2024-05-02T16:12:49.858Z

Vereinsnachrichten

Auf Kruses Spuren

SCP-Keeper Alexander Nübel ist das nächste Torwart-Talent vom TSV Tudorf

Paderborn. Lukas Kruse hatte seine ersten fußballerischen Schritte als kleiner Steppke beim TSV Tudorf gemacht. Heute ist er Stammtorwart des Fußball-Erstligisten SC Paderborn. Nun schickt sich ein weiterer Ex-Keeper des TSV Tudorf an, eine Profi-Karriere einzuschlagen: Kruses Teamkollege Alexander Nübel gilt als riesiges Talent. Und bis vergangenen Donnerstag absolvierte der 18-Jährige mit dem SC Paderborn intensive Trainingstage im türkischen Belek.

Schon vor einem Jahr war Nübel mit den SCP-Profis ins Wintertrainingslager nach Side gefahren. „Damals war ich sehr nervös. Ich musste erst Erfahrungen sammeln“, erinnert sich der waschechte Oberntudorfer, der vor zwölf Monaten als Belohnung für gute Leistungen in der U19 mit an die türkische Riviera reisen durfte. Seit dieser Saison gehört Nübel zum Erstliga-Kader des SCP. „Und ich bin stolz, Teil dieser Mannschaft zu sein“, betont der talentierte Keeper, der in Belek beim Testspiel gegen Darmstadt (1:1) sogar in der Startelf gestanden hatte.

Dem SC Paderborn war früh klar, welches Torwart-Juwel da heranreift. Schon als 15-Jähriger erhielt Nübel einen Vier-Jahresvertrag bis Sommer 2016. Damals spielte er bereits in der U19. Dabei war der Oberntudorfer ein Spätberufener, was die Torwartposition betrifft. Denn bis zu U15-Zeiten kickte er beim TSV Tudorf und später beim SCP im Feld. Dann spielte ein Hallenturnier Schicksal. Die etatmäßigen Keeper waren verletzt. Nübel musste für den SC Paderborn als Torwart ran und brillierte auf Anhieb. Fortan trainierte er ein Mal pro Woche beim damaligen Torwartcoach Zsolt Petry.

Bei Spielen wechselte er zwischen der Feldspieler- und Torwartrolle, ehe er sich ab der U15 endgültig für den Job als Keeper entschied. „Dies habe ich nie bereut, denn es ist eine geile Position. Du hast eine Menge Verantwortung. Und ich liebe es, mich in den Dreck zu werfen“, sagt Nübel, der in den vergangenen Monaten hart an sich gearbeitet hat. Im Vergleich zum Trainingslager in Side legte er 3,5 Kilo an Muskelmasse zu. Zudem ist er mittlerweile in der Mannschaft bestens integriert. „Das ist hier beim SCP aber auch sicher sehr viel einfacher als in anderen Teams. Denn der Charakter der Mannschaft ist überragend“, lobt Nübel seine Teamkollegen. Mitunter erleidet aber auch er die üblichen Schicksale eines Rookies. „Klar muss ich mal die ein oder andere Tasche schleppen. Einige Ältere nutzen das schon aus“, schmunzelt der 18-Jährige, der im vergangenen Jahr seinen Realschulabschluss meisterte und sich seitdem erst einmal ganz auf den Fußball konzentriert.

„Mein großes Ziel ist es, mein Hobby zum Beruf zu machen. Denn es ist der beste Beruf der Welt“, betont Nübel, der bei diesem Vorhaben auf den Rückhalt seiner Familie zählen kann. „Sie unterstützt mich voll und ganz“, erklärt der SCP-Keeper, der zudem für seinen Torwarttrainer Simon Henzler jede Menge Lob parat hat: „Simon hilft dir in jeder Lage. Er ist sein sehr, sehr guter Coach.“

Henzler wiederum hält große Stücke auf seinen Schützling. „Der Junge macht sich super. Alex hat sehr viel Potenzial und er bringt alles mit. Zudem ist er ein ganz lieber Kerl, der allerdings noch ein wenig zu ruhig und zurückhaltend ist. Alex muss noch mehr aus sich herauskommen und selbstbewusster werden“, urteilt der SCP-Torwarttrainer. Doch auch an diesen Defiziten arbeitet Nübel, der den SCP-Profis für die Rückrunde fest die Daumen drückt. „Der Klassenerhalt ist auf jeden Fall machbar. Man hat ja in der Hinrunde gesehen, was die Mannschaft draufhat.“

Für Alexander Nübel aber geht es in der zweiten Saisonhälfte um den Aufstieg. Denn er ist Stammkeeper der Paderborner U23, die den Sprung in die Oberliga anpeilt. „Ich bin sehr optimistisch, dass es mit dem Aufstieg klappt“, betont Nübel. Und das hört sich doch ziemlich selbstbewusst an.

Aufrufe: 023.1.2015, 14:00 Uhr
Frank Beineke / Foto: Sarah JonekAutor