2024-05-10T08:19:16.237Z

Der Spieltag
Pham Van Tuan und der SV Comos Aystetten ließen sich vom TSV Zusmarshausen nicht zu Boden ringen. Hier können Mathias Hayduk und Patrick Steinle allerdings noch klären.	F.: Oliver Reiser
Pham Van Tuan und der SV Comos Aystetten ließen sich vom TSV Zusmarshausen nicht zu Boden ringen. Hier können Mathias Hayduk und Patrick Steinle allerdings noch klären. F.: Oliver Reiser

»Joker« machen den Unterschied

Boubacar Kante stürzt den TSV Zusmarshausen noch tiefer in die Krise +++ Käser lässt den FC Ehekirchen weiter jubeln +++ Rains Spielertrainer Schneider reichen sechs Minuten zum Doppelpack

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Der TSV Zusmarshausen kommt in der Bezirksliga Nord einfach nicht auf die Füße. Auch im Derby gegen den SV Cosmos Aystetten setzte es für das Schlusslicht eine Niederlage. Dabei wurde der eingewechselte Boubacar Kante zum Matchwinner, der einen lupenreinen Hattrick für die Aystetter erzielte. Überhaupt war es der Tag der Joker, denn auch Rains Spielertrainer David Schneider erzielte nach seiner Einwechslung zwei Treffer - und Spitzenreiter FC Ehekirchen konnte sich auf Maximilian Käser verlassen, der von der Bank kam und die Partie beim TSV Nördlingen II entschied.

TSV Zusmarshausen - SV Cosmos Aystetten 0:3
Die Ausgangslage für den TSV Zusmarshausen konnte vor dem Spiel nicht schwieriger sein. Der noch sieglose TSV benötigte im Heimspiel war zum Punkten verdammt. Nach dem Spiel war die Enttäuschung entsprechend groß, denn die Aystetter gewannen durch einen Hattrick von Kante am Ende klar mit 0:3.
Dabei war das Spiel vor allem in der ersten Hälfte sehr ausgeglichen. Beide Mannschaften agierten sehr offensiv, doch es fiel von Anfang an auf, wie schwer sich beide Mannschaften bei der sehr starken Hitze taten. Es dauerte bis zur 27. Minute bis sich überhaupt so etwas wie Torgefahr im Spiel entwickelte, als die Cosmonauten beim Schuss von Haas das erste Mal den Zusser Keeper Hohenberger testeten, der aber glänzend parieren konnte. Kurz vor der Halbzeit dann noch einmal Chance zum Führungstreffer der Gäste, doch den Freistoß von Klotz konnten weder Hanselka noch Haas im Nachschuss im Tor platzieren.
Die zweite Hälfte begann mit einer Schrecksekunde für die Gastgeber. Keeper Hohenberger spielte, anstatt den Ball zu klären, dem eingewechselten Kante direkt in die Füße. Doch der Torwart konnte seinen Fehler im eins gegen eins wieder wettmachen. Allgemein brachte die Einwechslung von Kante viel Schwung ins Offensivspiel der Gäste, die nun den Druck erhöhten. Folgerichtig dann das 0:1. Nach einem Aystetter Eckball konnte Müller den Ball zwar noch mit dem Kopf klären, doch Kante stand goldrichtig und erzielte unter lautem Protest der Zusser die Führung (56.). Die Heimelf hatte vorausgehend ein Foul an Müller erkannt.
Zehn Minuten später dann die größte Chance des TSV auf den Ausgleich. Doch nach einer mustergültigen Flanke von Hajduk köpfte Rosam nur ans Außennetz. Ansonsten spielte im restlichen Spielverlauf nur noch der SV Cosmos, der in der 75. Minute für die verdiente Vorentscheidung sorgte. Max Drechsler setzte sich im Zweikampf gegen Neff durch und legte den Ball flach nach innen, wo erneut Kante richtig stand und problemlos den Ball ins Netz schob. Kurz vor dem Ende krönte Boubacar Kante seine tolle Leistung und erzielte nach einem weiteren Drechsler-Pass seinen lupenreinen Hattrick (81.).
Schiedsrichter: Simon Konrad (Adelzhausen) Tore 0:1 Kante (56.), 0:2 Kante (75.), 0:3 Kante (81) Zuschauer 180

