Auf dem besten Weg zurück in die Hessenliga

Nun führen sie die Tabelle mit zwei Punkten Vorsprung vor dem SV Zeilsheim an, der ebenso eine Partie mehr absolviert hat wie die drittplatzierten SF/BG Marburg, die bereits acht Punkte Rückstand aufweisen. Bei den Marburgern verlor der SC sein einziges Spiel von bisher 18 Partien, dazu stellen Siegel, Lang, Öztürk, Schmidt und Kollegen mit nur zehn Gegentreffern die mit Abstand beste Abwehr der Liga. Vorbereitet auf eine mögliche Rückkehr in die höchste hessische Amateurliga wären die Waldgirmeser. „Unser Ziel ist ganz klar der Aufstieg, und wir werden uns intensiv damit beschäftigen, wenn wir den aktuellen Platz behalten“, unterstreicht der Sportliche Leiter Manfred Klas die Ambitionen des Vereins.

„Außer dem Punktepolster bin ich mit der Weiterentwicklung der Mannschaft zufrieden. Das Defensivverhalten aller Mannschaftsteile ist besser, alle arbeiten gut gegen den Ball und auch die Offensivspieler sorgen mit für eine defensive Stabilität“, hat Bätzel Fortschritte gegenüber den letzten Spielzeiten erkannt. Ein weiteres positives Kriterium für den SC-Coach: „Die offensive Last liegt nicht mehr alleine auf Leif Langholz, wir sind offensiv breiter aufgestellt.“ Zwar hat der langjährige Torjäger bisher auch schon wieder 13 Mal getroffen, aber beim 6:0-Erfolg in Bicken gab es z. B. sechs verschiedene Torschützen.

Deutlich weiterentwickelt haben sich auch einzelne Spieler. „Sehr positiv“ sieht der SC-Trainer hier Tolga Duran. Der 20-jährige Mittelfeldspieler ist von der Außenbahn in dieser Saison auf die Zehner-Position in die Mitte gewechselt und setzt hier spielerische Akzente. Außerdem ist er nach Langholz mit bisher sieben Treffern zweitbester Torschütze beim SC, und das nicht nur mit kunstvollen Freistößen. Auch Jafar Azizi (Bätzel: „Ein Riesentalent, das jetzt auch die richtige Einstellung hat“), Max Schneider („Er hat die Führungsrolle bekommen und hilft dem Team mit seinen fußballerischen Qualitäten“) sowie den erst 19-jährigen Yannick Hardt, der den verletzt ausgefallenen Marcel Siegel auf der Außenverteidigerposition gut ersetzt hat und schon in 13 Spielen in der Anfangsformation stand, hebt der SC-Coach heraus.

Bei aller Zufriedenheit sieht der 33-jährige Lehrer auch noch Verbesserungspotenzial. So befürchtet Bätzel, dass Punkte leichtfertig verlorengehen könnten wie zuletzt beim 2:2 beim Tabellenvorletzten TSG Wörsdorf oder beim 2:2 in Wetter, als in der 91. Minute noch zwei Punkte verlorengingen. „Wir haben immer mal Spiele drin, in denen die nötige letzte Konzentration fehlt“, moniert Bätzel und hofft, dass es davon in der Restrunde nicht allzu viele gibt.

Und wer könnte den Lahnauern den Titel noch streitig machen? „Ganz klar die Zeilsheimer, sie haben Qualität im Kader und die größte Konstanz bisher“, hat sich Bätzel auf den derzeitigen Tabellenzweiten festgelegt und räumt auch den SF/BG Marburg noch geringe Chancen ein. Die könnten allerdings endgültig ausgeräumt sein, wenn die Universitätsstädter am zweiten Spieltag nach der Winterpause in der Lahnaue antreten müssen. Ab dem Trainingsauftakt am 23. Januar will Bätzel seine Spieler für den Weg Richtung Meisterschaft vorbereiten. Auch wenn er den Aufstieg nicht mitmachen würde, weil der dreifache Vater bekanntlich nach vier Jahren Trainertätigkeit in Waldgirmes eine fußballerische Schaffenspause einlegen will, um der Familie mehr Zeit zu widmen.