2024-05-02T16:12:49.858Z

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Bereit für große Taten: Laura Knörle aus Bodnegg. Matthias Rehm
Bereit für große Taten: Laura Knörle aus Bodnegg. Matthias Rehm
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Auf dem Weg nach oben

Fußball: Laura Knörle wechselt vom TSV Tettnang in die B-Juniorinnen Bundesliga

Tettnang / sz - Die B-Juniorinnen Bundesliga Südstartet am Samstag in die neue Fußball-Saison. Mit dabei ist dann auch die 15-jährige Laura Knörle aus Bodnegg, die im Sommer den Schritt vom TSV Tettnang in die höchste Spielklasse zu den B-Juniorinnen des SV Alberweiler gewagt hat. Die talentierte Nachwuchsfußballerin hat dabei in ihren jungen Jahren bereits eine relativ klare Vorstellung davon entwickelt, wie sie ihre fußballerische Laufbahn gestalteten möchte.

Während ihres zehnmonatigen Auslandsaufenthalts in den USA, wo sie sowohl in der Schulmannschaft der San Dimas Highschool als auch in ihrer Freizeit noch beim Clubteam Island Empire Surf aktiv war, hat sie schon einen kleinen, aber für dieses Alter beachtlich sachlichen Karriereplan entworfen. "Ich würde sagen, diese klare Ausrichtung hat sich bei mir in den USA herausgebildet. Dort musste ich mich sehr viel um mich selbst kümmern, selbstständig sein und auch von mir aus aktiv werden, um etwas zu erreichen." Als nächste Stufe sieht ihr Plan vor, sich durch gute Leistungen für einen Platz im SVA-Kader anzubieten und ihr Potenzial voll auszuschöpfen. "Ich möchte dort einfach mein Bestes geben und mich möglichst gut weiterentwickeln. Ich wollte immer höherklassig spielen und dass das nun in Alberweiler klappt, bedeutet mir schon sehr viel." Auf dem Weg nach oben will sie sich durchsetzen.

Dass der Konkurrenzkampf innerhalb der Mannschaft dabei groß ist, ist der Nachwuchsfußballerin bewusst, denn es kämpfen 26 Mädchen um die begehrten Plätze im Team. Die Spielzeit in der B-Juniorinnen Bundesliga Süd würde Laura Knörle aber trotzdem gerne dazu nutzen, sich mit den besten Spielerinnen im süddeutschen Raum zu messen. "Mir ist natürlich auch klar, dass das mit dem Stammplatz bei der Vielzahl an guten Fußballerinnen schwer wird. Ich stelle mich aber der Herausforderung und möchte natürlich auch so viel wie möglich spielen."

Enormer Aufwand

Und um das zu erreichen, nimmt die 15-Jährige einen enormen Aufwand auf sich. Um 16 Uhr verlässt sie das elterliche Haus an Trainingstagen, um mit dem Bus nach Ravensburg zu fahren, wo bereits der Zug nach Biberach auf sie wartet. Dort wird sie dann von ehrenamtlichen Fahrern des SVA abgeholt und ins Training gebracht. Denselben Weg geht es nach dem Training auch wieder zurück, wo sie dann in Ravensburg von ihren Eltern abgeholt wird, da zu diesen Tageszeiten keine Busse mehr zwischen Ravensburg und Bodnegg verkehren. "Meine Eltern unterstützen mich da in jeglicher Hinsicht. Ohne ihre Hilfe wäre das alles nicht möglich. Sie wissen genau, wie viel mir das bedeutet und helfen mir deshalb dabei, das alles zu schaffen."

Gegen 21.30 Uhr kehrt die 15-Jährige dann meist wieder heim, für eine 90 minütige Trainingseinheit in Alberweiler sind also rund fünfeinhalb Stunden Gesamtaufwand einzuplanen. Die zeitliche Belastung, die das bei fünf Einheiten in der Saisonvorbereitung und drei Einheiten während der regulären Saison bedeutet, leistet Laura Knörle aber gerne für ihr Hobby. "Es ist für mich weder eine Qual noch ein Verzichten müssen, wenn ich nach Alberweiler fahre. Ich habe meine Freizeit schon immer mit Fußball gefüllt, denn das ist eben das, was ich gerne tue", sagt Laura Knörle. Besonders angetan ist sie nach der siebenwöchigen Vorbereitungsphase bereits von den Bedingungen, die den jungen Spielerinnen in Alberweiler geboten werden. "Hier wird wirklich sehr viel in den Verein gesteckt. Wenn man beispielsweise nur an die ehrenamtlichen Fahrer denkt, die uns immer vom Zug abholen. Man bekommt hier einfach insgesamt eine unglaublich große Unterstützung."

Wie weit es mit ihrer fußballerischen Karriere noch gehen könnte, wagt Laura Knörle aktuell noch nicht abzuschätzen, denn der primäre Fokus liegt ab jetzt einzig und allein darauf, den Sprung in den Kader der B-Juniorinnen des SV Alberweiler zu schaffen. Ein bisschen Träumerei darf dann aber trotz klarer Vorstellungen zur fußballerischen Laufbahn wie bei jeder Nachwuchsfußballerin und jedem Nachwuchsfußballer nicht fehlen. "Natürlich ist es mein Ziel, so weit wie möglich zu kommen. Für Frauen ist es zwar schwer, den Fußball zum Beruf zu machen, ich möchte mir später aber nie vorwerfen, nicht alles für diesen Traum gegeben zu haben. Deshalb arbeite ich weiter an mir und versuche, mich in jedem Training weiterzuentwickeln."

Zur Person

Laura Knörle ist am 15. September 2000 in Tettnang geboren. Mit vier Jahren begann sie, beim TSV Bodnegg Fußball zu spielen. Von 2013 bis 2015 spielte sie bei den Juniorinnen des TSV Tettnang. Danach war sie ein Jahr lang in den USA (Los Angeles). Sie besucht aktuell das technische Gymnasium in Ravensburg. Seit dieser Saison schnürt sie die Fußballschuhe für die B-Juniorinnen des TSV Alberweiler in der Bundesliga.

Ein Video zu Laura Knörle sehen Sie unter:

www.schwaebische.de/laura-knörle

Aufrufe: 06.9.2016, 18:59 Uhr
Schw�bische Zeitung / Von Matthias RehmAutor