TSV Nördlingen II - FC Ehekirchen 0:1
Der FC Ehekirchen landete dank einer taktisch disziplinierten und laufintensiven Leistung einen nicht unverdienten 1:0-Sieg. Natürlich konnte die Bulik-Truppe die jungen, pfeilschnellen Stürmer der Rieser nicht über 90 Minuten „kaltstellen“. Aber sie hatten die Angreifer weitestgehend gut im Griff und konnten sich ihrerseits gute Chancen erarbeiten. Florian Wenger und Robert Zisler verzogen in der Anfangsphase knapp. Auf der Gegenseite hatte man Glück, dass ein Nördlinger seinen Kopfball freistehend über das Ehekirchener Gehäuse setzte. In einem guten Match erhöhte der FCE mit zunehmender Dauer die Schlagzahl. Simon Schmaus, nach schönem Doppelpass mit Zisler, zielte knapp am Nördlinger Gehäuse vorbei. In der 33. Minute scheiterte er nach schöner Einzelleistung am Aluminium. In der 41. Minute scheiterte Dominic Weigl aus 18 Metern ebenso wie Florian Wenger (44.).
Nach dem Seitenwechsel gab die Bulik-Elf das Heft etwas aus der Hand und die Nördlinger übernahmen mehr und mehr die Initiative. Ihre größte Gelegenheit hatten sie in der 63. Minute, als ein schwacher Rückpass Ehekirchens aufmerksamen Torwart Stephan Strehle aus dem Kasten zwang. Sein Pressball fiel dem Nördlinger wieder vor die Füße. Doch anstatt selber den Torschuss zu probieren legte er quer auf seinen zweifellos besser postierten Sturmpartner. Dieser drosch das Spielgerät jedoch über das Ehekirchener Gehäuse.
In der Trinkpause machte Nördlingens Trainer David Wittner seinen Spielern noch einmal klar, dass er unbedingt einen Sieg wollte und warf deshalb alles nach vorne. Ein glückliches Händchen bewies zweifelsohne David Bulik, als er in der 75. Minute den langzeitverletzten Max Käser für den fleißigen Dominic Weigl einwechselte. Dieser erfasste in der 87. Minute nach einem hohen Ball in den Nördlinger Strafraum und einem klärenden Kopfball der Innenverteidigung die Situation blitzschnell, als ihm an der Strafraumgrenze der Ball vor die Füße fiel. Er fackelte nicht lange und hielt volley drauf – das 1:0 für Ehekirchen war perfekt! Freilich warfen die Nördlinger nun alles nach vorne. Aber die aufmerksame Defensive und Stephan Strehle im Ehekirchener Kasten konnten in der hektischen Schlussphase die Punkte für ihr Team festhalten.
Schiedsrichter: Manfred Keil (Wassertrüdingen) - Zuschauer: 150
Tor: 0:1 Maximilian Käser (87.)

