2024-04-16T09:15:35.043Z

Relegation
Der ATSV Kelheim behielt im ersten Vergleich mit dem TSV Langquaid die Oberhand.  Fotos: Rutrecht
Der ATSV Kelheim behielt im ersten Vergleich mit dem TSV Langquaid die Oberhand. Fotos: Rutrecht

ATSV versetzt Langquaid zwei Stiche

Kelheim siegt im Heimspiel vor 1600 Fans mit 2:0 +++ Rot für TSV-Keeper Armin Pillmeier und Elfmeter sorgen für Dramatik

90 Minuten sind überbewertet. Fünf Minuten reichen. So viel Zeit benötigte der ATSV Kelheim am Donnerstagabend, um das Hinspiel im Relegationshit zur Landesliga gegen den TSV Langquaid mit 2:0 (2:0) für sich zu entscheiden. Florian Schinn setzte in der 40.Minute den ersten Stoß. Nach einem Zuckerpass in die Gasse von Florian Fischer düpierte er Keeper Armin Pillmeier und erzielte das 1:0.

In der 45. Minute war es fast ein identischer Spielzug, Schinn umkurvte Pillmeier, der den Arm ausfuhr und den ATSV-Stürmer legte - Rot für den TSV-Torwart, Elfmeter für Kelheim. Dominik Berkmüller verwandelte sicher gegen Lukas Stiglmaier, der für Angreifer Hannes Wagner gebracht wurde, um das Tor zu hüten. Mit diesem 2:0 und einem Mann mehr war die Basis gelegt für den Heimsieg. ATSV-Trainer Karsten Wettberg war nach dem Schlusspfiff - verärgert. ,,Wir müssen das Ding mit 3:0 oder 4:0 nach Hause bringen. Aber natürlich geht ein riesen Kompliment an meine Mannschaft. Entschieden ist gar nichts, am Sonntag wird's in Langquaid genauso schwer." Zumal Kelheim mit Schinn, Patrick Rauner (beide Zerrung) und Berkmüller (Gehirnerschütterung) mit drei angezählten Spielern aus der Partie ging. Langquaid will die Flinte nach dem 0:2 nicht ins Korn werfen. ,,Wir geben nicht auf - wir geben alles", beschwor TSV-Abteilungsleiter Franz Fuchsbrunner.

,,Nix war's!" - ,,Doch, da war was!"

Vor einer stolzen Kulisse von 1600 Fans hatte Kelheim in der 6. Minute die erste dicke Chance. Lukas Schinn war über rechts in den Strafraum gezogen und legte den Ball vorbei an Pillmeier. Den Abschluss hieb er etwas abgedrängt über die Latte. Nach einer halben Stunde landete ein Kopfball nach einer Ecke genau in den Armen des Langquaider Torwarts. In der Minute darauf war Wagner für die Gäste auf dem Weg zum 1:0, aber ATSV-Keeper Andreas Busch parierte. Wie viel Brisanz in der Begegnung war, zeigte ein Wortwechsel von Wettberg und Fuchsbrunner nach einer gelben Karte für Tobias Schlauderer (38.). ,,Geh' hör' auf, nix war's!", schimpfte der ATSV-Coach in Richtung von Schiedsrichter Andreas Kasenow, der das Spiel sicher leitete. ,,Natürlich war's was, den Ellbogen hat er rausg'haut!", blaffte Fuchsbrunner.

Insgesamt war die Partie bis dahin kein Brüller. Beide Reihen wussten die Stärken des Gegenübers zu neutralisieren, beiden Teams fehlte im Spielaufbau die zündende Idee oder der letzte Pass. Den packte in der 40. Minute aber Florian Fischer aus, der sein Zuspiel auf Florian Schinn exakt im richtigen Moment abgab. Der flinke Flügelstürmer überlief die Viererkette und schoss zum 1:0 ein. Auf der anderen Seite war Benjamin Huber auf dem besten Weg, es ihm gleich zu tun. Er hatte das Leder an Busch schon vorbei, aber der Ball versprang und der Schuss ging daneben (43.). Praktisch mit dem Pausenpfiff entschied sich die Partie. Wieder hatte Fischer Schinn bestens bedient, in hohem Tempo zog dieser an Pillmeier vorbei und wurde gelegt. Die Folgen sind bekannt: Berkmüller erhöhte vom Elfmeterpunkt auf 2:0. Den Langquaidern stand zur Halbzeit der Schock ins Gesicht geschrieben. Andreas Schäffer, der nicht spielen konnte, versuchte an der Außenlinie, die Truppe aufzubauen. ,,Da geht noch was." Es ging nichts mehr.

Gelb-Rot für Tobias Schlauderer

Im Gegenteil, der ATSV hatte noch beste Gelegenheiten, die Führung auszubauen. Berkmüller (67.) haute das Leder in guter Position über die Latte, Oliver Patton (74.) säbelte im Strafraumzentrum ideal bedient von Florian Brehler über den Ball. Und vollends zum tobenden Beobachter wurde Karsten Wettberg, als in der 76. Minute Fischer, Schlauderer und Mustafa Lafci eine Dreifach-Chance vergaben, zweimal stand dabei Keeper Stiglmaier im Weg. Zwei Minuten vor Schluss holte sich Schlauderer noch Gelb-Rot wegen Reklamierens ab. Der Platzverweis bleibt nach erster Auskunft für Sonntag aber folgenlos. Mit dem Schlusspfiff freuten sich die Kreisstädter und ihr Anhang. Aber von einer Vorentscheidung wollte niemand etwas wissen. ,,Wieso sollten wir durch sein? Wir haben noch ein Rückspiel",sagte Tobi Schlauderer.

In der anderen Begegnung dieses Regionaltopfes zur Landesliga schlug der SV Neukirchen/Hl. Blut den SV TuS/DJK Grafenwöhr glatt mit 5:0.

Aufrufe: 028.5.2015, 22:08 Uhr
Martin RutrechtAutor