2024-05-02T16:12:49.858Z

Relegation
Der ATSV (grün-rot) hat am Donnerstagabend das Heimrecht  und will sich eine gute Ausgangslage verschaffen.  Foto: Stöcker
Der ATSV (grün-rot) hat am Donnerstagabend das Heimrecht und will sich eine gute Ausgangslage verschaffen. Foto: Stöcker

ATSV oder Langquaid - einer fliegt raus

Vor dem Hinspiel am Donnerstag zeigen die Kontrahenten Respekt, kennen aber auch die Brisanz: "Es ist wie ein Pokalfight"

Als stünde man auf diplomatischem Parkett. Die Worte sind freundlich vor dem Hinspiel im Relegationsduell zwischen ATSV Kelheim und TSV Langquaid im Stadion der Kreisstadt. Im ,,Stadionheftl" würdigt der Gastgeber die Verdienste der Laabertaler, von Gäste-Seite wird der steile Aufstieg der Kelheimer gelobt. Die Zurückhaltung wird am Donnerstag um 18.30 Uhr abgelegt sein. ,,Wenn dieser Schlager nicht Pfeffer hat - was dann?!", fragt TSV-Abteilungsleiter Franz Fuchsbrunner rhetorisch. ATSV-Coach Karsten Wettberg ahnt: ,,Es wird wie ein Pokalfight, der sich über zwei Spiele erstreckt."

Gastgeber baut auf seine Offensive

Kelheim strebt als Vizemeister der Bezirksliga West Richtung Aufstieg. Zum Lohn für die starke Saison darf die ATSV-Truppe an der Pforte zur Landesliga rütteln. Gegner Langquaid aus eben jener sechsten Liga kämpft gegen den Abstieg. In Hin- und Rückspiel im Europapokal-Modus messen sich die Lokalrivalen. Wer in der Addition verliert, ist Bezirksligist. Wer siegt, muss eine weitere Stufe nehmen, um Landesligist zu sein.

,,Wir sind im Derby sicherlich Außenseiter", meint ATSV-Coach Wettberg. ,,Allerdings gewinnt nicht immer der Favorit. Wir wollen das Möglichste herausholen", legt der 73-Jährige nach. ,,Der Heimvorteil im ersten Spiel kommt uns nicht unbedingt entgegen, aber diesen Umstand kann man nicht ändern. Es sind enge Partien zu erwarten, in denen unsere Mannschaft alles geben wird. Unsere Stärken liegen in der Offensive. Und diese Vorzüge wollen wir ausspielen. Der Gegner hat eindeutig mehr zu verlieren."

Schiri soll die Gemüter kühlen

In Sachen Wunschergebnis drückt sich Wettberg eher defensiv aus und will ,,möglichst ohne Gegentor bleiben". Um eine optimale Ausgangsposition für das Rückspiel am Sonntag zu erarbeiten, wünscht der Elsendorfer seiner Truppe auch den verdienten Rückhalt des Publikums. ,,Es wäre schön, wenn Fußball-Kelheim aufwacht und uns unterstützt." Die Hausherren müssen auf Tobias Bugl, Christian Gottschalk, Daniel Theunert und Tobias Ziegler verzichten.

Diplomatie kann auch Franz Fuchsbrunner. ,,Die Chancen stehen 50:50, die Teams begegnen sich auf Augenhöhe." Aber der Langquaider Abteilungsleiter ,,glaubt fest daran, dass wir es packen werden". Die Partie habe einen einmaligen Stellenwert für die Region und die beiden Klubs. ,,Auch wenn ruhige Töne angeschlagen werden, diese Kiste ist heiß und bedarf sicher eines guten Schiedsrichters, sollte es hitzig werden." Andreas Kasenow (FC Ingolstadt) leitet die Partie; er ist erfahrener Bayernliga-Referee.

Laabertaler wünschen sich ein 1:1

Bei Langquaid hellen zwei wesentliche Kaderpersonalia die Mienen auf. Torhüter Armin Pillmeier kann spielen. Und auch bei Andreas Schäffer sieht es ganz gut aus. ,,Er hat in den letzten Wochen mittrainiert und ist viel gelaufen. Er sollte fit sein. Ob er spielt, entscheidet er ganz alleine", so Fuchsbrunner. Schäffers Auftritt würde das reizvolle Spielmacher-Duell mit ATSV-Kicker Tobias Schlauderer zeitigen - beide waren Profis beim SSV Jahn Regensburg. Laut Langquaids Abteilungsleiter tüftle man im TSV genau aus, wer Schlauderers Kreise stören soll.

Ein Wunschergebnis für das Hinspiel hat Fuchsbrunner. ,,Mit einem 1:1 hätten wir gute Voraussetzungen fürs Heimspiel." Am besten allerdings wäre, ,,wenn beide Teams künftig in der Landesliga spielen könnten". Das geht aber nicht - einer fliegt nach Hin- und Rückspiel aus der Relegation.

Aufrufe: 028.5.2015, 04:00 Uhr
Alexander Roloff/Martin RutrechtAutor