2024-04-25T14:35:39.956Z

Analyse
Muhammed Özdemir (vorne Mitte) kam aus der A-Jugend des Bonner SC, Claudio Heider (vorne rechts) aus der des SV Bergisch Gladbach. Nach dem 4:0-Sieg beim TSC Euskirchen war feiern angesagt., Foto: SV 09
Muhammed Özdemir (vorne Mitte) kam aus der A-Jugend des Bonner SC, Claudio Heider (vorne rechts) aus der des SV Bergisch Gladbach. Nach dem 4:0-Sieg beim TSC Euskirchen war feiern angesagt., Foto: SV 09

Auf Wolke vier überwintern

SV Bergisch Gladbach 09 begeistert mit vielen jungen Talenten

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Bergisch Gladbach. Wer hätte das vor Saisonbeginn erwartet? Mit einer neu formierten Mannschaft — überwiegend mit „No Names” neu aufgestellt — spielt der Fußball-Mittelrheinligist die erste Geige im Konzert der höchstklassigen Fußballteams im Verbandsgebiet. Eine phänomenale Entwicklung, die diese junge Mannschaft nimmt. Wenn es am Ende dieser Saison nicht zum Aufstieg in die Regionalliga West reichen sollte, wäre es schade, aber zu verkraften. Will der Verein den Schritt überhaupt wagen, falls es mit Rang eins klappen sollte?

Vor der Saison kam vom SC Münster 08 der 20-jährige Angreifer Yannick Albrecht. Albrecht, wer ist das, haben viele Fans gefragt. Er wurde rasch zum Publikumsliebling, stellte nachdrücklich seine Fähigkeiten unter Beweis, startete geradezu sensationell durch, führt mit 13 Treffern die Torjägerliste unverändert (gemeinsam mit Bayram Illk vom VfL Alfter) an.

Inzwischen, nach dem phänomenalen 4:0-Sieg beim damaligen Tabellenführer TSC Euskirchen, bei dem er zweimal traf, hat Albrecht in Sachen Torausbeute einen kleinen Hänger, traf in den folgenden sieben Spielen nur noch einmal (beim wichtigen 2:1-Sieg gegen Verfolger Borussia Freialdenhoven). Längst ist sein Name im Fußballverband Mittelrhein ein Begriff. Wer ist Albrecht, haben gegnerische Innenverteidiger nur in den ersten Spielen gefragt.

Stabile Faktoren im Team waren und sind Torhüter Michael Cebulla, die Innenverteidiger Andreas Dreiner und Mo Redjeb, Linksverteidiger Jonas Hergesell, die Mittelfeldspieler Anton von Lampe, Ajet Shabani, Celal Kanli und Daniel Isken. Um diese herum wurde ein Team gebaut, das auf Anhieb durchstartete.

Außer mit dem erfahrenen Amir Ali Mostowfi, der vom Bonner SC wechselte, kamen unter anderem mit dem 18-jährigen Claudio Heider aus der eigenen A-Jugend, dem 19-jährigen Muhammed Özdemir aus der A-Jugend des Bonner SC zwei junge Talente. Als der starke Innenverteidiger Redjeb wegen einer Herzmuskelentzündung Sportverbot bekam, sprang Özdemir in die Bresche und überzeugte.

Kanli traf früher in etlichen Spielsituationen nicht immer richtigen Entscheidungen. Er ist ein immens mannschaftsdienlicher Spieler geworden, der nach hinten mitarbeitet, das Auge für den Mitspieler hat. Shabani hat sich zum Leader entwickelt. Kopf des Teams sind auch weiter die regionalligaerfahrenen Cebulla und Dreiner.

„Wenn man durch Gladbach geht, ist schon zu hören, dass unser Team in der nächsten Saison wieder in der Regionalliga spielt”, berichtet Präsident Peter Surbach: „Die wenigsten können einschätzen, wie weit der Weg dort hin ist. Ich glaube, dass unser Kader stark genug, aber in der Breite noch nicht gut genug aufgestellt ist.”

Wenn am 5. Juni nach dem Heimspiel gegen den VfL Leverkusen SV 09 auf dem gleichen Rang wie heute steht? „Wenn die Mannschaft es sportlich schafft, werden wir ihr den Aufstieg nicht verwehren”, so Surbach weiter. Wie ist diese grandiose Bilanz zu erklären? „Wir haben Fußball-Kompetenz im Verein”, so der 09-Präsident: „Mit Stefan Hartleib einen Sport-Direktor, der über die notwendige Kontakte verfügt und diesen Kader zusammen mit Trainer Thomas Zdebel, der seinen Job herausragend verrichtet, zusammengestellt hat.”

Der Präsident setzt darauf, dass es im Jahr 2016 weiter aufwärtsgeht: „Wir sind in guten Gesprächen, auch mit neuen Sponsoren.” Einen weiteren großen Wunsch — außer der Fortsetzung der Erfolgsserie — hat Surbach: „Der TV Herkenrath soll die Klasse erhalten. Wir freuen uns auf tolle Derbys mit Zuschauer-Rekorden.”

Aufrufe: 023.12.2015, 10:00 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Elli RiesingerAutor