2024-05-10T08:19:16.237Z

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<b>F: Lamers</b>
<b>F: Lamers</b>

Auf dem Personalkarussell in die neue Saison

Die Kader der Bezirksligisten aus dem Gelderland stehen +++ Von daher kann die Vorbereitung auf die Spielzeit 2014/15 beginnen

In den vergangenen Wochen hat das Personalkarussell in den Bezirksligen viele Runden gedreht. Nach den bereits vermeldeten Trainerwechseln hat sich auch in den Spielerkadern eine Menge getan. Die Telefondrähte zwischen den Vereinen und Trainern (und so manchem Spieler) haben in den vorigen Wochen geglüht.

Am 30. Juni ist das Karussell abrupt zum Stehen gekommen - die Wechselfrist endete. Und somit stehen die Kader für die kommende Saison größtenteils fest.

Schon etwas länger ist bekannt: Die Bezirksligisten aus dem Gelderland werden auf zwei Gruppen aufgeteilt. Während der TSV Wachtendonk/Wankum, SV Straelen II, SV Veert und SV Sevelen in der Gruppe vier gegen Mannschaften aus dem Moerser und Krefelder Raum spielen, muss Viktoria Winnekendonk in der Gruppe sieben gegen Teams aus dem Klever und Bocholter Raum antreten. Von daher verringert sich die Anzahl spannender Lokalderbys.

Gleich vorweg: Große Transfer-Coups sind zu Saisonbeginn nicht zu vermelden. Beim Landesliga-Absteiger TSV Wachtendonk/Wankum setzt man vor allem auf junge Leute. Sieben Akteure hat der neue Coach Wilfried Steeger, der Frank Goldau beerbt, in sein Team aufgenommen. Auffällig: Alle "Neuen" sind noch jung und am Anfang ihrer fußballerischen Karriere im Seniorenbereich. Da sticht Pascal Bially, der vom A-Ligisten SV Herongen kommt, mit seinen 25 Jahren schon etwas heraus. "Uns ist bewusst, dass wir mit den Abgängen an Qualität verloren haben. Unsere Devise lautet, in Zukunft mehr auf Spieler aus dem eigenen Verein oder der unmittelbaren Umgebung zu setzen. Außerdem wollen wir das Team nach und nach verjüngen", sagt Steeger. Das sei in den vorigen Jahren ein wenig vernachlässigt worden.

Mit Bially, der in der Vorsaison 20 Tore für den A-Liga-Absteiger Herongen erzielt hat, hat Wachtendonk das Sturmzentrum besetzen können. Des Weiteren hat der Klub mit Felix Brusius (TSV Nieukerk), Bruder Max Brusius (SV Straelen, A-Jugend), Marco Härtner (FC Rumeln-Kaldenhausen), Chris Horstmann und Philipp Krauß (beide aus der TSV-Jugend) Spieler verpflichtet, die den Verein aus ihrer einstigen TSV-Vergangenheit kennen. Als neuen Torwart hat Coach Steeger Joshua Claringbold vom SV Sevelen mitgebracht, der den Abgang von Lars Bergner kompensieren soll. "Ich habe außerdem darauf geachtet, dass es die Charaktere innerhalb der Mannschaft stimmen. Jetzt hoffen wir, dass wir so schnell wie möglich den Klassenerhalt festmachen können", sagt Steeger.

Mit Dustin Eichholz hat der SV Straelen IIschon während der vergangenen Rückrunde einen herben Verlust hinnehmen müssen. Der 21-Jährige wechselte in die erste Mannschaft. Nun hat Eichholz den SV Straelen verlassen und läuft in Zukunft für den Bezirksligisten SV Hö./Nie. II auf. Nach dem Rücktritt von Straelens ehemaligem Coach Rainer Filla muss der neue Trainer René Gärtner in der kommenden Saison mit Marc Filla, Ralf Küsters, Tim Filla und Stefan Linßen noch auf weitere wichtige Spieler verzichten. "Ralf Küsters gehörte mit seinen 43 Jahren zu den Leistungsträgern. Auch die Abgänge von Marc und Tim Filla sowie Stefan Linßen kann man nicht so ohne Weiteres ersetzen", sagt Straelens neuer Coach.

Dafür werden gleich drei Akteure reaktiviert. Flügelflitzer René Alsters kehrt aus Bulgarien zurück. Auch Joshua Linssen und Steffen Peters stoßen wieder zum Team. Kamil Gorny hat in den vergangenen Wochen mehrere Male mit den Grün-Gelben trainiert und gehört nun auch zum Kader. Michael Frank und Marco Plessow werden die Straelener zusätzlich verstärken. "Somit haben wir wieder einen großen Kader und müssen sehen, dass wir die Abgänge kompensieren."

