2024-05-10T08:19:16.237Z

Vereinsnachrichten
Schon im Juni 2014 mahnten die damalige Zweite ATR-Vorsitzende  Petra Haase und ATR-Sprecher René Schäfer die Sanierung des Kunstrasenplatzes an. Henning Bielefeld
Schon im Juni 2014 mahnten die damalige Zweite ATR-Vorsitzende Petra Haase und ATR-Sprecher René Schäfer die Sanierung des Kunstrasenplatzes an. Henning Bielefeld

ATR will den Kunstrasenplatz pachten

Der Allgemeine Turnverein Rodenkirchen (ATR) will den Kunstrasenplatz an der Sportstraße von der Gemeinde in Erbpacht übernehmen. Dann könnte ...
der Verein mit Zuschüssen bis zu 100000 Euro in die dringend erforderliche Komplett-Sanierung investieren. Diesen Vorschlag hat der ATR-Vorsitzende Alexander Knupp am Dienstag in einem Gespräch mit der NWZ öffentlich gemacht. Bürgermeister Klaus Rübesamen unterstützt die Idee.

Wie dringend die Komplettsanierung ist, zeigt diese Entscheidung des Spielaussschusses des Niedersächsischen Fußballverbands im Landkreis Wesermarsch: Das Gremium hat den Platz mit sofortiger Wirkung für den Spiel- und Trainingsbetrieb gesperrt. Das teilte der Vorsitzende des Spielausschusses, Heino Tönjes, am Montagabend mit.

Schiedsrichter hätten mehrfach den "katastrophalen Zustand" des Platzes bemängelt, die Spiele aber dennoch angepfiffen, sagt Alexander Knupp. Vor zwei Wochen sah sich der Kreisspielausschuss den Kunstrasen an und stellte gravierende Mängel fest. Heino Tönjes: "Das ist schon extrem. Der Kunstrasen ist vor den Toren zum Teil aufgerissen"

Jetzt habe der Verein ein großes Problem, konstatiert Jens Neelsen, der Leiter der ATR-Fußballsparte. Die Kicker zwölf Jugendmannschaften, drei Herrenmannschaften und eine Ü40-Mannschaft müssten ab sofort alle auf dem Rasenplatz trainieren. Doch angesichts des Regenwetters werde der nach zwei oder drei Spielen wohl auch gesperrt werden müssen.

Doch so weit muss es nicht kommen, sagt Bürgermeister Klaus Rübesamen. Er hat noch am Dienstag durch eine Fachfirma ermitteln lassen, wie der Platz schnell und wirtschaftlich wieder bespielbar gemacht werden kann. Die Firma erstellte umgehend ein Angebot über 3800 Euro, der Bürgermeister vergab sofort den Auftrag; aller Voraussicht nach werde der Platz Ende Oktober wieder freigegeben, so dass er bis Frühjahr 2016 bespielt werden könne. Der ATR hatte die Kosten für die Reparatur auf 6000 bis 7000 Euro geschätzt.

Allerdings löst die Reparatur das grundsätzliche Problem mit dem 1996 in Betrieb genommenen Kunstrasenplatz nicht. Aus diesem Grund hat die Gemeinde 400000 Euro für die komplette Sanierung des Platzes im Haushalt 2016 vorgemerkt Geld, das eigentlich nicht da ist.

Deshalb freut sich Bürgermeister Klaus Rübesamen über das Angebot des ATR, den Platz in Erbpacht zu übernehmen. Denn als Pächter könnte der Verein Zuschüsse locker machen, die die Gemeinde nicht bekommen würde. Wie teuer die komplette Sanierung wird, ist dabei völlig offen, sagt Alexander Knupp. Diese Frage soll ein Gutachter beantworten. Die Antwort hängt wesentlich von der Qualität des Untergrundes ab. Die Sanierung könne zwischen 250000 und 500000 Euro kosten. Zusätzlich zu einem finanziellen Engagement bietet der Verein auch personelle Unterstützung an, die über das bisherige Maß hinausgeht.

Denn: "Die Zukunft der ATR-Fußballsparte hängt an diesem Kunstrasenplatz", betont Knupp. Mit 400 Mitgliedern darunter gut 200 Aktive ist sie die zweitgrößte Sparte im Verein nach dem Fitness-Center. "Ein funktionierender Sportverein ist auch ein weicher Standort-Faktor", betont Knupp das öffentliche Interesse an der Sanierung.

Und ohne Kunstrasenplatz könne im feuchten Winterhalbjahr oft nicht Fußball gespielt werden. Ein zweiter Naturrasenplatz wäre nach Schätzungen des ATR-Chefs in der Herstellung auch nicht billiger. Allerdings muss ein Kunstrasenplatz alle 12 bis 15 Jahre für mehrere 100000 Euro komplett saniert werden.

Aufrufe: 07.10.2015, 12:00 Uhr
Wolfgang Grave und Henning BielefeldAutor