2024-04-16T09:15:35.043Z

Ligabericht
Christoph Bellmann (l.) und sein ASV Neumarkt kicken künftig in der Bayernliga Süd um Punkte. Nicht nur bei den Verantwortlichen der Abteilung, sondern auch bei den Spielern kam die Versetzung von der Nord- in die Süd-Staffel nicht gut an.  Foto: Archiv
Christoph Bellmann (l.) und sein ASV Neumarkt kicken künftig in der Bayernliga Süd um Punkte. Nicht nur bei den Verantwortlichen der Abteilung, sondern auch bei den Spielern kam die Versetzung von der Nord- in die Süd-Staffel nicht gut an. Foto: Archiv

Es sind unruhige Zeiten beim ASV Neumarkt

Die Versetzung in die Bayernliga Süd treibt den Verein um +++ Derweil ist der Deal mit Ex-Jahn-Stürmer Markus Smarzoch fix

Noch haben sie sich beim ASV Neumarkt nicht entschieden. Die Verantwortlichen haben sich bereits getroffen, emsig gerechnet, heiß diskutiert – bis zum Dienstagabend allerdings noch ohne Ergebnis.

Die Frage lautet: Sollen sie die Umgliederung der Mannschaft von der Nord-Staffel der Bayernliga in den Süden zähneknirschend hinnehmen (wir berichteten), oder sollen sie ihre juristischen Möglichkeiten nutzen und die Entscheidung des Bayerischen Fußballverbands (BFV) vor dem Sportgericht anfechten? Noch bis kommende Woche hat der Verein eine Frist, gegen die Neugliederung der Bayernligen vorzugehen. Heute will der Verein bekanntgeben, welchen Weg man in dieser Angelegenheit einschlagen wird.


Pröpster: ASV sollte sich wehren

Johann Pröpster, der als Hauptsponsor der ASV-Fußballer mit seinem Geld den Bayernligisten seit Jahren am Leben hält, plädiert im Vorfeld auf Nachfrage unserer Zeitung dafür, „sich gegen diese Entscheidung zu wehren“. Zunächst in Gesprächen mit dem BFV, und sollten diese nicht fruchten, als finale, aber von Pröpster nicht favorisierten Lösung, über das Sportgericht. Vielmehr schlägt Pröpster vor, die Anzahl der Teams in den jeweiligen Staffeln zu tauschen. Aktuell sieht der BFV eine Nord-Staffel mit 18 und eine Süd-Gruppe mit 19 Teams vor, wobei die Reserve von 1860 München bereits im Süden vorgesehen ist, obwohl noch gar nicht sicher ist, wo die erste Mannschaft der „Löwen“ kicken wird. Das wird sich diese Woche klären.

Pröpsters Vorschlag: Sollte 1860 II in der Bayernliga spielen, könnte der BFV doch den ASV in der Nord-Staffel belassen, die dann 19 Teams zählte, während eben der Süden 18 hätte. Für den Fall, dass der TSV 1860 München II nicht in der Bayernliga antreten sollte, hat BFV-Verbands-Spielleiter Josef Janker bereits in einer Mitteilung erklärt, dass „sich die Bayernliga Süd auf die verbleibenden 18 Vereine reduzieren, die Ligenzusammensetzung für Nord und Süd aber beibehalten“, würde. Bernhard Karg, ASV-Abteilungssprecher, hat derweil „ein schlechtes Gefühl“, was die Chancen des Vereins betrifft, sollte die Bayernligen-Neugliederung vor dem Sportgericht landen – denn: „Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man sich da höchstens reinreiten kann.“ Aber auch für Karg steht zweifelsfrei fest, dass die Umgliederung vom Norden in den Süden für die ASV-Fußballer „gar nicht gut ist“.

Eben diese Fußballer, die in der kommenden Spielzeit 2017/18 für den Verein die Schuhe schnüren werden, machen sich auch ihre Gedanken über die Entscheidung des BFV. Natürlich war die Neueinteilung ein Thema unter den Spielern, wie stellvertretender Team-Kapitän Bernhard Neumayer auf Nachfrage unserer Zeitung bestätigt: „Als die Meldung durchsickerte, herrschte bei uns eine Mischung aus Enttäuschung und Frust.“ Enttäuschung deshalb, weil stimmungsvolle Oberpfalz-Derbys (Ammerthal, Amberg, Weiden) nun der Vergangenheit angehören. Frust, weil künftig stundenlangen Busfahrten die Auswärtsspiele einrahmen werden. Ein Spieler, der ab nächster Saison mit der Mannschaft in den Süden des Freistaats zu den Punktspielen reisen wird ist Angreifer Markus Smarzoch. Montagabend unterschrieb der ehemalige Spieler des SSV Jahn Regensburg einen Vertrag beim ASV Neumarkt.

Coach Dominik Haußner verspricht sich vom ehemaligen Zweit- und Drittliga-Spieler eine Verstärkung der Offensive, die gerade in der Rückrunde der abgelaufenen Saison zu selten für Torgefahr sorgte. „Man merkt, dass er schon höherklassig gespielt hat. Genau so einen Spieler haben wir gesucht. Wir erhoffen uns, dass wir uns durch ihn mehr Torchancen als in der Rückrunde herausspielen und, dass er auch selbst seine Tore macht“, so der Neumarkter Übungsleiter. Smarzoch spielte zwischen 2011 und 2015 für den SSV Jahn Regensburg und kam in dieser Zeit in der 2. sowie 3. Liga zum Einsatz. Zuletzt ging der Angreifer in der Kreisliga für den FC Viehausen (16 Spiele, zwölf Treffer) sowie den Bayernligisten TSV Bogen (vier Partien, ein Treffer) auf Torejagd.


Beidfüßig und ruhig am Ball

Der 27-Jährige kann im Sturmzentrum oder als hängende Spitze hinter Top-Torjäger Christian Schrödl agieren, verfügt mit beiden Füßen über einen guten Abschluss und ein genaues Passspiel und lässt sich am Ball kaum aus der Ruhe bringen. Weiterhin soll Außenspieler Dominik Ammon zum ASV stoßen, Coach Haußner erwartet den 21-jährigen Mittelfeldspieler zum Trainingsauftakt kommenden Montag am Deininger Weg. Ammon wechselt vom Bayernliga-Absteiger SC Feucht, für den er 2016/17 26 Spiele absolvierte (drei Vorlagen, zwei Rote Karten), zum ASV nach Neumarkt. „Er ist ein junger, entwicklungsfähiger Spieler, der technisch durchaus beschlagen ist und uns auf der Außenbahn weiterhelfen kann“, sagt Haußner, der beim Blick auf die Bayernliga-Teams der Nord- und Süd-Gruppe keine gravierenden Unterschiede im sportlichen Niveau ausgemacht hat. So oder so: „Wir wollen eine gute, ordentliche Bayernliga-Saison spielen.“ Soll heißen? „Auf dem Niveau ist alles möglich zwischen Platz fünf und zwölf.“

Aufrufe: 014.6.2017, 11:00 Uhr
Thorsten DrenkardAutor