ATSV biegt Derby in den Schlussminuten

Zur Verblüffung der Teams und der Zuschauer durfte der „Opener“ nicht im Kelheimer Stadion ausgetragen werden. Der Grund: In der Dreifachturnhalle musizierten Schüler bei einem Abschlusskonzert und mögliche Lärmbelästigung von draußen zwang die Fußballer auf den Nebenrasen. Immerhin gaben die rund 350 Fans dort zusammengepfercht an einer Seitenlinie eine kompakte Kulisse ab. Langquaid war schneller in der Partie und kombinierte gefälliger, der ATSV brachte bis auf einen Flankenball von Lukas Schinn (9.), den TSV-Keeper Christoph Stuhlfelder erst im Nachfassen bändigte, zunächst wenig ein. Eine Doppelchance fanden die Gäste durch Patrick Grim und Kapitän Gerhard Dachs in der 17. Minute vor. Dominik Schandri zirkelte auf der Gegenseite einen Freistoß aus aussichtsreicher Position drüber (22.).

Ein schneller Konter der Langquaider über Benjamin Huber leitete die Gästeführung ein. Über ihn kam das Leder zu Hannes Wagner, der noch an ATSV-Torwart Raphael Marhöfer scheiterte, aber Kapitän Dachs hatte beim Nachschuss das leere Tor vor sich und schob ein (27.). Die Antwort der Hausherren blieb bis auf eine Möglichkeit von Timo Bachschmid, die Stuhlfelder parierte (35.), überschaubar. Aufschrei im Gästelager in der 42. Minute: Keeper Marhöfer hechtete im Strafraum auf Huber zu, nahm ihm aber ohne Foulspiel den Ball vom Fuß.

Die 1:0-Führung zur Pause hatten sich die Laabertaler verdient. Sie stellten die Räume zu und liefen auch die Hinterreihen des ATSV immer wieder an. Unmittelbar nach Wiederbeginn rückte die Truppe der Spielertrainer Thomas Rappl und Michael Stuhlfelder die Verhältnisse aber wieder gerade. Bachschmid (46.) besorgte den 1:1-Ausgleich. Nach einer Ecke hatte ihm Alexander Rott das Leder per Kopf serviert und der Stürmer drückte ein. Der ATSV bekam nun die Kontrolle über die Partie, verzeichnete die eine oder andere Chance, aber Langquaid lauerte auf Konter. Und stach in der 79. Minute zu. Nach einem weiten Ball von Daniel Dollmann überlupfte Wagner den herauseilenden Marhöfer zum 2:1 für den TSV. „Da hatte ich befürchtet, die werden das jetzt runter spielen und vorbei ist’s“, gestand ATSV-Abteilungsleiter Martin Birkl.

Was er dann aber sah, bezeichnete er als „große Moral und Willensleistung“. Fünf Minuten vor Schluss flankte Bachschmid von rechts und Rott köpfte zum 2:2 ein. Und in der 88.Minute setzte Spielertrainer Rappl den Siegtreffer drauf: Schandri spielte eine Ecke scharf nach innen, wo der neue kickende Coach seinen Schlappen aus kurzer Distanz hin hielt. „Es war eine schwierige Partie gegen hartnäckige Gäste“, vergaß Birkl im Jubel die starke Gegenwehr der Gäste nicht. TSV-Vize-Abteilungsleiter Dietmar Listl sagte denn auch: „Hut ab vor unserer Truppe! Wir haben mit einem Rumpfkader ein klasse Spiel gemacht und unverdient verloren. Die Standardsituationen haben uns das Genick gebrochen – auch andere Teams werden Tom Rappl noch fürchten lernen.