TSV Rain/Lech II - Stadtwerke SV Augsburg 4:1
„Wir haben heute insgesamt nicht gut gespielt, vor allem das Tempo und die Präzision haben uns gefehlt“, kritisierte Rains Trainer Daniel Schneider. Die tropischen Temperaturen wollte er nicht als Ausrede gelten lassen, da sie für den Gegner Stadtwerke SV gleich waren. Sein Team sei mit einem blauen Auge davongekommen.
Das Spiel brauchte eine lange Anlaufphase in der kaum nennenswertes passierte. Kevin Kutzner, der an diesem Tag zu den besseren Rainern gehörte, spielte einen weiten Pass auf Fatlum Talla. Der ließ sich diese Chance nicht nehmen und erzielte das 1:0. In der Folgezeit wurde das Spiel kaum besser. Rain II profitierte nur von harmlosen Augsburgern. Eine der wenigen gelungenen Aktionen sahen die Zuschauer in der 37. Spielminute. Nach einer schönen Aktion blieb Sebastian Hieger jedoch an Stadtwerke-Keeper Dzemil Abazi hängen. Spielertrainer Ajet Abazi versetzte auf der linken Seite Sebastian Hieger. Mit Abazis guter Flanke konnte Harum Nurten im Zentrum jedoch nichts anfangen. So blieb es beim insgesamt glücklichem Rainer 1:0 zur Pause.
Es ging im alten Trott weiter. Als jedoch Nicolas Ledl in der 64. Spielminute per abgefälschtem Freistoß das 2:0 erzielte, schien das Spiel entschieden. Doch weit gefehlt. Nur vier Minuten später gelang Sebastian Spreitzer der 2:1-Anschlusstreffer. Den 2:2-Ausgleich hatte dann Ajet Abazi auf dem Fuß. Sein Freistoß in der 71. Minute ging nur ganz knapp am Kreuzeck vorbei. Dass Rain zu diesem Zeitpunkt in numerischer Überlegenheit spielte, war dem Spiel nicht anzumerken. Bis sich Daniel Schneider in der 84. Spielminute selbst eingewechselte. Mit seinen zwei Toren wischte er alle Unklarheiten beiseite.
Schiedsrichter: Martin Zehren (Post SV Nürnberg) - Zuschauer: 100
Tore: 1:0 Fatlum Talla (16.), 2:0 Nicolas Ledl (64.), 2:1 Sebastian Spreitzer (68.), 3:1 Daniel Schneider (87.), 4:1 Daniel Schneider (89.)
Gelb-Rot: Ali Karaaslan (68./Stadtwerke SV Augsburg)


Axel Schnell (links) gratuliert hier Maxwell Owusu zum zweiten Treffer der Bubesheimer gegen Affing. Schnell selbst trug sich auch noch in die Torschützenliste ein. Mit dem Sieg über den Landesliga-Absteiger schraubte der SCB seine Serie ohne Niederlage saisonübergreifend auf 17 Spiele. F.: Ernst Mayer

SC Bubesheim - FC Affing 5:0
Mit einem deutlichen Erfolg gegen den FC Affing baut der SC Bubesheim seine Serie aus. In allen sieben Saisonspielen holte die Truppe von Trainer Chessa bisher mindestens einen Punkt. Saisonübergreifend sind die Bubesheimer jetzt seit 17 Spielen ungeschlagen. Durch den deutlichen Sieg gegen den Landesligaabsteiger setzte sich der SCB in der Spitzengruppe der Liga fest und zeigte damit auch die richtige Reaktion nach dem schwachen Auftritt zuletzt beim Stadtwerke SV. Nach der Partie diskutierten die Fans des SCB, welcher Treffer der schönste des Tages war.
In der Anfangsphase des Spiels fehlten Tempo und Gelegenheiten noch. Doch nach etwa zwanzig Minuten nahmen die Platzherren dann Fahrt auf. Mit einem Schuss aus 25 Metern in den Winkel eröffnete Ilter Kücüker den Torreigen. Nach Zuspiel von Maxwell Owusu scheiterte Maximilian Braun am Affinger Schlussmann Stefan Demel (30.). Eine Minute später kam der FCA durch Abdurahman Kamali zu seiner ersten Gelegenheit. Der Schuss des Mittelfeldmannes wurde aber zur Beute von SCB-Keeper Markus Bader.
Den zweiten Treffer für Bubesheim markierte Max Owusu. Er steuerte alleine auf Torhüter Demel zu und verwandelte eiskalt. Nach der Halbzeit ließen die Gastgeber dem FCA dann keine Chance mehr. In der 64. Minute jagte Raphael Wende den Ball nach Doppelpass mit Axel Schnell aus zehn Metern in den Winkel. Nach seiner Vorarbeit zum 3:0 trug sich Schnell in der 71. Minute selbst in die Torschützenliste ein. Nach Rückpass von Owusu knallte der Mittelfeldspieler den Ball per Volleyschuss aus acht Metern in den Kasten. Den Schlusspunkt unter eine gute Bubesheimer Vorstellung setzte Abwehrrecke Tobias Bader: Er war in der 78. Minute per Kopfball zum 5:0 erfolgreich. Die Flanke hatte der gut aufgelegte Raphael Wende geschlagen.
Schiedsrichter: Lena Wöllmer (Wallerstein) - Zuschauer: 120
Tore: 1:0 Ilter Kücüker (20.), 2:0 Maxwell Owusu (40.), 3:0 Raphael Wende (63.), 4:0 Axel Schnell (71.), 5:0 Tobias Bader (78.)


