2024-04-19T07:32:36.736Z

Ligabericht
Das war eine der wenigen Torannäherungen der Altstädter in der Partie: In der siebten Minute zielte Miro Zivkovic (Nummer 15) mit seinem Kopfball nur knapp über das Gehäuse von Torwart Daniel Maus (rechts).F: Kolb
Das war eine der wenigen Torannäherungen der Altstädter in der Partie: In der siebten Minute zielte Miro Zivkovic (Nummer 15) mit seinem Kopfball nur knapp über das Gehäuse von Torwart Daniel Maus (rechts).F: Kolb

Auf den Boden zurück geholt

SpVgg Oberfranken Bayreuth zahlt gegen den TSV Buchbach Lehrgeld und verliert mit 0:3

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Nach den ersten 180 Minuten Regionalliga Bayern ist Aufsteiger SpVgg Oberfranken Bayreuth auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt worden. Beim 0:3 (0:2) gegen den TSV Buchbach zahlten die Altstädter vor 708 Zuschauern gehörig Lehrgeld.


Das 0:1 in der 22. Minute hatte im Glutofen Hans-Walter-Wild-Stadion bereits vorentscheidenden Charakter. Kristian Böhnlein, der, wie andere Altstädter auch, offenbar einen gebrauchten Tag erwischt hatte, verlor nach einem lang gezogenen Freistoß aus der Buchbacher Hälfte das Duell gegen Thomas Hamberger, und der ließ sich dann alleine vor Torwart Andreas Sponsel nicht zweimal bitten. „Das Tor hat uns bei diesen Temperaturen natürlich in die Karten gespielt“, sagte Buchbachs Trainer Anton Bobenstetter. „Da hat man richtig gesehen, wie die Köpfe bei den Bayreuthern nach unten gegangen sind – und wir haben daraus noch mehr Kraft geschöpft.“

In der Folgezeit konnten die Buchbacher geduldig auf die Fehler der Altstädter warten – und das waren nicht wenige. Zum Glück für die Mannen von SpVgg-Coach Dieter Kurth wurden nicht alle bestraft. Wiederum nach einem Freistoß durften sich die Gäste beinahe ungehindert im SpVgg-Strafraum durchkombinieren, und der sträflich frei stehende Maximilian Hellinger vollendete aus zwölf Metern unhaltbar für Sponsel zum 0:2 (39.). „Hätte Andreas in der 45. Minute nicht so bravourös gegen Mijo Stijepic geklärt, es hätte zur Pause auch 0:3 stehen können“, sagte Kurth. Der Ex-Ismaninger Stijepic war nach einem weiteren gedankenschnellen Pass vor dem Altstädter Schlussmann aufgetaucht, der dann weit vor seinem Kasten noch Schlimmeres verhinderte.
Nur kurz waren die Bayreuther Hoffnungen auf eine Wende im zweiten Durchgang: Nach der ersten Altstädter Ecke durch Dominik Stolz setzte Tobias Ulbricht zum Kopfball an. Der wurde allerdings eine sichere Beute von Torwart Daniel Maus, der während der gesamten 90 Minuten nicht ein einziges Mal zur Katze werden musste. Denn viel zu harmlos präsentierten sich die Platzherren. Ein 18-m-Schuss von Stolz, der nach einem beherzten Einsatz von Manuel Hiemer freie Schussbahn hatte, blieb die einzig nennenswerte Torannäherung (53.).
Nur 180 Sekunden später erwies Marius Strangl seinem Team einen Bärendienst: Als er nach einem Foulspiel an einem Gästespieler allzu heftig reklamierte, zückte Schiedsrichter Johannes Hartmeier (Landshut) die Ampelkarte, die Altstädter waren für die verbleibenden 34 Minuten nur noch zu zehnt. „Völlig unnötig“ sei diese Karte gewesen, urteilte Kurth über die Aktion des Ex-Erfurters, der nun am Freitag in Schweinfurt gesperrt fehlen wird. Zwar baute der Altstädter Coach sein Team noch einmal um, ließ Neuzugang Simon Ruß (SV Memmelsdorf), der für den blassen SpVgg-Kapitän Schreckinger gekommen war, für Böhnlein links hinten verteidigen, der ebenfalls eingewechselte Michael Eckert ging auf die rechte Außenbahn und Böhnlein rückte auf die Sechserposition. Doch hätte Kurth wohl seine gesamte Mannschaft austauschen können, an diesem Nachmittag ging nichts mehr zusammen.
Ganz anders die Gäste: „Wir haben wohl selten so gut gespielt wie heute“, lobte Bobenstetter seine Truppe, die den Altstädtern läuferisch und kämpferisch meilenweit voraus waren. Und mit dem 0:3 durch Stijepic (76.) drückte sich diese Überlegenheit auch im Ergebnis aus. „Was soll’s. Im vergangenen Jahr hat die SpVgg in ihrem zweiten Spiel in Frohnlach auch 0:3 verloren und danach eine Siegesserie gestartet“, gab sich Kurth trotzig. Dem 52-Jährigen ist aber auch klar, dass dazu ein wenig mehr nötig ist, als das, was seine Mannen gegen Buchbach auf den Rasen brachten. „Einige sind noch in dem Modus, alles spielerisch lösen zu wollen. Aber in dieser Liga ist auch Kampf gefragt. Und wenn wir uns nicht strecken, dann kann das böse Folgen haben.“ Für die kommenden Tage hat der Trainer „harte Worte“ angekündigt.

