2024-03-18T14:48:53.228Z

Ligabericht

Atatürk-Spieler bekommen drastische Strafen

18 Monate Sperre für Ali Gözen

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In der Bezirksliga hatte die Partie im Oktober gegen den SC Reusrath jetzt vor der Spruchkammer noch unschönes Nachspiel. Am 21. Oktober 2012 verlor Atatürk Mettmann die Bezirksliga-Partie beim SC Reusrath mit 2:4. Es war eine der wenigen Niederlagen vor der Winterpause für den Tabellenfünften. Die Begegnung war geprägt von viel Hektik. Bereits während der normalen Spielzeit sahen mit Kapitän Ismail Türköz, Torwart Yalcin Kilic und Mittelfeldspieler Saman Ostad-Asim drei Mettmanner die Ampelkarte.

Nach dem Abpfiff durch Schiedsrichter Frank Tammschick eskalierte das Geschehen am Rande des Spielfeldes. Bei der Bezirksspruchkammersitzung, die vor kurzem stattfand, führte das zu drakonischen Strafen.

Atatürk-Torjäger Marc Eilenberger regte sich über die Entscheidungen des Unparteiischen furchtbar auf und sagte auf dem Weg in die Kabinen angeblich nur zu seinem Vater, dass sein Team heute gegen zwölf Mann gespielt habe. Der in unmittelbarer Nähe stehende Schiedsrichter hörte nach Aussage des Atatürk-Vorsitzenden Musa Ibis diese Bemerkung und zeigte Eilenberger die rote Karte.

Damit nicht genug: Ersatzspieler Ali Gözen verlor die Fassung und kniff dem Unparteiischen in den Rücken. Der Referee wertete das als Tätlichkeit gegenüber seiner Person und vermerkte es in einem Sonderbericht. Neben Ali Gözen stand der Atatürk-Spieler Cemal Cinar. Da der Schiri in dem Gewühl, das mittlerweile entstanden war, zunächst nicht identifizieren konnte, wer ihn gekniffen oder gar von hinten gestoßen hatte, verdächtigte er zunächst Cemal Cinar und fragte ihn nach seinem Namen. "Cemal gab ihm aber keine Antwort", so Musa Ibis. Dieses merkwürdige Verhalten erwähnte Frank Tammschick ebenfalls im Sonderbericht.

Erst im dritten Anlauf ging die Bezirksspruchkammersitzung endlich über die Bühne. Beim ersten angesetzten Termin am 20. November 2012 erschien Ali Gözen nicht. Beim zweiten Termin erschien kein Vertreter des SC Reusrath. Erst am 16. Januar konnte die Sitzung stattfinden. Die Spruchkammer sperrte Ali Gözen aufgrund der Tätlichkeit für 18 Monate bis zum 16. Juli 2014. Zudem muss er 310 Euro an Strafen für seine Tätlichkeit und Verfahrenskosten tragen.

Atatürk Mettmann muss 250 Euro wegen des Fehlverhaltens großer Teile der Mannschaft gegenüber dem Schiedsrichter nach dem Spiel an den FVN zahlen. Cemal Cinar erhielt zwei Monate Sperre und 100 Euro Geldstrafe.

"Wir haben Ali Gözen deutlich klar gemacht, dass er für unseren Verein nicht tragbar ist. Für Atatürk Mettmann wird er nicht mehr auflaufen. Eine Tätlichkeit gegenüber dem Schiedsrichter lehnen wir ohne Wenn und Aber ab", betont Atatürk-Chef Musa Ibis. Trainer André Lapatke ist der Auffassung, dass das Strafmaß der Sportgerichtsbarkeit entspricht und Ali Gözen zu Recht für 18 Monate gesperrt worden sei.

"Einen Angriff gegen den Schiedsrichter kann und werde ich nicht dulden." Für Staffelleiter Manfred Neufeld ist es ganz wichtig, dass die Schiedsrichter geschützt werden müssen. "Wenn dies nicht geschieht, haben wir bald in den Amateurligen keine Unparteiischen mehr."

Aufrufe: 025.1.2013, 00:45 Uhr
Rheinische Post / Klaus MüllerAutor