2024-04-24T13:20:38.835Z

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Auch vier Jahre ,,Fußballklau" schadeten nicht

Julia Oberst nach "drittem Comeback" nominiert bei der Wahl zur "Fußballerin des Jahres"

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Auch Julia Oberst kennt bereits das Gefühl, zu den zehn besten Fußballspielerinnen Schleswig-Holsteins zu zählen. Allerdings liegt die letzte Nominierung (Rang acht) bereits sechs Jahre zurück. Damals spielte die heutige Spielertrainerin des Schleswig-Holstein-Ligisten TSV Schönberg noch für den FC Riepsdorf .

Im Alter von knapp 16 Jahren wechselte sie von den B-Mädchen des TSV Barsbek zu den gerade neu gegründeten „Holstein Women“. Bereits im ersten Jahr marschierten die KSV Holstein und Julia Oberst von der Regional- in die 2. Bundesliga Nord. Die Erfolge mit den „Holstein Women“, für die sie in der Regel in der Defensive spielte, waren dabei gar nicht selbstverständlich. Denn bevor sie über Barsbeks B-Mädchen den Weg in den Bundesligafußball fand, legte Oberst eine vierjährige, unfreiwillige und im Nachhinein unnötige Fußballpause ein.

„Nachdem ich mit sieben Jahren beim TSV Schönberg mit vielen Jungs in der F-Jugend angefangen bin, wurde mir noch einmal vier Jahre später auf dem Sprung in die D-Jugend gesagt, dass ich jetzt nicht mehr in in einem Jungenteam mitspielen könne. Ich wusste es damals leider nicht besser, so dass ich zum Handball beim TV Laboe gewechselt bin. Es hat bis 2002 gedauert, ehe ich mit dem Übergang zur B-Jugend wieder vereinsmäßig Fußball spielen konnte.“

Der vier Jahre andauernde „Fußballklau“ schadete Obersts Karriere jedoch nicht; mit Holstein Kiel durchlebte sie alle Höhen und Tiefen. Und dennoch kam es 2009 zu einer zweiten, länger anhaltenden Auszeit. Das allerdings ganz bewusst, denn Oberst fing in Damp ihre Ausbildung zur Physiotherapeutin an. Das bedeutete nicht, dass das Thema Fußball zu den Akten gelegt wurde. Während ihrer Zeit in Damp rief der FC Riepsdorf, der gerade für Furore in der SH-Liga sorgte. Die Zeit beim FCR war eigentlich die einzige, in der Julia Oberst wirklich als Stürmerin gespielt hat.

Mit Riepsdorf gab es im Juni 2011 auf der Lübecker Lohmühle sogar den Gewinn des SHFV-LOTTO-Landespokals. Den zwischenzeitlichen Ausgleich zum 1:1 gegen den SV Neuenbrook/Rethwisch erzielte Oberst. Den Siegtreffer bereitete sie mit einem an ihr verursachten Foulelfmeter vor. Riepsdorf zog sich direkt danach aus der SH-Liga zurück, Oberst wechselte zum TSV Klausdorf. 2014 ging es dann auch sportlich in ihre Heimat Schönberg zurück, wo sie heute unter anderem mit ihrer langjährigen Lebenspartnerin und seit Juli 2016 Ehefrau Janine Kulow zusammenspielt.

Beim TSV hatte Oberst zu Beginn dieser Saison eigentlich ihren Rücktritt vom aktiven Fußball erklärt und wollte sich ausschließlich auf ihre neue Aufgabe als Trainerin konzentrieren. Doch die immer dünner werdende Personaldecke sorgte für das praktisch dritte Comeback der Julia Oberst.
Aufrufe: 014.1.2017, 11:00 Uhr
SHZ / sunAutor