Auf den Spuren von Özil und Co.

Gelsenkirchen. Mesut Özil, Manuel Neuer und Julian Draxler haben eins gemeinsam: Sie alle stammen aus der Knappenschmiede des FC Schalke 04 und trainierten unter dem Erfolgscoach Norbert Elgert. Schon bald könnte sich ein weiterer Name einreihen, wenn es denn für Florian Pick nach Wunsch läuft: Der aus dem Raum Wittlich stammende 18-Jährige arbeitet hart an seinem großen Traum: Fußballprofi zu werden. Er spielt in der Regionalliga West neben Gerald Asamoah und vielen jungen Talenten für die U23 der Gelsenkirchener.
"Für mich gab es immer nur eins: Fußball", stellt Pick klar. Nach den Anfängen bei der JSG Altrich wechselte er in die C-Jugend von Wittlich/Lüxem. Über die Station Eintracht Trier ging es 2011 ins Fußballinternat nach Kaiserslautern. Hier stieg er mit der Mannschaft in die A-Jugend-Bundesliga auf, bevor er nach dem verlorenen DFB-Pokalfinale 2013 zu den Königsblauen wechselte. "Trainer Norbert Elgert, der gute Ruf der Knappenschmiede und die Chance, in der Youth League zu spielen, waren die Gründe für den Wechsel", erklärt Pick, "Ich stehe auch noch in gutem Kontakt mit einigen Mitspielern von früher."

Erfolgreiche A-Jugend-Saison

Der 18-Jährige sprüht voller Tatendrang, nach seiner Verletzung endlich wieder loszulegen. "Vor drei Wochen habe ich mir eine Fraktur im Knie zugezogen", schildert er. "Aber ab dieser Woche trainiere ich wieder." Seine Stärken liegen in seiner Schnelligkeit und im Dribbling. "Ein typischer Außenstürmer eben", meint Pick. Sein neuer Trainer Jürgen Luginger weiß noch nicht genau, auf welcher Position er ihn einsetzen will. "Er kann vorne oder auf den Außen spielen, links oder rechts", sagt der Trainer, der den jungen Angreifer erst zwei Wochen im Trainingslager beobachten konnte. "Zum Glück ist die Verletzung nicht so gravierend. Wenn er wieder fit ist, hat er die Qualität, unsere Mannschaft zu verstärken."
Die vergangene Saison mit der U19-Mannschaft war ein großer Erfolg. Zum einen belegte Florian Picks Team in der A-Junioren-Bundesliga West den ersten Platz. Zum anderen stand man im DFB-Pokalfinale in Berlin, wo sich Schalke nur knapp im Elfmeterschießen geschlagen geben musste. "Dafür haben wir vier Tage später den Westfalenpokal für uns entschieden", berichtet der Altricher. In einem Team mit vielversprechenden Talenten, konnte Pick auch seine individuelle Klasse unter Beweis stellen. Die Schalker Junioren konnten sich beim internationalen, hoch anerkannten Mercedes Cup in Sindelfingen gegen viele hochkarätige Mannschaften in der Halle durchsetzen. Florian Pick war der beste Torschütze und wurde zum besten Spieler des Turniers gewählt. Sechs Tore, darunter auch das entscheidene im Finale, bescherten ihm die Trophäe, die vorher auch schon Mesut Özil gewonnen hatte. "Wir waren Titelverteidiger, trotzdem waren wir überrascht, dass es so gut lief", erklärt der Außenstürmer. Pick scheint die Bühne, die im geboten wurde, gut genutzt zu haben. Denn neben den 11000 Zuschauern und der Live-Übertragung im Fernsehen war das Medienaufgebot riesig. "Es waren viele Sponsoren da, und ich musste viele Interviews geben. Danach hatte ich erst einmal 3000 Facebook-Anfragen."

Youth League als Höhepunkt

Ein weiteres Highlight war die Uefa Youth League, die Champions-League der A-Junioren. So flog er nicht nur mit den Profis unter der Woche in einem Flieger, sondern bereiste auch noch halb Europa: London, Basel, Bukarest, so hießen die Stationen, bevor es im Halbfinale gegen den FC Barcelona nicht mehr ganz reichte. Auch in diesem Wettbewerb überzeugte Pick. Die Bilanz: Fünf Tore in neun Spielen gegen die besten Jugendteams Europas. "Das war eine einmalige Erfahrung", schwärmt Pick. Auf Schalke hat er schon gute Verbindungen in die erste Mannschaft, "zumindest zu den Jüngern, wie zum Beispiel Maximilian Meyer", verrät Pick. "Mit Pascal Itter und Marvin Friedrich unternehmen ich fast jeden Tag etwas." Ob Florian Pick wie die anderen drei einen Profivertrag angeboten bekommt, das wird von seinen Leistungen abhängen. "Wir werden abwarten, was er diese Saison zeigt", meint Trainer Luginger. Eins steht fest: Picks Vertrag endet im nächsten Jahr. Was danach passiert, wird sich erst gegen Ende der Saison entscheiden.