Experten irren sich:
In der vor jeder Saison üblichen Umfrage dieser Zeitung bei allen Vereinen der Liga hatte kaum einer der befragten Trainer die Hassia auf der Rechnung. Phönix Schifferstadt, der FC Speyer und RWO Alzey wurden höher gehandelt. Was sind die Gründe für den Siegeszug? Schon vor einem Jahr wurden mit der Verpflichtung von Enes Sovtic, Günter Dilly, Alexandru Baltateanu und Adrian Simioanca die ersten Weichen gestellt. Im Sommer kamen weitere Spieler hinzu, die inzwischen kaum mehr wegzudenken sind: Gürkan Satici, Valerian Girla, Steve Ridder, Fabian Liesenfeld, Armando Grau, Burak Tasci und kurz vor Toresschluss Arlind Mulaj und Beytullah Kurtoglu.
Breit und ausgeglichen:
Sportlicher Leiter Uwe Frowein und Trainer Nelson Rodrigues bewiesen bei der Auswahl ein gutes Händchen. Der Kader ist nun breiter, in der Qualität ausgeglichener und zudem blieb man vom extremen Verletzungspech der Vorjahre weitgehend verschont. Die vielversprechende Mischung von Erfahrung und jungen Leuten begünstigt das Zusammenwachsen der bunten Truppe, hinzu kommt der Erfolg, der zusätzliche Flügel verleiht.
Defizite im Unterbau:
Nicht verschwiegen werden darf allerdings, dass im Jugendbereich das Binger Hessenhaus bei weitem nicht mehr die Adresse ist, die sie in längst vergangenen Jahren einmal war. Für die B-Junioren wird das Unternehmen Klassenerhalt in der Regionalliga eine mehr als schwierige Aufgabe sein. Die A- und C-Junioren finden sich im Mittelfeld der Landesliga wieder. Die neu gegründete zweite Mannschaft kickt in der C-Klasse. Das heißt: Um perspektivisch wieder für einen Unterbau zu sorgen, aus dem sich dann die erste Mannschaft bedienen kann, wird der Verein in den kommenden Jahren einiges in Bewegung bringen müssen.
Prognose:
Die Hassia wird aufsteigen und in der Verbandsliga auf Anhieb eine gute Rolle spielen. Sollte das Team im Halbfinale des Südwest-Pokals den Favoriten FK Pirmasens am heimischen Hessenhaus schlagen, was nicht auszuschließen ist, holt sie auch den Verbandspokal.