Lindholm sicher. Die erste Saison seit 14 Jahren in der Schleswig-Holstein-Liga sorgt nach Kreispokalsieg und Meisterschaft für große Aufbruchstimmung im Dorfverein. „Wir gehen natürlich als krasser Außenseiter in die neue Liga, haben aber nichts zu verlieren. Verglichen mit anderen großen Namen haben wir das deutlich kleinste Budget. Unsere Philosophie lautet: Gut ausbilden und dann die Früchte selbst ernten“, machen Uwe und Olaf Petersen, das Brüderpaar in der sportlichen Führung, deutlich, dass sie auch nach dem Aufstieg nur auf Eigengewächse setzen. Sieben A-Jugendliche rücken in den Kader auf, dazu verstärken Torwart Jascha Nommensen (Schafflund) und Lukas Hackbarth (Lindewitt), der schon in der Jugend bei Frisia gespielt hat, das Team.

Schon in ihrem ersten Jahr als Trainer haben die beiden Brüder ihr eher mittelfristig angelegtes Ziel erreicht – vielleicht etwas früh. „Aber das konnten wir uns nicht aussuchen. Die junge Mannschaft hätte gut noch ein Jahr Erfahrungen sammeln können, das war schon im Landespokalspiel in Travemünde zu sehen. Dort fehlte die Cleverness, eine der guten Chancen zu nutzen. Wir haben dort besser gespielt, als ich erwartet hatte“, erklärt Uwe Petersen trotz der 0:3-Niederlage. Dabei fehlten noch einige wichtige Spieler. „Das wird leider auch in den nächsten Wochen so bleiben, meine Wunschelf kann ich noch nicht aufbieten“, sagt Uwe Petersen. Carsten Andresen, Tim Wendt, Marvin und Matthias Bruhn und Nils Fallowe können derzeit nur Lauftraining absolvieren.

Trotz des breiten Kaders verlief die Vorbereitung nicht optimal. Die Saison der A-Jugendlichen in der SH-Liga zog sich bis Ende Juni, viele Spieler waren bei der Europeada in Südtirol, einige kamen angeschlagen zurück. „Wir haben beim Training meist nur 14 Spieler. Uns fehlt momentan sichtbar die Frische, es liegen viele Termine an. Es ist schwierig, den Trainingsbetrieb voll durchzuziehen und die vielen Spiele zu absolvieren“, sieht Olaf Petersen als Sportlicher Leiter schon sehr viel Druck auf seinen jungen Spielern. In Travemünde standen sieben Spieler unter 20 Jahren auf dem Platz. „Es ist noch nicht alles eingespielt, aber wir arbeiten ganz gezielt an unserer Spieltaktik“, lässt sich Uwe Petersen davon nicht so sehr beeindrucken. „Wir nehmen die Euphorie der Meisterschaft mit!“, ist sich Frisia-Coach sicher.

Das Training ist intensiver geworden. „In der SH-Liga wird mit deutlich höherem Tempo und taktisch disziplinierter gespielt, der Gegner ist präsenter in allen Räumen. Fehler werden in dieser Klasse sofort bestraft, da muss das Passspiel stimmen. In der Breite sind wir besser geworden durch die jungen Spieler und auch schneller“, zeigt Uwe Petersen die sportlichen Fortschritte auf. Zur Fitness kommt auch der unbändige Teamgeist dieser eingeschworenen Truppe. „Das wird bestimmt nicht einfach, denn in diesem Jahr steigen auch noch bis zu sieben Mannschaften ab. Das macht es zusätzlich schwierig, und auch einige vermeintlich Große werden Probleme bekommen“, ist sich Uwe Petersen sicher. Sein Ziel lautet dennoch 40 Punkte.

„Es wird eine reizvolle Aufgabe. Wir wollen die Gegner ärgern, Nadelstiche setzen und auch guten Fußball spielen“, sind sich die Brüder einig. „Kampflos geben wir die Klasse nicht her! Dafür haben wir im letzten Jahr zu viel investiert.“Dabei setzt Uwe Petersen auf die Heimstärke. „Da müssen wir unsere Punkte holen.“ Denn schließlich lautet das Ziel Klassenerhalt – so schwer es auch werden wird für den SV Frisia 03.
Aufrufe: 029.7.2016, 20:30 Uhr
SHZ / Wolfgang PustalAutor