TSV Gersthofen - TSV Dinkelscherben 0:1
Im siebten Anlauf gelang der erste Sieg: Die Kaiserberg-Kicker entführten hochverdient alle drei Punkte aus der Selgros-Arena.
Der Überraschungscoup des FC Ingolstadt beim FC Augsburg war gerade in trockenen Tüchern, da deutete sich schon der nächste an. Neun Minuten waren gespielt, als die Gersthofer Hintermannschaft einen Dinkelscherbener Angriff zweimal nicht konsequent klären konnte und Uilacan-Ersatz Johannes Miller aus dem Hintergrund zum 0:1 erfolgreich war. Zwei Minuten später hätte Max Reiser diesen Lapsus korrigieren können, doch er kam mit dem Kopf nicht an Eddi Keils Freistoß heran.
Dinkelscherben spielte der frühe Führungstreffer perfekt in die Karten. Bei annähernd 30 Grad konnten die tief stehenden, zweikampfstarken Gäste nun abwarten, die Räume eng machen und aus einer massierten Deckung heraus Nadelstiche setzen. Für diese waren in erster Linie Daniel Wiener und Dominik Mayr zuständig. Sie beschäftigten die anfällige Abwehr der Hausherren fast im Alleingang. Nach einem Freistoß von Mayr parierte Roman Artes den Kopfball von Wiener mit einem Reflex (12.), in der 40. Minute war Wiener schon am Gersthofer Keeper vorbei, doch der Winkel wurde zu spitz. Aber auch Dinkelscherbens Youngsters Dominik Mayrock (32.), der von Christoph Wagemann geblockt wurde, oder Lukas Hörtensteiner, der am glänzend reagierenden Artes scheiterte (45.+2), hätten schon zur Pause für eine sichere Führung sorgen können. Der TSV Gersthofen fand praktisch nicht statt und hätte höchstens durch einen Elfmeter zum Ausgleich kommen können. Das Handspiel von Fabian Röller übersah Schiedrichter Moritz Osterried (44.).
Obwohl die Lechstädter nach dem Wechsel mehr Druck machten, ergaben sich kaum Chancen. Zu zögerlich, zu harmlos waren die Versuche. Wesentlich gefährlicher waren die Aktionen der Gäste. Dominik Mayr scheiterte aus kürzester Distanz an Artes (72.); gegen Daniel Wiener, der plötzlich mutterseelenallein vor dem Tor stand, rettete Ferkan Secgin auf der Linie (81.). Eine weitere Kombination mit Wiener jagte Mayr über den Kasten (88.) und als Lukas Hörsteiner nach einem Konter allein vor Artes stand, verhinderte Lukas Topic mit letztem Einsatz das 0:2 (90.).
Solch fahrlässige Chancenverwertung rächt sich oft. Auch der TSV Dinkelscherben musste noch gewaltig zittern. Als Michael Wenni in der Nachspielzeit mit dem Ball aus dem Strafraum stolperte, hatte der Torhüter Glück, dass der Unparteiische statt der bei Handspiel außerhalb des Sechzehnmeterraumes zwingend vorgeschriebenen Roten Karte nur Gelb zeigte. Ebenso, dass Eddi Keils Freistoß das Ziel nur um Zentimeter verfehlte (90.+5). Selbst Torwart Roman Artes hielt es nicht mehr in seinem Kasten, doch die letzte Flanke von Mark Huckle zischte an allen – und auch am Tor vorbei. Der Dinkelscherbener Überraschungscoup war perfekt.
Schiedsrichter: Moritz Osteried (Krumbach) - Zuschauer: 212
Tor: 0:1 Johannes Miller (9.)