Beim SV Veertist noch offen, wer die Mannschaft in der neuen Spielzeit ergänzen wird. Mit zwei Spielern sei bereits gesprochen worden, mündliche Zusagen liegen vor. Zudem werden die Veerter mit acht A-Jugendlichen in die Vorbereitung gehen. "Wir müssen schauen, wer es ins Team schafft. Ein Teil wird vielleicht in der zweiten Mannschaft spielen", erklärt Veerts spielerischer Leiter Helmut Hetzel.

Konkreter sind die Abgänge: Mit Jörg Hegmans und Torwart Heiko Stienen werden zwei erfahrene Akteure nicht mehr auf dem Platz stehen. Stattdessen richten sich beide an der Seitenlinie ein: Hegmans wird Veerts neuen Trainer Marcus Frey, der das Amt von Gunnar Gierschner übernommen hat, als Co-Trainer unterstützen. Stienen wird künftig nicht mehr selbst den Veerter Kasten sauber halten, sondern sich als Torwarttrainer einbringen. Ersatzkeeper Bastian van Stephoudt wird zukünftig für den SV Lüllingen aktiv sein. Positiv für die Veerter Mannschaft ist, dass alle bisherigen Spieler für die neue Saison zugesagt haben.

Der SV Sevelenhatte in der Vorsaison einige Personalprobleme. Zur neuen Saison kommen noch einmal mehrere Abgänge hinzu. Vor allem die beiden Moerser Stammspieler Björn Diebels und Dennis Schmidt, die es zum FC Moers-Meerfeld zieht, werden eine Lücke im Team des neuen Trainers Achim Apitzsch, der den Posten von Wilfried Steeger übernommen hat, hinterlassen. Der Abgang des Stammkeepers Joshua Claringbold macht diese Lücke noch um einiges größer. Auch Stefan Kleinwegen, der erst zur Winterpause zurückgekehrt war, wird den Verein wieder verlassen. Nach nur wenigen Einsätzen, bedingt durch eine längere Knieverletzung, konnte Kleinwegen nicht auftrumpfen. Er wechselt zum SV Orsoy.

Für Ersatz ist jedoch gesorgt: "Mehrere A-Jugendliche werden zu unserer Mannschaft stoßen. Und mit Sebastian Klüngel und Jens Schwevers aus der zweiten Mannschaft sowie Dustin Lingen und Jonas Tersteegen kommen vier weitere Akteure hinzu. Somit haben wir einen Kader von 22 Mann", sagt Apitzsch. Tersteegen wird als Torwart auflaufen und hat bei der TuS Erndtebrück schon Landesliga-Erfahrung sammeln können. "Alle Zugänge haben in der Vergangenheit schon einmal irgendwas mit dem SV Sevelen zu tun gehabt. Wir hatten bisher zwei Trainingseinheiten. Alle haben einen guten Eindruck hinterlassen", lobt der Trainer.

Sven Kleuskens, Trainer der Viktoria Winnekendonk, ist bekannt für seinen guten Riecher, was Neuverpflichtungen angeht. Obwohl er auf fast alle Spieler seiner in die Bezirksliga zurückgekehrten Mannschaft bauen kann, hat Kleuskens zwei torgefährliche Akteure von Union Kervenheim in sein Team aufgenommen. Samuel Boateng und Sebastian Müller trafen insgesamt 28 Mal für den B-Ligisten. Fraglich ist, ob die Quote auch zwei Klassen höher gehalten werden kann. "Wir sind froh, dass sie sich für uns entschieden haben. Sie sind hungrig und spielen mit viel Tempo", sagt Kleuskens, dem vor allem wichtig war, den Kader zu vergrößern.

Mit Patric Liszewski und Hendrik Verheyen, die schon in der Ersten ausgeholfen haben, kommen zusätzlich zwei Nachwuchsspieler aus der Viktoria-Jugend. Komplettiert wird der Kader durch den eigenen A-Jugend-Torwart Michael Matheblowski. "Wir müssen schauen, dass wir nicht mehr in die Situation kommen, in der wir in der Vorsaison waren, als wir Spieler aus der zweiten Mannschaft abziehen mussten."

Die Liste der Abgänge ist kurz: Rainer Eichhof hängt die Fußballschuhe an den Nagel und wird als Co-Trainer aktiv sein. Christoph Möders wechselt in die eigene Zweite Mannschaft.

Aufrufe: 05.7.2014, 18:22 Uhr
Rheinische Post / Christian CadelAutor