2024-04-24T07:17:49.752Z

Testspiel
Jahn-Coach Heiko Herrlich trifft im letzten Härtest auf seinen Ex-Klub.  Foto: Nickl
Jahn-Coach Heiko Herrlich trifft im letzten Härtest auf seinen Ex-Klub. Foto: Nickl

Auf den Jahn wartet die Generalprobe

Bochum kommt nach Regensburg +++ Das Duell ist vor allem auch für Coach Heiko Herrlich eine besondere Partie.

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Es ist angerichtet für die große Generalprobe des SSV Jahn Regensburg. Zum letzten Härtetest vor dem Saisonauftakt in der 3. Liga kommt der VfL Bochum am Samstag, 16 Uhr, in die Continental Arena.

Mit einem Sieg gegen den Fußball-Zweitligisten wollen die Oberpfälzer nochmal Selbstvertrauen tanken bevor es eine Woche darauf zu Hause gegen Ex-Coach Christian Brand und Hansa Rostock geht. Gut möglich, dass der Regensburger Cheftrainer gegen den Traditionsklub aus dem Ruhrgebiet schon in weiten Teilen die Mannschaft präsentiert, der er auch am ersten Spieltag sein Vertrauen schenken wird. Doch ganz will sich der Jahn-Coach da nicht in die Karten blicken lassen. Herrlich freut sich jedenfalls, dass zum Abschluss der Sommervorbereitung mit der „Perle im Revier“ ein letzter großer Gradmesser in Regensburg gastiert.

Die Vorbereitung stimmt den SSV-Cheftrainer zuversichtlich. In bisher neun Testspielen landeten die Regensburger acht Siege. Nur gegen den Regionalligisten TSV Buchbach setzte es eine 1:4-Pleite. Doch auf Ergebnisse liegt Herrlich dabei nicht groß Wert. Entscheidend sei die Leistung, das Resultat der Testpartien eher sekundär. Seit vergangenem Samstag ist die Stimmung denoch getrübt bei den Oberpfälzern. Denn Herrlich gehen allmählich die Innenverteidiger aus.

Beim 2:0 gegen den ungarischen Zweitligisten FC Sopron hatte sich Abwehrmann Ali Odabas kurz vor Schluss verletzt. Die niederschmetternde Diagnose: Kreuzbandriss. Zudem wurden auch der Meniskus und Seitenbänder in Mitleidenschaft gezogen. Der 22-Jährige wird dem Jahn acht bis neun Monate fehlen. „Das ist bitter“, bringt es Herrlich auf den Punkt. Odabas habe eine sensationelle Rückrunde gespielt und sei ein Schlüsselspieler. Der Deutsch-Türke wurde am Freitag operiert.

Herrlich will nicht klagen

Wegen einer gebrochenen Rippe kann zudem Robin Urban erst in vier Wochen wieder mitmischen. Thomas Paulus ist nach einem Muskelfaserriss erst wieder ins Lauftraining eingestiegen. Mit Kapitän Markus Palionis und Sebastian Nachreiner, der zuletzt aber fast ein Jahr lang gefehlt hatte, stehen dem Jahn derzeit nur zwei zentrale Abwehrspieler zur Verfügung.

Dennoch will der Regensburger Trainer nicht groß klagen. „Ein gutes Team zeigt sich, wenn einer wegbricht“, sagt Herrlich, der mit Allrounder Marvin Knoll schon eine Alternative parat hat. „Marvin wird gegen Bochum in der Innenverteidigung auflaufen“, verrät der Regensburger Coach. Der Defensivmann habe die Vorbereitung voll durchziehen können. Nachreiner soll dagegen erst Schritt für Schritt herangeführt werden. Verzichten muss Herrlich zudem auf Markus Ziereis, der an einer Schambeinentzündung laboriert und noch mindestens zwei Wochen pausieren muss. Andre Luge hat nach einer Schleimbeutelentzündung im Knie erst wieder mit dem Lauftraining begonnen.

Mit Marco Grüttner und Erik Thommy werden die Regensburger Fans wohl zwei Neuzugänge von Beginn an sehen. Der drittligaerprobte Angreifer und der dribbelstarke Spieler sollen nicht nur gegen Bochum die Jahn-Offensive ankurbeln. In der Vorbereitung hätten beide bereits gezeigt, dass sie gute Verstärkungen sind, erklärt Herrlich.


Umbruch in Bochum

Während der SSV Jahn vor allem auf Kontinuität setzt, befindet sich der VfL in einem Umbruch, der so nicht ganz geplant war. Ein Dutzend Spieler hat den Verein verlassen. Gertjan Verbeek, der Trainer des Fünftplatzierten der vergangenen Zweitliga-Saison, ist jetzt gefordert, die bislang neun neuen Spieler zu integrieren, um ab dem Saisonauftakt am 6. August einen ähnlich famosen Start hinzulegen wie in der vergangenen Spielzeit. „Sie sind vergangene Saison lange vorne mit dabei gewesen“, weiß Herrlich, für den die Partie gegen Bochum auch persönlich etwas besonderes ist. Denn der 44-Jährige trifft dabei auf seinen Ex-Klub, den er in Saison 2009/2010 in der Bundesliga betreute. Zwei Spieltage vor Saisonende hatte sich der Klub aber überraschend von ihm getrennt. „So ist es im Fußball. Es war trotzdem eine schöne Zeit und eine schöne Erfahrung für mich“, erzählt Herrlich, der natürlich nichts zu verschenken hat an seine alten Weggefährten.
Aufrufe: 022.7.2016, 17:34 Uhr
von Felix Kronawitter, MZAutor