TSV Wertingen - BC Adelzhausen 0:6
Für den BC Adelzhausen lief es optimal. Beim ersatzgeschwächten TSV Wertingen setzte sich der Aufsteiger gleich mit 6:0 Toren durch. Adelzhausen war vom Anpfiff weg besser im Spiel, probierte es meist mit langen Bällen in die Spitze. Wenige Minuten waren gespielt, als Stürmer Sebastian Kinzel aus einer Abseitsposition auf das Wertinger Tor zulief, aber über das Gehäuse schoss. Auf der Gegenseite prüfte Matthias Langkait den Gästekeeper.
Nach einer knappen halben Stunde gingen die Adelzhausener durch einen Doppelschlag gleich mit 2:0 in Führung. Zunächst traf Christoph Mahl (30.), zwei Minuten später war Goalgetter Kinzel alleine vor dem Tor von TSV-Keeper Florian Gebauer und schob locker ein.
Auch nach dem Seitenwechsel waren die Gäste präsenter – und legten direkt nach. Einen Pass in den Strafraum nahm Thomas Grimmer gut an, ließ seinen Gegenspieler aussteigen und traf zum 0:3 ins kurze Eck. Wertingen wusste in der Folge kaum eine Antwort und wurde von Adelzhausen dafür hart bestraft. Der eingewechselte Jürgen Lichtenstern markierte das 0:4 (60.). Sechs Minuten später legte Dominik Müller den fünfen Treffer nach. Wertingen bemühte sich um den Ehrentreffer, doch Müller wie auch Langkait brachten Kopfbälle nicht im Tor unter. Auf der Gegenseite machte der eingewechselte Schulz das halbe Dutzend an Gegentoren voll.
Schiedsrichter: Marcel Riedl (JFG Neuburg) - Zuschauer: 100
Tore: 0:1 Christoph Mahl (29.), 0:2 Sebastian Kinzel (32.), 0:3 Thomas Grimmer (49.), 0:4 Jürgen Lichtenstern (60.), 0:5 Dominik Müller (66.), 0:6 Tobias Schulz (83.)


TSV Wemding - FC Lauingen 4:2
Nach einem turbulenten Spiel mit sechs Treffern, drei Platzverweisen und drei Elfmetern gab es großen Jubel im Wemdinger Lager: Durch den 4:2-Erfolg gegen den starken Aufsteiger FC Lauingen verschaffte sich der TSV etwas Luft zur Abstiegsregion.
Von Beginn an entwickelte sich eine interessante und packende Begegnung. Die erste Chance für den TSV hatte Chris Luderschmid, doch Mitte der ersten Hälfte die kalte Dusche: Maximilian Müller schoss Torjäger Hakan Polat an und der Ball landete zum 0:1 im Netz. Eine Minute später fast eine Kopie, als Keeper Sabahudin Cama einen Lauinger Angreifer traf – der Ball ging an den Pfosten. Der TSV legte in der Folge an Tempo zu, doch der letzte Abschluss fehlte. Bis Luderschmid auf und davon war, sein Gegenspieler Michael Przyklenk zog ihn am Trikot: Rot und Elfmeter. Diesen verwandelte Daniel Haller.
Ähnlich begann die zweite Hälfte. Diesmal war Manuel Fensterer in guter Position und wurde gelegt. Erneut: Rot und Elfmeter. Nun trat Luderschmid an und traf zum 2:1. In Überzahl agierte der TSV aber plötzlich nervös, anstatt den Vorteil bei Hitze zu nutzen.
Die Lauinger versuchten es mit langen Bällen auf ihre flinken Stürmer. Dann handelte sich Stephan Seefried auch noch eine unnötige Gelb-Rote Karte ein. Nach dem Ausgleich durch einen weiteren Strafstoß schien die Partie zu kippen. Doch vom Anstoß weg knallte Haller den Ball an die Latte, Martin Hecht staubte zum 3:2 ab.Nach einem nervenaufreibenden Wechselbad der Gefühle sorgte David Meyer kurz vor Schluss für die Erlösung.
Schiedsrichter: Tobias Beyrle (TSVFriedberg) - Zuschauer: 200
Tore: 0:1 Hakan Polat (21.), 1:1 Daniel Haller (40./Foulelfmeter), 2:1 Chris Luderschmid (48./Foulelfmeter), 2:2 Philip Goldau (68./Foulelfmeter), 3:2 Martin Hecht (70.), 4:2 David Meyer (88.)
Gelb-Rot: Stephan Seefried (66./Wemding)
Rote Karten: Michael Przyklenk (40.), Manuel Keller (47./beide Lauingen)


