2024-04-25T14:35:39.956Z

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Hinten (v. l.): Betreuer Zeller, Dollhäupl, Graine, Berisha, Trainer Can, Schmidt, Abu-Zalam, Athletiktrainer Ferizi, Dirr, Burkel, Kraut, List, Schreiber, Söllmann, Marx, Exner, Abteilungsleiter Markert; vorne (v. l.): Stellvertretender Abteilungsleiter Staab, Clausnitzer, Fath, Torwarttrainer Mage, Ferizi, Zollhöfer, Müller, der neue Spielertrainer Skeraj, Dransfeld. Foto: Zink
Hinten (v. l.): Betreuer Zeller, Dollhäupl, Graine, Berisha, Trainer Can, Schmidt, Abu-Zalam, Athletiktrainer Ferizi, Dirr, Burkel, Kraut, List, Schreiber, Söllmann, Marx, Exner, Abteilungsleiter Markert; vorne (v. l.): Stellvertretender Abteilungsleiter Staab, Clausnitzer, Fath, Torwarttrainer Mage, Ferizi, Zollhöfer, Müller, der neue Spielertrainer Skeraj, Dransfeld. Foto: Zink

ATSV Erlangen: Nach 42 Jahren wieder in der Landesliga

Die Meister 15/16: Der Traditionsverein lebt - auch wenn es in der Bezirksliga 1 kein Start-Ziel-Sieg war

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Der ATSV Erlangenwar in der Sai­son 2015/16 aufgrund seiner Neuzu­gänge, die zu den Altbewährten dazu­gestoßen waren, der Titelanwärter Nummer eins in der Bezirksliga 1. Das konnte der Traditionsklub von der Paul-Gossen-Straße mit 64 Punk­ten und 73:27 Toren (20 Siege, vier Unentschieden, sechs Niederlagen) und fünf Zählern Vorsprung vor dem ASV Zirndorf denn auch eindrucks­voll bestätigen. Ein Start-Ziel-Sieg freilich war es nicht.

Zunächst einmal rieb sich die Konkurrenz verdutzt die Augen (und freute sich wohl auch), als der ATSV zum Auftakt mit 1:2 gegen den Stadt­rivalen TV 48 verlor. Durchwachsen ging es weiter, jeder wollte dem Favo­riten ein Bein stellen, und am 4. Okto­ber, nach dem 0:2 gegen Bayern Ki­ckers, lag man gar sieben Punkte hin­ter dem Spitzenreiter aus Nürnberg. Zum Jahresende spielte der ATSV dann wieder toll auf und schlug den TV 48 im Derbyrückspiel mit 6:0. Doch auch die Rückrunde brachte noch einige Dämpfer – daheim lief es nicht immer optimal, auswärts hin­gegen gab es fast nur Siege.

Dann folgte die einvernehmliche, aber überraschende Trennung von Trainer Helmut Wolff, „der bis dahin eine tolle Arbeit geleistet hatte, die Spieler aber offenbar nicht mehr ganz erreichte“, wie es Sonja Rehnen, zuständig beim ATSV für die Öffentlichkeitsarbeit, formuliert. „Der Aufstieg gehört dennoch zum großen Teil dem ehemaligen Coach, der mit dem ATSV noch immer ver­bunden ist“, dankt ihm die Abtei­lungsleitung ausdrücklich.

Mit Co-Trainer Volkan Can ging es weiter, der es, so Rehnen, „mit seiner ruhigen und geradlinigen Art schaff­te, die Spiele für den ATSV zu ent­scheiden und die Mannschaft auf den Punkt zu bringen“. So wurde der ATSV doch noch ein hochverdienter Meister – ab dem 16. Spieltag hatte er die Tabellenführung, sicherlich auch dank eines breiten Kaders, nicht mehr abgegeben. Felix Burkel mit 15 Toren und Ferdinand List (13) waren die besten Knipser einer Mannschaft, die – eine tolle Sache – auch in der Fairplaywertung top war und nur noch von der SpVgg Hütten­bach übertroffen wurde.

Die Erfolgsgeschichte des ATSV, der 1974 schon einmal in die Landes­liga aufgestiegen war, damals aber prompt wieder absteigen musste, ist eine besondere. In den meisten Jah­ren spielte der ATSV in der Bezirks­liga bestenfalls im Mittelfeld, und in der Jugendabteilung gab es gar keine Großfeldmannschaften mehr. Die Weichen stellte dann der neue Abtei­lungsleiter Jörg Markert, ehemals Jugendleiter beim SC Eltersdorf, der auch einige Trainer und Jugendspie­ler mitbrachte. Zudem wurden noch weitere Herrenmannschaften ge­schaffen – eine für die hungrigen Wil­den und eine für die „Spaßorientier­ten“ –, die beide sofort einschlugen: Die Reserve stieg als Meister in die Kreisklasse auf, die „Dritte“ nach dem 2:1 im Entscheidungsspiel über Büg in die A-Klasse. Mit diesem Triple aber noch nicht genug: Auch die Jugendteams „U13“, „U17“ und „U19“ wurden Meister und spielen nächste Saison eine Klasse höher.

In der Vereinsstruktur hat sich ebenfalls einiges getan, auch dank neuer Sponsoren, und bald soll ein Kunstrasenkleinfeld als weitere Trai­ningsmöglichkeit entstehen. Viele haben mitgeholfen, angefangen bei Präsident Wolfgang Peter und dem stellvertretenden Abteilungsleiter Reinhard Staab bis zu Werner Zeller, Peter Staab, Stephan Brehm und dem positiv verrückten Athletik­trainer Gzim Ferizi.

Nach 42 Jahren also wieder Lan­desliga! Jedoch nicht mit Helmut Rahner, mit dem man sich schon so gut wie einig war, auf der Komman­dobrücke, sondern jetzt mit dem bis­herigen Spieler Shqipran Skeraj (30) als Spielertrainer, der neben Ferizi noch von Co-Trainer Joe House und Torwarttrainer Christian Krüger (beide neu) unterstützt wird. Es gab einige Abgänge, aber auch viele Neu­zugänge, darunter Marko Zagorcic (TSV Neustadt), Vignon Amegan (2. Liga Tschechien), Yavuz Akpinar (Dergahspor), Zoran Maksimovic (TSV Buch), Nico Haas (Eintracht Bamberg), Niko Schröttle (TSV Rain am Lech), Klaus Faßold (Baiersdor­fer SV), Hannes Schäfke (TSV Schilk­see/ Regionalliga Nord) und fünf Spie­ler aus den eigenen Junioren.

Die Vorbereitung läuft gut, unter anderem gab es einen 2:1-Sieg beim Bayernligaaufsteiger ASV Neu­markt, und so freut sich der ATSV auf den Saisonauftakt am 17. Juli gegen den letztjährigen Vizemeister TSV Kornburg. „Für uns ist es wich­tig, in die Liga zu wachsen, und nicht, wie letztes Jahr, ständig unter Druck zu stehen“, sagt Markert: „Erst einmal Punkte sammeln und dann weitersehen. Wenn am Ende Platz vier bis acht herausspringt, bin ich zufrieden.“

Aufrufe: 011.7.2016, 14:20 Uhr
Hermann Hempel (NZ)Autor