Nun warten zwei Auswärtsaufgaben auf das Team von Dieter Kurth: Am kommenden Freitag geht es ins Willy-Sachs-Stadion zum FC Schweinfurt 05 (19.30 Uhr), und am Dienstag darauf (29. Juli) steht das Gastspiel beim SV Heimstetten auf dem Programm.

SpVgg Oberfranken Bayreuth: Sponsel – Strangl, Zivkovic, Zitzmann, Böhnlein – Schreckinger (46. Ruß) – Hiemer (66. Root), Heckenberger, Stolz, Kayser (61. Eckert) – Ulbricht.
TSV Buchbach: Maus – Grübl, Hingert, Drum, Motz – Brucia (86. Löffler), Hain, Petrovic, Hellinger (61. Denk) – Hamberger, Stijepic (80. Bauer).

SR
: Hartmeier (Landshut);
Zuschauer: 708;
Ecken: 4:5.

Tore: 0:1 Hamberger (22.), 0:2 Hellinger (39.), 0:3 Stijepic (76.).

Gelbe Karten: Schreckinger, Strangl, Zivkovic, Eckert – Stijepic.
Gelb-Rote Karte: Strangl (Bayreuth/56.).

Trainerstimmen:
Anton Bobenstetter (TSV Buchbach): „Heute muss man allen eingesetzten Akteuren ein großes Lob aussprechen, weil sie der Hitze so toll getrotzt haben. Unser Führungstreffer hat uns in die Karten gespielt und die Altstädter nachhaltig geschockt. Bei diesen Temperaturen war das schon ein wichtiges und vielleicht schon vorentscheidendes Tor. Ich muss sagen, dass wir dann selten so gut gespielt haben.“

Dieter Kurth (SpVgg Oberfranken Bayreuth): „Wir hatten uns viel vorgenommen – und vielleicht waren einige noch geblendet von dem Valencia-Spiel am Dienstag. Jetzt wissen wir, wie stark diese Liga ist. Wir müssen einfach eine Schippe drauf legen. Im Mittelfeld haben wir keine Zweikämpfe gewonnen, echte Chancen habe ich auch keine gesehen. Wir waren einfach viel zu nervös. Die Buchbacher waren uns läuferisch überlegen und auch gedanklich schneller. Vor der Partie habe ich noch gesagt: Dieses Spiel gewinnt der, der den größeren Willen hat. Und das waren nicht wir. Wir schütteln uns jetzt und werden aus dieser Niederlage unsere Lehren ziehen, dass es am Freitag in Schweinfurt in die richtige Richtung geht.“

Aufrufe: 020.7.2014, 19:43 Uhr
Herbert Steininger / NKAutor