Elfmeter vor dem 1:1 herausgeholt, Siegtreffer selbst geschossen - Hakan Senyuva war beim Heimerfolg des TSV Neusäß gegen den FC Günzburg der entscheidende Akteur im Lohwaldstadion. Foto: Oliver Reiser

TSV Neusäß - FC Günzburg 2:1
Aufatmen bei dem Neusässer Trainer Marco Löring: „Heute zählen nur die Punkte. Alles andere ist mir egal.“ Zunächst sah es nicht wirklich danach aus. Schon nach wenigen Minuten kam das alte Leiden seines TSV zum Vorschein. Innerhalb von zehn Sekunden scheiterten erst Lukas Drechsler von rechts und dann Yunus Özkan von links an Günzburgs Schlussmann Jonas Krumpholz (8.). Da fehlte die nötige Ruhe. Neusäß kam schwer bis überhaupt nicht ins Spiel. Wenn der Ball dann wirklich einmal gefällig durch die Reihen wanderte, schoss Özkan in die Wolken (22.) oder der letzte Pass kam nicht an.
Die Gäste versuchten Ruhe in ihre Aktionen zu bringen, waren nur mit langen Bällen gefährlich. Daniele Miccoli, der wieder gegenüber Felix Häberl den Vorzug bekommen hatte, hatte aber gegen Andreas Nerdinger aufgepasst (14.). In der 23. Minute hoben dann die beiden kleinsten Günzburger Spieler die Neusässer Abwehr aus den Angeln. Den Zuckerpass von Fabian Ortlieb verwertete Daniel West mit einem direkten Heber zum 0:1.
Für den TSV musste wieder eine Standardsituation herhalten. Nachdem Nico Hepp Hakan Senyuvas Laufweg kreuzte, pfiff Schiedsrichter Uhrmann Elfmeter. Fabian Krug verwandelte sicher zum 1:1 (33.). Nur zwei Minuten später steuerte der lange Mittelfeldspieler unbeirrbar aufs Tor zu. Am Ende wurde der Winkel aber immer spitzer, Krumpholz blieb erneut Sieger.
Unmittelbar nach dem Seitenwechsel schienen die Neusässer vom nun über dem Lohwald stehenden Vollmond paralysiert. Pattrick Buchta ließ fünf TSV-Abwehrspieler wie Slalomstangen stehen und fand erst in Miccoli seinen Meister (50.). Der Wutausbruch des Torhüters schien die Initialzündung gewesen zu sein. Neusäß erhöhte nun das Tempo und den Druck. Nachdem Hakan Senyuva eine Drechsler-Ecke noch über den Kasten gedroschen hatte (57.), traf er in der 71. Minute nach Vorarbeit des eingewechselten Daniel Scherer zum 2:1. In einem offenen Schlagabtausch hatten Scherer und Senyuva weitere Treffer auf dem Fuß, aber auch die Gäste den Ausgleich: Andreas Buchta jagte einen Volleyschuss aus zehn Metern nur knapp vorbei (80.). Pech hatte Urlaubs-Rückkehrer Christian Wink, der nur eine halbe Stunde nach seiner Einwechslung mit einer Schulterverletzung ausscheiden musste.
Schiedsrichter: Daniel Uhrmann (Kaufbeuren) - Zuschauer: 200

Tore: 0:1 Daniel West (25.), 1:1 Fabian Krug (35. Foulelfmeter), 2:1 Hakan Senyuva (72.)

Aufrufe: 030.8.2015, 22:49 Uhr
Augsburger Allgemeine / faa, wabAutor