2024-04-25T10:27:22.981Z

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Ausgelassen feierte der WSV den Sieg in Duisburg. Foto: Dirk Freund
Ausgelassen feierte der WSV den Sieg in Duisburg. Foto: Dirk Freund

"Atemlos" in der Arena

WSV setzt sich beim MSV Duisburg II mit 2:1 durch

Noch vor einer Woche hatte der WSV die Stadt Duisburg nach dem Abbruch in Homberg mit gesenktem Kopf verlassen. Diesmal sah alles ganz anders aus. Erst feierten die Spieler gemeinsam mit den Fans vor der Kurve, anschließend starteten sie in der Kabine die nächste Party. Dass ausgerechnet „Atemlos“ von Helene Fischer durch die Katakomben der Duisburger Arena schallte, war der einzige akustische Schönheitsfehler...

Trainer Thomas Richter hatte die Mannschaft unmittelbar nach dem Abpfiff auf dem Rasen zusammengezogen und im Kreis eine Ansprache gehalten. An deren Ende sprangen einige Spieler fast wie beim 2:1 in die Höhe. Hatte Richter zwei freie Tage versprochen oder eine satte Prämie? „Nichts davon! Es gab eine kurze, heftige Pausenansprache. Nach dem Abpfiff habe ich den Jungs dann gesagt, dass ich stolz auf die Leistung in der zweiten Halbzeit war. Das hat einige offenbar begeistert“, schmunzelte der Chefcoach.

Vor der Pause waren es – freundlich gezählt – maximal sechs Akteure, die sich mit 100-prozentiger Einsatzbereitschaft den Duisburgern entgegenstemmten. Der ehemalige Wuppertaler Babacar M\'Bengue, nun Kapitän der MSV-Reserve, schlich derweil mit hängendem Kopf von dannen: „Wir hätten eigentlich gewinnen müssen."

WSV-Trainer Thomas Richter: "Wir haben ein kurioses Spiel mit kuriosen Toren gesehen. Mit der ersten Halbzeit war ich absolut unzufrieden. Da hatten wir Ballverluste, einfache Fehlpässe, da haben wir uns selber in Schwierigkeiten gebracht. Da passte das Gegentor in seiner Entstehung. Das hat sich fortgesetzt bis zur Pause. Da konnte keiner zufrieden sein. Wir sind in der Entwicklung und müssen Erfahrung sammeln. In der Halbzeitpause bin ich zum ersten Mal, seitdem ich beim WSV in dieser Position bin, extrem laut geworden - und wir haben umgestellt. In der zweiten Halbzeit waren Moral und Bereitschaft da. Da sind wir, wenn auch glücklich, belohnt worden. Das 2:1 war kurios, keine Frage. Wir sind aber in dieser Saison auch dem Glück manchmal nicht hinterhergelaufen. Wir haben es gegen eine Spitzenmannschaft geschafft, drei Punkte mitzunehmen, das wird das Selbstbewusstsein stärken. Wir wollen die Entwicklung weiter fortsetzen.“

MSV-Trainer Manfred Wölpper: „Herzlichen Glückwunsch an den WSV. Ich muss mich erst einmal sammeln. Ich versuche sachlich zu bleiben. Ich mag meine Truppe und habe für vieles Verständnis. Der ein oder andere muss noch viel lernen. Aber ich muss mich selber schützen, um nicht Namen zu nennen, die mir nicht gefallen haben. Wir haben eindeutig die bessere Mannschaft, sind aber zum dritten Mal zweiter Sieger. Wir haben wieder eine Führung abgegeben. Wir haben Spieler, die in Einzelaktionen gut aussehen wollen, aber nicht den besser postierten Mitspieler sehen. Das erste Tor ist ein technischer und taktischer Fehler. Das zweite kann immer mal passieren, ein Missverständnis. De facto müssen wir uns mal wieder als Mannschaft präsentieren. Die Jungs haben bisher gut mitgezogen, viel gelernt, aber nun muss der nächste Schritt kommen. Wir haben uns um den Lohn der Arbeit gebracht. Es reicht nicht zu sagen, wie gut wir spielen. Wir haben den Deckel nicht draufgemacht. Nach einer Führung gibt jeder zwei Prozent weniger. Das ärgert mich maßlos. Die Niederlage gegen Kray, der Punktverlust gegen Hö-Nie und das heute waren überflüssig wie ein Kropf.“

Wuppertaler Rundschau Sport

Aufrufe: 030.3.2014, 21:00 Uhr
WR / Jörn KoldehoffAutor