2024-04-24T13:20:38.835Z

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Rot-Grün-Phase: Die Fußballer des SV Au-Wittnau feiern nach dem Sieg in Rheinfelden den Aufstieg mit ihren Fans. | Foto: Benedikt Hecht
Rot-Grün-Phase: Die Fußballer des SV Au-Wittnau feiern nach dem Sieg in Rheinfelden den Aufstieg mit ihren Fans. | Foto: Benedikt Hecht

Au-Wittnau unberechenbar für jeden Gegner

Aufsteigerporträt: Der SV Au-Wittnau setzt auch in der Landesliga auf das ausgeprägte Gemeinschafsgefühl im Verein

Im zweiten Anlauf hat es geklappt: Mit einem 3:1 im entscheidenden Aufstiegsspiel beim FSV Rheinfelden gelang dem Bezirksliga-Vizemeister SV Au-Wittnau der Sprung in die Landesliga. Bereits im Vorjahr hatten die Hexentäler den zweiten Platz geholt, schrammten im Duell gegen den FC Wittlingen aber haarscharf am Ziel Aufstieg vorbei.
„Wir waren zwar enttäuscht, aber gleich nach dem Spiel in Wittlingen herrschte neue Aufbruchsstimmung“, erinnert sich Präsident Bernhard Zimmermann an die Situation vor einem Jahr zurück. „Man konnte natürlich nicht erwarten, dass wir mit einem neuen Trainer gleich wieder in diese Lage kommen. Darum sind wir alle begeistert darüber, was wir geschafft haben.“

Trainer Andreas Bach hatte den SV dank geduldiger akribischer Arbeit 2009 in die Bezirksliga geführt und ihn dort als feste Größe etabliert. Sich mit dem Landesliga-Aufstieg zu verabschieden, war ihm nicht vergönnt, doch überließ er seinem Nachfolger Nejat Cosar eine intakte und gewachsene Mannschaft.
„Die tolle Gemeinschaft, die gab den Ausschlag“, sagt denn auch Cosar. „Dank des Teamgeists und der Geschlossenheit haben wir auch die schwierigeren Phasen überstanden.“ Damit erinnert der Coach an die Rückrunde, in welcher der SV Au-Wittnau nach der Winterpause erst 19 Punkte in sieben Spielen holte, dann aber auf der Zielgeraden nicht nur den späteren Meister FV Herbolzheim ziehen lassen musste, sondern auch noch fast vom FV Sasbach abgefangen wurde. „Wir brauchten mehr als 14, 15 Leute, der Dank geht an 20“, so Cosar. „Alle mussten an einem Strang ziehen, andere Spieler mussten in die Bresche springen, wenn Beruf, Studium oder Verletzungen Lücken in den Kader gerissen haben.“

Unangefochten ist Frederik Scheuber mit 17 Toren bester Schütze im Team. Wenn er aber (wie in den letzten fünf Saisonspielen) nicht zum Zuge kam, waren auch Luca Leupolz (13 Tore), Andreas Zimmermann (11), Marius Zimmermann (10), Rainer Maier (8) und Philipp Maier (7) zur Stelle. „Ich bin ein Fan davon, wenn alles auf vielen Schultern ruht, man nicht berechenbar ist und der Gegner eher auf fünf bis acht Leute achten muss“, so Cosar.

Eine bedeutende Stütze des Teams war und ist Rainer Kloos, der Spielausschussvorsitzende: „Er ist das Herz der Mannschaft, tagtäglicher Ansprechpartner und ein wichtiger Puzzlestein für den Erfolg“, schwärmt der Trainer. Wie der Verein überhaupt sehr gut aufgestellt sei. „Der Vorstand ist ein seit Jahren eingespieltes Team, das konstant arbeitet und nicht ausschließlich die erste Mannschaft im Blick hat, sondern das Gesamtbild sieht“, lobt Präsident Zimmermann. „Die F-Jugend ist uns genauso wichtig wie die erste Mannschaft.“

In der Landesliga sehen sich die Hexentäler vor einer großen sportlichen Herausforderung. „Oberste Priorität hat, dass wir uns dort halten“, gibt Cosar das Ziel vor, wünscht sich aber, die Mannschaft weiter zu stabilisieren und „irgendwann zu einer gestandenen Landesliga-Truppe“ zu formen. Das Team bleibt zusammen, aus der A-Jugend werden „zwei, drei gute Fußballer“ (Cosar) zu den Aktiven stoßen, in der Hoffnung, dass sich die anerkannt hervorragende Jugendarbeit weiter auszahle. „Wir haben alles mit eigenen Mitteln geschaffen“, betont Zimmermann. „Wir bezahlen keinen Spieler, im Gegenteil, die Spieler zahlen Mitgliedsbeiträge. Die Mannschaft bekommt aber Punktprämien, die in eine gemeinsame Unternehmung investiert werden.“ Das schweiße das Team weiter zusammen.
Aufrufe: 03.7.2014, 22:00 Uhr
Jürg Schmidt (BZ)Autor